Cohen Hans

Hans Cohen

*8.12.1897 in Meppen; ✡Kapstadt

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater unbekannt

Mutter unbekannt

Schwiegervater Louis Hertz *14.3.1870 in Coesfeld; ✡24.1.1950 in Kapstadt

Schwiegermutter Laura Wijnhausen/Weinhausen *4.7.1875 in Maastricht

Schwägerin Klara Hertz *6.6.1906 in Bochum; ✡1943 in Auschwitz; oo Sally Stock *20.2.1901 in Lommersum

Geschwister

Bruder Fritz Cohen (3. von links) beim SV Meppen 1912; ca 1924 ; Foto Menkyyry

Bruder Fritz Cohen * in Meppen

Beruf Metzger in Bochum

Adressen Bochum

Heirat Florentina Hertz *12.5.1901 in Bochum; ✡1990 in Kapstadt

Kinder

Ulla Cohen *ca 1924 in Bochum

Lotte Cohen * ca 1927 in Bochum

Werner Cohen * 27.8.1929 in Bochum; oo Eleonore Theresia Schweizer *1932

Weiterer Lebensweg

29.11.1912 Hans Cohen Mitgründer des FC Amisia Meppen, später SV Meppen 1912

1933 Hans Cohen wird aus Bochumer Schlachthof gedrängt; hierzu das „Fanprojekt Bochum“:

„Über die Vertreibung der jüdischen Metzger und Viehhändler des großen Bochumer Schlacht- und Viehhofs existieren noch ausführliche Akten. Zu Beginn des Jahres 1933 waren dort noch 11 jüdische
Gewerbetreibende zugelassen. Innerhalb kurzer Zeit und unter Mitwirkung sämtlicher nicht-jüdischer Händler wurde fast allen die Zulassung entzogen. … Die Kreisbauernschaft Bochum und der der NSDAP nahestehende Kampfbund des gewerblichen Mittelstandes, aber auch weitere einzelne Händler verbreiteten diverse Lügen über die jüdischen Metzger und schwärzten diese bei der
Schlachthofverwaltung an, sodass ihnen die weitere Ausübung ihres Berufes unmöglich gemacht und der Weg zur völligen Enteignung und Vertreibung erst geebnet wurde. Auch (der Star der Meistermannschaft von Hakoah Bochum – Verwechslung!)  Hans Cohen, war einer der vertriebenen Metzger am Schlachthof. Ihm wurde es zum Verhängnis, dass die Kreisbauernschaft ihn dafür anschwärzte, dass er „der Schwiegersohn des berüchtigten Luis Herz, eines ausgefeimten Gauners“ gewesen sei. Enttäuschend war auch das Verhalten sämtlicher öffentlicher Vertreter. Sowohl der Schlachthofverwaltung, als auch dem Regierungspräsidenten in Arnsberg oder Vertretern der Stadt Bochum war es einzig und allein daran gelegen, keine Unruhe im Schlachthof aufkommen zu lassen und der Wirtschaft nicht zu schaden. Unter diesem Deckmantel ließen sie die hetzenden Händler, die der NSDAP nahestanden, gewähren und verbreiteten deren Lügen teilweise selbst noch. Im Oktober 1937 konnte der Vorsteher des Bochumer Finanzamts dann an die Gauleitung Westfalen-Süd zufrieden verkünden: ‚Der jüdische Viehhandel ist ausgeschaltet. Die Umsätze jüdischer Metzger gehen immer weiter zurück.“

1934-1936 Tochter Lotte (oben 2. von rechts) und Ulla Cohen (vorn 4. von links) beim Sportverein Schild im RjF Bochum

17.5.1939 Louis, Laura und Klara Hertz in Bochum Minderheiten-Volkszählung

1939 folgt die Emigration mit der Familie nach Kapstadt, Klara Hertz nach Köln

20.7.1942 Klara Hertz mit Ehemann Sally Stock von Köln, Ottostraße 84 nach Minsk

24.7.1942 Tod von Klara Hertz bei Massenerschießung im Wald von Blagowschtschina, Trostenec

Gedenken

10.6.2024 drei Stolpersteine für Kurt Visser, Hans Cohen und Fritz Cohen, Spieler des SV Meppen verlegt vor dem Eingang zum Stadion des SV Meppen

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de861207

Dieter und Hans-Jochen Westendorf, Schicksale der jüdischen Coesfelder 1919 – 1945; Coesfeld, 2013; Link: http://www.konzertring-coesfeld.de › 20.9.Buch.pdf

https://menkyyry.de/

http://www.lag-fanprojekte-nrw.de/wp-content/uploads/2019/11/erinnerungsorte-bochum-201909-screen.pdf

https://museenkoeln.de/ns-dokumentationszentrum/default.aspx?sfrom=1214&s=2460&id=11006&buchstabe=H

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420720_47.jpg

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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