Dina Spiegel geb. Löwenbach
*23.2.1873 in Dinschede, Öventrop; 30.4.1942 nach Zamosc, ✡ Ort und Datum unbekannt
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Bendix Löwenbach ✡16.2.1907 in Freienohl
Mutter Helene Löwenbach geb. Ransenberg *18.8.1852 in Calle; ✡10.11.1933 in Bochum
Geschwister
Toni Dreyfus geb. Löwenbach *19.10.1881 in Freienohl; ✡ nach 30.4.1942 Zamosc;
Louis Löwenbach *19.10.1880 in Freienohl; Shanghai; oo Meta Kaatz; ✡1955 Berlin
Beruf Kauffrau
Adressen Bochum, Kortumstraße 74, Horst-Wesselstraße 91, Pieperstraße 2, Vidumestraße 11;
Heirat 17.11.1905 Julius Spiegel*31.3.1872 in Lübbecke; ✡ Ort und Datum unbekannt
Kinder
Ellen Spiegel *15.9.1906 in Bochum; (unehelicher Sohn, Hans Spiegel *20.5.1932 in Berlin✡ in Bikernieki 22.10.1942)
Heinz *3.2.1913 in Bochum
Weiterer Lebensweg
1907 Übernahme Fa. Wolfsberg Nachf. Damenmoden und Konfektionsgeschäft, Kortumstraße 74
Sohn Hans macht das Abitur am Goethe-Gymnasium Bochum
1933 Verlegung des Geschäftes in die Kortumstraße 103
Oktober 1933 Sohn Heinz emigriert nach Abbruch des Medizinstudiums nach Italien, evtl. Hachschara in Ricavo di Castellina
15.9.1938 Enkel Hans in Berlin, Reichenheim’sches Jüdisches Waisenhaus, Weinbergsweg 13
1939 wird das Jüdische Waisenhaus aufgelöst, die Kinder auf andere Waisenhäuser verteilt
Enkel Hans kommt in die Baruch-Auerbach’sche Waisenerziehungsanstalten, Schönhauser Allee 162
1938/39 Antrag auf Ausreise nach Shanghai beim Far Eastern Jewish Information Bureau
30.4.1938 Geschäftsaufgabe
18.5.1938 offizielle Schließung
17.5.1939 mit Ehemann und Tochter Ellen in Bochum bei Minderheiten-Volkszählung
27.1.1942 Tochter Ellen auf Transport von Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
27.4.1942 Ehepaar Spiegel von der Gestapo aus der Wohnung geholt
28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Weitere Lebensdaten der Familie
19.10.1942 Deportation des Enkel Hans mit 59 Kindern und drei Betreuern des Baruch-Auerbach’schen Waisenhaus, Schönhauser Allee 162; ebenfalls deportiert der gleichaltrige Gerd Rosenthal, Bruder des späteren Moderators Hans Rosenthal
22.10.1942 bei Ankunft des Berliner Transports in Skirotawa alle (ca.920) ermordet bis auf 80 junge Männer
1949 Sohn Heinz in Mailand, Später Cremona
Gedenken
19.10.2018 Stolpersteine für Julius, Dina und Ellen Spiegel
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de972857
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de844356
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997