Sondheimer Johanna geb. Kadden
*24.5.1885 in Kirchhain; 30.4.1942 nach Zamosc, ✡ Ort und Datum unbekannt
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Emanuel Kadden
Mutter Rebecca Löwenstein
Geschwister vier
Moritz Kadden * 22.12.1881 in Kirchhain: 10.11.1941 nach Minsk; ✡ Ghetto Minsk
Paula Bella Kadden *28.4.1888 in Kirchhain; ✡ in Stutthof; oo Speier
Siegfried Kadden *20.9.1896 in Kirchhain; ✡ in USA
Beruf –
Adressen Bochum; Wattenscheid, Westenfelderstraße 16; Vorwärtsstraße 6, Voedestraße 19
Heirat 28.5.1912 in Kirchhain Eugen Sondheimer *1.6.1880 Wattenscheid; ✡1.10.1939 in Wattenscheid
Kinder
Lothar Moshe Sondheimer *25.4.1914 in Wattenscheid; ✡7.12.1991 in Gan Yavne; oo Sofie Koppel
Edith Sondheimer *4.11.1919 in Bochum; Düsseldorf, Lodz; oo Erwin Moses; Tochter Relia
Weiterer Lebensweg
1929 Konkurs der Vertretung in Öle und Fette des Vaters
Nov. 1933 Sohn Lathar auf Hachschara (landwirtschaftliche Umschulung) nach Bad Kleinnach und Alwies in Luxemburg, zur Vorbereitung auf die Jugend Alija nach Palästina.
1934 Heirat von Sohn Lothar mit Sofie Koppel nach Palästina
10.11.1938 Ehemann Eugen verhaftet im Novemberpogrom; Polizeigefängnis Wattenscheid
Eugen in „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen
16.12.1938 Zwangsweise Annahme des weiteren Vornamens Sara
17.5.1939 mit Mann Eugen und Edith Sondheimer in Wattenscheid bei Minderheiten-Volkszählung
12.9.1939 Edith Sondheimer heiratet Erwin Moses (*6.4.1913 in Düsseldorf); Umzug der Tochternach Düsseldorf, Graf-Adolf-Straße 41
31.1.1941 Geburt der Enkelin Relia Moses
27.10.1941 Edith Moses mit Mann und Baby und sieben weiteren Mitgliedern der Familie Moses aus Düsseldorf ins Ghetto Lodz
Zwangsumzug von Johanna Sondheimer in das Judenhaus Voedestraße 19, Wattenscheid
27.4.1942 von der Gestapo aus der Wohnung geholt
28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Weitere Lebensdaten der Familie
14.5.1942 Edith mit Tochter Relia und Erwin Moses aus dem Ghetto Lodz in das Vernichtungslager Kulmhof
15.5.1942 Tod in Kulmhof
1945 Geburt von Gabi Sondheimer in Palästina
Gedenken
10.12.2014 Stolpersteine für Eugen und Hannchen Sondheimer in Wattenscheid, Vorwärtsstraße 6
21.11.2016 Stolperstein für Bruder Moritz in Essen, Gemarkenstraße 41
Grabstein auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
www.gedenkbuch-duesseldorf.de/memory-book/moses-edith/
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de971896
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de932464
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de890208
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de972678
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411027-36.jpg
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 5901); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997