Eduard Edmund Müller
*30.3.1883 in Wattenscheid; 30.4.1942 nach Zamosc, ✡ Ort und Datum unbekannt
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Asser Müller *12.6.1855 in Diepenheim, Overijssel; ✡19.2.1926 in Gelsenkirchen
Mutter Alina Olga Mendel *9.10.1850 in Borken;
Mögliche 2. Ehefrau ihre Schwester Ottilia Emilia *24.7.1847 in Borken; sie steht 1926 auf seiner Sterbeurkunde
Geschwister
Helene Müller *2.6.1885 in Gelsenkirchen; ✡nach 1942 Zamosc; oo Siegmund Elkan *13.4.1882
Berta Müller *11.5.1887 in Gelsenkirchen; ✡nach 1942 Zamosc
Nichte und Neffe
Hildegard Elkan *24.6.1914 in Duisburg; Riga, Stutthof; ✡1944/45; oo Siegfried Arensberg
Erwin Elkan *30.1.1924 in Unna; unklar evtl. auch ✡nach 1942 Zamosc
Beruf Handelvertreter, Büroangestellter
Adressen Wattenscheid; Gelsenkirchen; Unna, Göringstraße 6-8, Dorotheenstraße 20
Heirat
Kinder
Weiterer Lebensweg
19.2.1926 Eduard zeigt den Tod seines Vaters am Standesamt in Gelsenkirchen an
30. 11. 1933 Umzug von Gelsenkirchen nach Unna in das Haus Göringstraße 6-8; Vermieter: Emil und Selma Marcus
10.11.1938 Verhaftung von Eduard, seinen Schwestern und Schwager Siegmund in der Wohnung der Schwester Helene Elkan in der Kaiserstraße 9 in den frühen Morgenstunden ; die Frauen werden im jüdischen Altersheim Düppelstraße 7 interniert, die Männer im Polizeigefängnis Unna.
11.12.1938 Verbringung von Eduard, Schwager Siegmund und acht weiteren Männern zur Steinwache Dortmund, wo die Männer mit weiteren Gruppen aus den umliegenden Städten, vor der Steinwache zum Appell antreten müssen. Es folgt der Fußmarsch zum HBF Dortmund.
11.12.1938 Ankunft des Zuges in Sachsenhausen; Schutzhaft im Konzentrationslager
22.12. 1938 Entlassung zusammen mit Schwager Siegmund Elkan aus „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen.
Frühjahr 1939 Eduard mit vielen anderen Juden aus dem westfälischen Teil des Ruhrgebietes in das Arbeitslager Dumte bei Borghorst eingewiesen, Zwangsarbeit bei der Regulierung der Steinfurter Aa
17.5.1939 Eduard mit Schwester Berta Müller in Unna bei Minderheiten-Volkszählung; Eduard wird bei der Volkszählung im Arbeitslager in Borghorst ebenfalls erfasst
17.5.1939 Schwester Helene in Unna mit Mann Siegmund Elkan sowie den Kindern Hildegard und Erwin bei Minderheiten-Volkszählung
Sommer 1939 Vermieter Marcus verkauft das Haus
September 1939 Ehepaar Marcus emigriert
18.9.1941 Eduard mit Bertha Zwangsumzug in die Dorotheenstraße 20
27.4.1942 von der Gestapo aus der Wohnung geholt
28.4.1942 Deportation mit beiden Schwester und Schwager Siegmund in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Weitere Lebensdaten der Familie
Gedenken
12.8.2010 Stolpersteine in Unna, Dorotheenstraße 29 für Eduard und seine Schwester Bertha Müller
Weitere Stolpersteine in Unna für die Familie seiner Schwester Helene Elkan
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de858327
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de933145
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de933176
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de858397
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de858355
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de858345
https://www.juedischeslebeninunna.de/de/nachschlagen/mueller
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997