Rosa Berta Schnitzer geb. Heller verw. Kastner *12.1.1899 in Rozniatow; 30.4.1942 nach Zamosc, ✡ Ort und Datum unbekannt
Staatsangehörigkeit polnisch
Vater Moshe Heller
Mutter Shoshana Heller
Geschwister unbekannt
Beruf Kauffrau
Adressen Wattenscheid, Oststraße, Weststraße 4; Dortmund, Andreasstraße 12
Heirat
Hersch Hermann Schnitzer * 5.10.1894 in Rozniatow, Galizien; ; 1942 nach Zamosc
Kinder
Moritz Schnitzer *4.2.1922 in Wattenscheid; Niederlande, Schweiz, Frankreich; ✡9.6.2020 Ottawa
Edmund Schnitzer *23.7.1923 in Wattenscheid; oo Rachel; Kinder Fay und Howard Schnitzer
Benno Bruno Benjamin Schnitzer *15.5.1925 in Wattenscheid; + 1942 in Zamosc
Weiterer Lebensweg
1914-1918 Hermann Schnitzer Soldat im 1. WK an der Ostfront
1918-1920 Hermann Schnitzer in russischer Kriegsgefangenschaft
1921 Hermann Schnitzer zu Besuch in der Heimat, Rozniatow
1921 Heirat in Rozniatow
1922 Inhaber dreier Geschäfte für Haushaltswaren, Möbel, Schuhe
1936 brennt eines der Geschäfte; Ehemann kurze Zeit in Untersuchungshaft, Anschuldigung: Brandstiftung
Frühjahr 1937 Sohn Moritz zum Adath Israel Gymnasium Berlin
10.11.1938 im Novemberpogrom Ehemann verhaftet mit den Söhnen Moritz und Eduard, die aber beide wieder freigelassen werden
11.12. 1938 in „Schutzhaft“ nach Sachsenhausen; Häftlingsnummer 11680; Block 19
7.12.1938 Entlassung des Ehemanns aus Sachsenhausen
Jan 1939 Moritz Schnitzer nach Holland; „De kleine Haar“ Hostel bei Gorssel, Deventer
17.5.1939 mit Ehemann Hermann und beiden Söhnen in Wattenscheid bei Minderheiten-Volkszählung
13.6.1939 Sohn Edmund von Bremen nach Southampton, an Bord fast 200 jüdische Jugendliche zwischen 18 und 25 Jahren;
29.8 1939 Moritz in Quarantäne, Zeeburgerdijk 321, Amsterdam, vermutlich wegen Diphtherie
September 1939 mit Ehemann Hermann und Benno Umzug nach Dortmund, Andreasstraße 12
20.12.1939 bis zur zwangsweisen Auflösung Moritz im religiösen Kibbuz Franeker
April Postkarte an den Sohn Moritz in Holland: „Wir gehen in den Osten.“
27.4.1942 von der Gestapo aus der Wohnung geholt
28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
Gedenken
16.1.1977 Pages of Testimony von Sohn Morris Edmund Schnitzer in Ottawa, Kanada
18.11.2005 Stolpersteine in Wattenscheid, Alter Markt, Weststraße für Hermann, Rosa und Benno Schnitzer
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de967428
www.dokin.nl/surviving_children/moritz-morris-schnitzer-born-4-feb-1922/
Morris Schnitzer, My three selves, a memoir; Toronto, 2002
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997