Steinweg Georg

Georg Steinweg

*27.7.1879 in Asseln; ✡ März 1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Selig Marcus Steinweg *ca 1848 in Wickede; ✡unsicher

Heirat der Eltern 1.11.1871

Mutter Marianne Kunz, weitere Daten unbekannt

Geschwister

Johanna Steinweg *25.6.1876 in Asseln; 21.5.1943 in Sobibor; oo Hermann Salomon

Isidor Julius Steinweg *31.7.1886 in Asseln, Dortmund; ✡ 12.2.1943 in Auschwitz

Klara Steinweg *1.8.1889 in Asseln; 19.11.1944

Julchen Steinweg *? in Asseln

Beruf Kaufmann

Adressen Asseln; Dortmund, zuletzt Judenhaus H.-Barmstraße 16

Heirat Hedwig Steinweg geb. Philipp *15.6.1885 in Wanne Bickern; ✡ März 1943 in Auschwitz

Kinder

Marianne Steinweg *15.3.1915 in Dortmund; ✡ 22.12.1996 in Frankfurt; oo1936 Hermann Zwi Luwisch

Fritz Steinweg später Stevens*13.9.1921 in Dortmund;

Hans Steinweg * in Dortmund; +Juni 1960

Weiterer Lebensweg

27.4.1915 Georg Steinweg im 1. WK schwer verwundet gemeldet

16.6.1916 Georg Steinweg im 1. WK vermisst gemeldet

Preußische Verlustlisten vom 27.4.1915 und 16.6.1916, Seiten 6096 und 12937

1936 Heirat der Tochter Marianne mit Herman Luwisch, Emigration nach Palästina

Emigration von Sohn Fritz über Holland nach England;

27.1.1942 Schwester Johanna aus Dortmund nach Riga deportiert

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

Anfang März 1943 reichsweite Fabrikation besonders in Berlin, Breslau und Westfalen; die 300 überwiegend in kriegswichtigen Betrieben Zwangsarbeit verrichtenden Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg wurden im Saal der Gastwirtschaft Gerold am Brackeler Hellweg war in Dortmund als Sammelstelle interniert. In der Nacht vom 1./2.3.43 war die Gaststätte Zur Börse am Nordausgang des Dortmunder Hauptbahnhofs zugleich Zwischenstation für Juden aus einen Koppelzug, der von Stuttgart kommend über Trier durch das Ruhrgebiet geführt wurde und bereits 212 Menschen aus Württemberg, Baden und dem Rheinland aufgenommen hatte. Am 2.3.43 fuhr dieser Zug mit nunmehr über 500 Juden vom Dortmunder Südbahnhof aus weiter in Richtung Bielefeld, wo etwa 250 Menschen für den Transport im Saal der Eintracht am Klosterplatz gesammelt wurden.

2.3.1943 40 Stunden im geschlossenen Güterwaggon, Transport Bielefeld über Hannover – Erfurt – Dresden nach Auschwitz

3.3.1943 Ankunft und Selektion der ‚Alten Rampe‘ am Güterbahnhof von Auschwitz;

Ernst Michel berichtet:

„Es gab nun zwei Reihen, beide rückten langsam voran. Männer an eine Seite, Frauen an die andere. … Issy schlurfte neben mir. Er war in Paderborn einer der charismatischen und zuverlässigsten Leiter. Er war dynamisch, optimistisch und stets hilfsbereit. Er war stark wie ein Stier. Er hatte Lilo in Paderborn geheiratet einige Wochen vor unserer Deportation. Sie war bereits auf der anderen Seite. Tränen rannen sein Gesicht hinunter. Ich berührte ihn. Er nickte nur.“

Kalendarium von Auschwitz vom 3.3.1943

„Reichssicherheitshauptamt Transport, Juden aus Berlin. Nach der Selektion lieferte man 535 Männer als Häftlinge ins Lager ein, sie bekamen die Nr. 104 890 – 105 424; 145 Frauen bekamen die Nr. 36 9035 – 37 079. Die übrigen wurden vergast.“

Dazu gehörten auch Georg und Hedwig Steinweg.

Tod Anfang März 1943 in Auschwitz

Weitere Lebensdaten der Familie

21.5.1943 Tod von Schwester Johanna und Hermann Salomon in Sobibor

1.10.1944 Ankunft von Schwester Johanna in Stutthof

19.11.1944 Tod von Schwester Johanna in Stutthof

Die Kinder Marianne, Fritz und Hans überleben den Holocaust

Gedenken

Stolpersteine für

18.3.1957 Pages of Testimony für die Eltern und Familie Philipp in Wanne von Hans Steinweg

Grabstein auf dem jüdischen Friedhof

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de975401

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Preußische Verlustlisten vom 27.4.1915 und 16.6.1916, Seiten 6096 und 12937

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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