Brand Simon
* 4.10.1886 in Dambrowo Galizien ;✡ in Polen vor dem 8.5.1945
Staatsangehörigkeit polnisch
Vater Michael Brand *1862 in Neustadt/Warthe
Mutter Hanna Ofen* 4.5.1890 in Pilzno
Geschwister –
Joseph Brand * ?; oo Toni Schweitzer
Siegmund Brand * ?; oo Jeanette Dreyfuss
Max Mose Brand * ?
Esther Brand * ; oo Estlein
Verwandter aus Neustadt (Eltern Hermann und Johanna Brandt)
Robert Brandt *10.5.1878 in Neustadt; 26.11.1942 Theresienstadt; oo Emilie Fryda aus Wattenscheid
Beruf –
Adressen Bochum, Dorstener Straße Kanalstraße 35, Pariser Straße 56, Vidumestraße 8, Marktplatz 10, Rottstraße 11
Heirat Szeindla Ader *4.5.1890; ✡ in Polen vor dem 8.5.1945
Kinder –
Max Majer Brand *2.11.1913 in Pilzno; ✡15.3.1883 in Hennepin, Minnesota
Taube Breindel Brand *17.4.1916 in Pilzno; ✡Februar 1997 in Wallingford; oo Spencer
Weiterer Lebensweg
1918 Emigration nach Deutschland
1920 Zuzug nach Bochum, Dorstener Straße
1924 Umzug zur Pieperstraße 2
1926 Mitinhaber der Geschäfte „Bekleidungshaus Fortuna, Gebrüder Brand“
Ab 1930 unentgeltliche Mitarbeit im „Second hand“ Herren- Bekleidungsgeschäft seiner Ehefrau Szeindla am Marktplatz 6
Nach 1933 wiederholte Umzuüge in Bochum, zuletzt Marktplatz 10
Tochter Taube nach England, Sohn Max in die USA
28.10.1938 ausgewiesen in der ersten Polenaktion, deportiert nach Zbaszyn
3. 12.1938 Frau Rosel Naftalie Bochum, Querenburgerstraße 24 schreibt an Georg Feigmann
„Du wolltest wissen, welche Bochumer Familien von der Ausweisung nach Polen betroffen wurden: Es waren Brand, Baron, Flaumenhaft, Segall, Unger, Sporn, Ziegellaub, Schreiber, Zucker, Lauber, Wiener, Goldwerger, Insler, Lustmann, Schmerler, Jäckel, Rosenheck, [unleserlich], Herschberg, Plesser, Weißmann, Literat, Goldberger ich und noch einige alleinstehende Personen, die ich nicht beim Namen kenne. Ich will nun Schluß machen und würde mich freuen, bald wieder etwas von Dir zu hören. Lebe wohl und sei herzlichst gegrüßt in Freundschaft von Deiner Frau Rosel Naftalie“
23.6.-12.7.1939 Erlaubnis zur Rückkehr aus Polen zur Regelung von Verkaufsangelegenheiten; in dieser Zeit gemeldet bei Schmerler Rottstraße 11 b
1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen
Flucht in die Geburtsstadt Dombrowa
Oktober 1939 Lager Zbaszyn wird aufgelöst
1940 Simon Brand als Bewohner des Hauses Rottstraße 11 genannt (?)
Februar 1941 Simon Brand nicht mehr als Miter aufgeführt
Keine weiteren Daten bekannt
Gedenken
19.6.1994 Page of Testimony für Simon, seine Frau und seinen Vater Michael Brand von Schwester Esther Estlein in Toulouse
25.11.2015 Stolpersteine für Szeindel und Simon Brand in Bochum, „Am Kuhhirten“
Quellen
Hubert Schneider (Hrsg.) Das Tagebuch der Susi Schmerler, eines jüdischen Mädchens aus Bochum, LIT-Verlag, 2018
https://www.zbaszyn1938.pl/uploads/documents/Lista_Deportowanych/GK_166_1141_Cala_lista.pdf
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de847148
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de847164
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997