Lehmann Hans

Hans Norbert Lehmann

*25.10.1921 in Berlin; ✡ 22.6.2005 in Beth Jizchak

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Bruno Lehmann *9.4.1881 in Bütow; ✡ in Auschwitz

Mutter Erna Rosenbund *3.12.1897 in Beuthen ✡ in Auschwitz

Geschwister

Henny Margot Lehmann *13.7.1924 Weissensee; ✡1943 in Auschwitz

Beruf

Adressen Berlin, Winzstraße 8

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

Ostern 1928 Einschulung Volksschule

1932 Wechsel aufs Gymnasium

1935 Abgang aus dem Gymnasium

1935-1838 Volontär ohne Entlohnung in einer Autowerkstatt

1938 Umzug der Familie zur Winsstraße 8

17.5.1939 mit den Eltern in Schwester in Berlin Prenzlauer Berg bei Minderheiten-Volkszählung

Vom Palästinaamt Berlin nach Ahrensdorf geschickt, mit Unterstützung von Herbert Baum, ein Bekannter der Familie und Jugendgruppenleiter; da Hans keiner Jugendgruppe angehört, wird er auch nicht in den Kreis der Widerstandsgruppe um Baum eingeführt

Oktober 1939 zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Träger Pfadfinderbund Makkabi HaZair; hier überwiegend als Kutscher tätig; Arbeit im Pferdestall

Juni 1940 Hans Lehmann zurück nach Berlin

Zwangsarbeit in Wltersdorf und Liebätz beim Bauern als Waldarbeiter

1942-1943 Zwangsarbeit in einer Kolonne mit Hans Rosenthal

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

Januar 1943 Sammelstätte Schulstraße in Berlin

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

Ende Febr./März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

3.3.1943 Hans Lehmann mit Schwester Henny und den Eltern von Berlin, Sammelstelle Levetzowstraße nach Auschwitz auf dem 33. Osttransport

Hans Lehmann wird die Auschwitz-Häftlingsnummer 105 826 in den linken Unterarm tätowiert.

15.1.1945 die Häftlinge in Auschwitz hören den russischen Kanonendonner  30 km aus dem Osten

18.1.1945 Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 60 000 Häftlinge;

Auschwitz-Überlebende berichten von der Brutalität der SS-Leute während des Todesmarsches:

„Wenn wir sind gegangen Totenmarsch, da sind keine Menschen gegangen, da sind nur Skelette gegangen.“

Sigmund Kalinski:

„Wer nicht konnte oder wer zur Seite war, wurde erschossen, bei ungefähr 15 bis 20 Grad minus in unseren Kleidern.“

Isidor Philipp berichtet:

„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“

19. – 23.1.1945 Ankunft in den Eisenbahnknotenpunkten Gleiwitz und Loslau. Von Gleiwitz oder Loslau in Güterwaggons zu westlich gelegen Konzentrationslager wie Groß-Rosen, Buchenwald, Ravensbrück

28.2.1945 Von Groß Rosen Fußmarsch nach Reichenau;

mit der Bahn in offenen Güterwaggons nach Dachau

26.4.-2.5.1945 Todesmarsch der 10.000 von Dachau Richtung Österreich in eine vorgebliche „Alpenfestung im Ötztal“; sie kommen bis nach Scharnitz (deutsch/österr. Grenze)

mehr 1000 Häftlinge kommen auf dem Marsch um;

2.5.1945 die SS-Wachmannschaften sind in der Nacht geflüchtet, Befreiung durch die US Army; die meisten zunächst untergebracht in der ehemaligen Junkerschule der SS in Bad Tölz

1946 in Garmisch, Maximilianstraße 12

28.5.1946 im Assembly center Farchant, DP Camp Garmisch-Partenkirchen

Juni 1946 in Stockholm; sein Freund Erich Mosbacher gibt ihn bei der Passage von Oslo nach New  York als Heimatadresse an

14.5.1948 nach Ende des britischen Mandats Staatsgründung Israel

EndeMai 1948 über Marseille nach Israel

Freiwilliger in der Israelischen Armee; Ausbildung in einem MIlitärcamp

Teilnehmer am ersten Befreiungskrieg

Landwirtschaftlicher Kibbuz, hier bei einem Attentat schwer verwundet

Nach Genesung Moshaw Beth Jizchak, Natanya

Gedenken

Grabstein in Beth Jizchak – Sha’Ar Khefer

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1100340

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1100415

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212560

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/68012702

https://www.br.de/nachricht/kriegsende-1945-befreiung-todesmarsch-dachau-100.html

Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen

Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V

Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004

http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Video-Interview mit Issy Philipp 1994

Esther Bejerano, Man nannte mich Krümel, Curio Verlag 1989

Esther Bejerano, Erinnerungen, Laika Verlag, 2013

Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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