Martin Jordan
*12.7.1920 in Schwetz; ✡ ?Kristianstad
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Nathan Jordan *9.8.1891 in Schwetz; Pferdehändler; ✡25.11.1941 in Kauen
Mutter Johanna Israelski *12.9.1894 in Schwetz ✡ 25.11.1941 in Kauen
Geschwister –
Beruf –
Adressen Schwetz; Elbing; Hattenhof; Ahrensdorf
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Umzug der Familie nach Elbing
Ostern 1927 Einschulung, vier Jahre Volksschule,
1932-1934 2 Jahre Gymnasium
Mitglied im Makkabi Hazair
1934 Kaufmänn. Lehre in einem jüdischen Geschäft; Abbruch nach Geschäftsaufgabe
1935/1936 zur Hachschara zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD
Sommer 1936 zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair
31.3.1937 steht er auf der Ahrensdorf Praktikanten-Liste, Stand 31. März 1937, 41 männliche, 14 weibliche Chaluzim; Betriebsleiter Hans Winter; landwirtschaftlicher Inspektor Paul Semler; Küchenleitung Ruth Seemann
Heinz Klebe berichtet:
„Das war immer unser Oneg Schabbat, unsere Feierstunde. Dann war am meisten Martin J. (Jordan) aus Schwetz unser Vorsänger. Er hatte eine besonders schöne Stimme.“
25.9.1938 abgemeldet zur Emigration nach Schweden
Oktober 1938 in der ersten Schwedengruppe aus Ahrensdorf nach Schweden
In Schweden auf landwirtschaftliche Hachschara, organisiert von der Jugendalija und Hechaluz; verantwortlich für die Jugend-Alija in Schweden war Eva Warburg (Bankhaus Warburg!). Für die insgesamt bis zu 100 Chaluzim betreute sie ein Kinderheim in Tjörnarp, den Jugendalija-Hof in Hälsinggården in der Nähe der Stadt Falun – dort arbeiteten die meisten bei den Bauern der Umgebung – und das jüdische Landschulheim mit Internat in Kristinehov in Skane.
Das Internat Kristinehov war ein 1934 gegründetes Landschulheim im südschwedischen Västraby nahe Helsingborg.
Zunächst im Zentrum der Jugendalija in Kristianstad, Arbeit bei einzelnen Bauern
Klippan und Tälltofta als regionale Zentren erwähnt
15.1.1942 in Ljungby, Trolle-Ljungby, Kristianstad
11.11.1943 in Ljungby
18.8.1944 nach Ahus
23.12.1944 nach Rinkaby
Holt das Abitur nach; Lehramtsstudium an der Universität in Lund
Lehrer für Deutsch, Schwedisch und Englisch in Kristianstad bis zur Pensionierung
Weiteres Schicksal der Eltern
17.5.1939 Eltern in Elbing bei Minderheiten-Volkszählung

14.12.1939 Mutter Johanna angemeldet auf dem Gehringshof
2.1.1940 Ehemann Nathan folgt zwei Wochen später
18.9.1941 Abmeldung vom Gehringshof, vermutlich nach Zustellung des Deportationsbescheides
17.11.1941 Eltern auf Transport aus Berlin Mitte nach Kaunas
25.11.1941 Tod der Eltern bei Massenerschießung im Fort IX in Kauen
Gedenken –
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.mappingthelives.org/bio/8ab893cb-4309-4f04-a5f4-0b414ef15229
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1083414
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1083462
Schweden, Haushalte-Untersuchungsbücher, 1840-1947
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015
https://objekte.jmberlin.de/person/jmb-pers-12574/Herbert+Sonnenfeld?se=Suche&qps=q%3DSonnenfeld