Werner „Seppl“ Treufeldt später Shlomo Tamir
*10.7.1916 in Breslau; ✡ 18.9.2006 in Maayan Zwi
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Moritz Martin Treufeldt* 12.10.1877 in Stettin; ✡1943 in Izbica, Distrikt Lublin
Mutter Alma Wohlauer *19.3.1877 in Berlin; ✡ 1943 in Izbica, Distrikt Lublin
Geschwister
Frieda Treufeldt *15.3.1907 in Berlin; oo Edgar Perlitius *9.11.1896
Beruf Elektriker
Adressen Breslau, Sonnenstraße 19; Hindenburg; Ahrensdorf; Kibbuz Mayan Zwi
Heirat Ruth Cossmann *31.3.1923 in Heidelberg, Überlebende der SS PATRIA; ✡17.3.2011 in Maayan Zwi
Kinder zwei
Weiterer Lebensweg
1923 Einschulung katholische Volksschule
20.7.1929 Barmizwah in der Neuen Synagoge in Breslau
1927-1933 Katholisches Gymnasium, aus der Schule gedrängt
1933/34 Elektrikerlehre bei der AEG
1936 Entlassung nach der Gesellenprüfung
1936 Die Bundesleitung des Makkabi Hazair schickt ihn nach Gleiwitz als Gruppenleiter für die Ortsgruppe Hindenburg.
Arbeit als Verkäufer in einem jüdischen Elektrohandel
1937 als Ausbilder für den Bereich Handwerk in das Landwerk Ahrensdorf geschickt. In Ahrensdorf auch der „Hoffotograph“. Er berichtet:
„In Ahrensdorf richten wir Chaim (Heinz) Friedmann, gelernter Tischler aus Stolp, und ich in einem leeren Lagerraum eine Lehrwerkstatt für Tischlerei, Schlosserei und Elektroreparaturen ein, um den Jungen in erster Linie eine erste Lehre in handwerklichen Arbeiten fürPalästina zu geben. Es wurden Werkbänke angeschafft und täglich kamen einige Jungen um zu lernen, jene die Interesse hatten, außer der landwirtschaftlichen Ausbildung auch handwerkliche Fertigkeiten zu erwerben.“
März 1939 Alija beth nach Palästina Sonderhachschara SH-1 über Berlin
4.3.1939 Abreise aus Berlin nach Wien, mit 400 Chaluzim
Von Wien über Pressburg, zur kroatischen Adria
Einschiffung in Susak, einer kleinen kroatischen Insel auf den Küstenschoner COLORADO
In der Nähe der griechischen Insel Korfu wird ein Teil der 400 Chaluzim auf den schnelleren Dampfer „ATRATO“ umgeladen.
15.3.1939 unbemerkte Landung im Schutz der Dunkelheit südlich von Tel Aviv
Werner Treuberg notiert in sein Tagebuch:
„Es ist der 15. März 1939 … Dunkle Nacht … Unser Schoner liegt vor der Küste Tel Avivs. … Nur jetzt nicht noch die britische Polizei auf uns aufmerksam machen … Wie verabredet vernichten wir noch schnell unsere Pässe. Sie werden zerrissen und über Bord geworfen.“
Nach der geglückten Landung mit kleinen Beibooten Unterbringung im Hotel Schefaim in Herzlia
1.11.1940 Ankunft von Ruth Cossmann auf der SS PACIFIC in Haifa
25.11.1940 die PATRIA-Katastrophe nach gezielter Sprengung im Maschinenraum
Aufbau des Kibbuz Maayan Zwi; dort verbleibt er sein ganzes Leben
1994 Organisator des ersten großen Treffens mit 56 von 304 Ahrensdorfern im Kibbuz Maayan Zwi zusammen mit seiner Frau Edith und Herbert Fiedler
Schicksal der Familie
17.5.1939 Eltern in Breslau mit und Ellen Treufeld bei Minderheiten-Volkszählung
26.5.1939 Schwester Ellen auf der SS EUROPA von Bremen nach Southampton
Okt.-Dez. 1939 Heirat der Schwester Ellen mit Max Knoch in Thanet, Kent
13.4.1942 Eltern ab Breslau in das Ghetto Izbica
4.3.1943 Schwester Frieda in der Fabrikaktion ab Breslau nach Auschwitz
Gedenken
20.4.1999 Pages of Testimony für seine Eltern von Shlomo Tamir
Grabstein für Shlomo Tamir auf dem Zichron Yaacov Cemetery
Quellen
http://www.bibliotekacyfrowa.pl/Content/55851/PDF/directory.pdf
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de982949
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de982941
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de982948
https://www.statistik-des-holocaust.de/FA%20Breslau%20430305-9.jpg
https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9968476
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015https://objekte.jmberlin.de/person/jmb-pers-12574/Herbert+Sonnenfeld?se=Suche&qps=q%3DSonnenfeld