Löwenhardt Siegmund

Siegmund Löwenhardt

*5.9.1889 in Oberhemer; ✡ 25.10.1944 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Levy Löwenhardt * 1.7.1840 in Oberhemer; ✡14.5.1898 in der Provinzial-Heilanstalt Niedermarsberg

Heirat der Eltern September 1872

Mutter Pauline Lennhoff *16.10.1947 in Plettenberg; ✡ 3.5.1933 in Dortmund

Geschwister

Salomon Georg Löwenhardt *26.8.1873 in Oberhemer; ✡18.2.1923 in Berlin Schöneberg

Isidor Löwenhardt *14.12.1874 in Oberhemer; ✡11.12.1942 in Riga

Max Löwenhardt * 16.7.1876 in Oberhemer; ✡1942 in Minsk

Hugo Löwenhardt *27.8.1877 in Oberhemer; ✡23.9.1942 in Treblinka

Emil Löwenhardt *19.1.1879 in Oberhemer; ✡1943 in Auschwitz

Clara Löwenhardt *4.8.1880 in Oberhemer; ✡6.1.1964 in Montevideo

Julie Löwenhardt *3.8.1882 in Oberhemer; ✡ 22.7.1941 in Köln Ehrenfeld; oo Artur Jägers

Adolf Löwenhardt *9.10.1883 in Oberhemer; ✡11.10.1944 in Auschwitz

Johanna Löwenhardt *28.2.1885 in Oberhemer; ✡17.11.1972 in Florida

Julius Löwenhardt *3.4.1887 in Oberhemer; ✡ 11.10.1973 in Mühlhausen, Thüringen

Hermann Josef Löwenhardt *1.10.1892 in Oberhemer; ✡11.10.1972 in Detroit

Beruf Geschäftsinhaber, Herren-Oberbekleidung

Adressen Oberhemer, Paderborn; Recklinghausen; Dortmund, Weiherstraße 70; Essen

Heirat 16.8.1921 Margarete Caroline Hermanns *7.3.1894 in Koblenz

Kinder

Hans Georg Löwenhardt *12.3.1924 in Hörde, Dortmund; ✡ 26.1.2016 in Johannesburg

Manfred Löwenhardt *23.6.1926 in Hörde, Dortmund; ✡ 2.9.1965 Georgetown, Kanada

Ursula Berta Löwenhardt *30.3.1930 in Hörde, Dortmund; ✡ 25.10.1944 in Auschwitz

Weiterer Lebensweg

14.5.1898 Tod des Vaters in der Provinzial Heilanstalt Niedermarsberg

1.1.1899 nach dem Tod des Vaters von Hemer ins Jüdischen Waisenhaus Paderborn zusammen mit Bruder Julius

3.4.1900 Bruder Hermann folgt nach Paderborn ins Waisenhaus

31.12.1903 mit 14 Jahren entlassen aus dem Waisenhaus; abgemeldet nach Recklinghausen Bruch (Süd) zum Antritt einer kaufmännischen Lehre;

als Lehrstelle käme das Geschäft Heimberg auf der Bochumer Straße in Betracht (links von der Bahn)

1903 verzieht das letzte Familienmitglied aus Oberhemer

1909 Siegmund Löwenhardt, Verkäufer, in Dortmund, Weiherstraße 70 gemeldet, zusammen mit der Mutter und Bruder Julius

1917-1918 meldet sich im Ersten WK freiwillig, nach 7-wöchiger Ausbildung Soldat eines Landwehr-Infanterieregiments in Frankreich; verletzt; EK II

1917 sind alle neun Brüder im 1.WK als Soldaten eingezogen

1915 Bruder Adolf als Gefreiter des 38. Füselierregimentes leicht verwundet bei der Truppe

1917-1918 die Brüder werden ebenfalls in den Preußischen Verlustlisten als verwundet gemeldet

Hermann (2-mal), Julius und Max (2-mal); auch Siegmund einmal verwundet, aber nicht in den Listen

Siegmund Hermann als Mitgründer der Ortsgruppe Essen des Reichsbundes Jüdischer Frontsoldaten

1921 Bruder Hermann emigriert in die USA

18.2.1923 Bruder Salomon stirbt an den Folgen der Kriegsverletzungen

6.3.1936 Artikel in „Der Schild“, Organ des Reichsbund jüdischer Frontsoldaten

30.9.1938 Liquidation des Bekleidungsgeschäftes Löwenhardt

10.11.1938 verhaftet mit Sohn Hans im Novemberpogrom, Polizeigefängnis Steinwache

 Siegmund in „Schutzhaft“ in Sachsenhausen;

11.11.1938 Hans aus der „Steinwache“ entlassen

1.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen mit der Auflage, Deutschland zu verlassen

3.3.1939 die Söhne Hans und Manfred mit Kindertransport über Bielefeld, Hoek van Holland nach Harwich in England

17.5.1939 mit der Ehefrau Margarete und den Kindern Hans-Georg und Ursula in Dortmund bei Minderheiten-Volkszählung

Sommer 1939 Sohn Hans-Georg mit Kindertransport nach England

29.7.1942 mit Ehefrau und Tochter Ursula von Dortmund auf Transport X/1 (Nr. 299, 300, 301) nach Theresienstadt

23.10.1944 mit Ehefrau und Tochter Ursula Transport Et Nr. 1668 und von Theresienstadt nach Auschwitz

Das Schicksal der Familie/ Geschwister

18.11.1941 Max Löwenhardt und Ehefrau Henriette von Bremen ins Ghetto Minsk

29./30.7.1942 Bruder Hugo aus Dortmund auf Transport X/1 nach Theresienstadt

23.9.1942 Bruder Hugo auf Transport Bq von Theresienstadt nach Auschwitz

20.4.1943 Bruder Adolf und Frau Julchen aus Westerbork nach Theresienstadt

30.8.1965 Sohn Manfred Freddy Lowe verstirbt an einem Hirntumor

Gedenken

3.7.1999 Pages of Testimony für neun Familienmitglieder von Louise Loman Löwenhardt

Fünf Stolpersteine für Siegmund und seine Familie in Dortmund

Zwei Stolpersteine für Max Löwenhardt und Ehefrau Henriette in Bremen

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de918761

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de918756

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de918764

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de918762

https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/

https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/22607-siegmund-l-wenhardt/

www.loewenhardtfoundation.org/en/fotos/loewenhardt-brothers-in-word-war-one/

Margit Naarmann, „Von Ihren Leuten wohnt hier keiner mehr“ – jüdische Familien in Paderborn in der Zeit des Nationalsozialismus, Köln, 1999

Preußische Verlustlisten vom 5.11.1915, Seite 9892

Vater und neun Jungen, in „Der Schild“ vom 6.3.1936, Organ des Reichsbund jüdischer Frontsoldaten