Rolf Elkeles
*23.1.1926 in Berlin; ✡ 26.7.2007 in Israel
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Heinrich Elkeles *4.9.1885 in Posen; ✡April 1943 in Auschwitz
Mutter Betty Hirsch *10.4.1894 in Mosina, Schroda ✡ April 1943 in Auschwitz
Geschwister keine
Cousine Ruth Fanny Elkeles *14.8.1920 in Obersitzko, Posen; ✡1976 in Hamburg; oo Willy Simon Wolf Neumann
Beruf Arbeiter, Schlosser
Adressen Berlin, Regensburger Straße 23; Ahrensdorf
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg

Ostern 1932 Einschulung
17.5.1939 mit den Eltern in Berlin bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 Cousine Ruth in Ahrensdorf und Berlin bei Minderheiten-Volkszählung
Zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair
Juli -September 1941 Auflösung des Hachscharalagers Ahrensdorf; Verlegung in das Lehrgut Neuendorf im Sande;
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
Rückkehr zu den Eltern
2.3.1943 mit den Eltern auf dem 32. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

Die Häftlingsnummer 104621 wird in den linken Unterarm tätowiert; übernommen zur Zwangsarbeit in BUNA Monowitz
15.1.1945 die Häftlinge in Auschwitz hören den russischen Kanonendonner 30 km aus dem Osten
18.1.1945 Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 60 000 Häftlinge;
18.1.1945 Beginn des Todesmarsches mit 400 Frauen von Auschwitz- Birkenau nach Loslau
Auschwitz-Überlebende berichten von der Brutalität der SS-Leute während des Todesmarsches:
Zofia Posmysz:
„Der letzte Tag in Auschwitz war der 18. Januar. Nach drei Tagen und drei Nächten zu Fuß wurden wir in offenen Güterwagen nach Ravensbrück gebracht.“
Asher Aud:
„Wenn wir sind gegangen Totenmarsch, da sind keine Menschen gegangen, da sind nur Skelette gegangen.“
Sigmund Kalinski:
„Wer nicht konnte oder wer zur Seite war, wurde erschossen, bei ungefähr 15 bis 20 Grad minus in unseren Kleidern.“
Isidor Philipp berichtet:
„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“
19. – 23.1.1945 Ankunft in den Eisenbahnknotenpunkten Gleiwitz und Loslau. Von Gleiwitz oder Loslau in Güterwaggons zu westlich gelegen Konzentrationslager wie Buchenwald, Ravensbrück
Isidor Philipp berichtet:
„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“
Nach Schätzungen starben bei diesen Räumungstransporten von Auschwitz insgesamt zwischen 9.000 und 15.000 Häftlinge.
26. 1.1945 Ankunft in Buchenwald, Unterbringung in Block 51
14.2.1945 aus Buchenwald in das Kommando S III, Ohrdruf
2.4.1945 Räumung von Ohrdruf, Todesmarsch nach Buchenwald (51 km)
Kann sich bei den Todesmärschen aus Buchenwald Anfang April verstecken
11.4.1945 Befreiung durch die US Army in Buchenwald

5.6.1945 Entlassen von alliierter Kommission aus Buchenwald mit Unterschrift (Stempel) von Bartel dem Leiter des Lagerwiderstandes
22.6.1945 mit dem von Ora Borinski begleiteten Transport der Kinderhilfe des Schweizer Roten Kreuz kommt er mit 375 Kindern aus Buchenwald nach Rheinfelden/Schweiz. Die Jungen kommen nach Felsenegg in eine alte Landwirtschaftsschule, die Mädchen nach La Rochelle in die frühere Klinik von Dr. Liengme de Vaumarcus. Er fälscht das Geburtsjahr auf 1928, um noch als unter 18 -jähriger zugelassen zu werden.
Ab Juni 1945 in verschiedenen Lagern und Heimen in der Schweiz
1.5.1946 liberiert in Zug („mit 18 Jahren“!), Wohnadresse Oberaltstadt 3
Schuhmacherlehre
15.2.1949 Ausstellung eines Polizeipasses in Bern

15.2.1949 Antrag auf IRO-Unterstützung zur Ausreise nach Palästina. Gibt Cousine Ruth Neumann in Tel Aviv und Cousin Rudi Elkeles in Haifa als Referenz an.
Gedenken
7.7.1983 Pages of Testimony für seine Eltern von Rolf Elkeles
Pages of Testimony für seine Eltern auch von Cousin Rudi Elkeles und Ruth Neumann
Grabstein für Rolf Elkeles auf dem Yarkon Cemetery, Petah Tiqwa
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212477
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/80963446
https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=13152686
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015
https://objekte.jmberlin.de/person/jmb-pers-12574/Herbert+Sonnenfeld?se=Suche&qps=q%3DSonnenfeld