Stühler Babette

Babette Stühler

*2.3.1921 in Adelsdorf, Höchstadt/Aisch, Bayern; ✡ nach 1942 in Izbica

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Jakob Stühler *19.3.1890 in Untererthal; ✡ nach 1942 in Izbica

Mutter Lina Helena geb. Stühler *2.11.1892 in Adelsdorf; ✡ nach 1942 in Izbica

Großeltern Moses Stühler (*1860) und Amalia Katz

Die Familien Rindsberg – Stühler – Strauß, 1934
untere Reihe sitzend v.l. Marta Stühler; Rosi Rindsberg, Babette(?), Rudi Rindsberg
zweite Reihe v.l Berthold Stühler, Großmutter Amalie, Berthold-Baruch Stühler
3. Reihe Siegfried Rindsberg (?), Rosa Stühler, Ida Strauß(?), Mutter Lina Stühler
4. Reihe Großvater Moses, Arthur und Bernhard Stühler, Selma Rindsberg, Friedrich Strauß (?)

Geschwister

Arthur Stühler *1.8.1916 in Adelsdorf; ✡ Israel

Bernhard Stühler *11.10.1919 in Adelsdorf; ✡18.6.2004 in Hvidovre, Dänemark

Berthold Stühler *17.5.1929 in Bamberg; ✡ nach 1942 in Izbica

Martha Stühler *16.3.1932 in Bamberg; ✡ nach 1942 in Izbica

Max Stühler *18.8.1938 im jüdischen Krankenhaus Fürth; ✡ nach 1942 in Izbica

Beruf Praktikantin

Adressen Adelsdorf Haus Nr. 68; Hachscharalager Ellgut, Steinau; Bielefeld; Kersdorf

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

Vater Jakob als Schneider, Besitzer eines Bekleidugsgeschäftes

2.8.1937 Alija von Bruder Arthur nach Palästina, Ankunft in Haifa

18.8.1938 Max Stühler im jüdischen Krankenhaus Fürth, da die umliegenden Krankenhäuser die Entbindung untersagten

10.11.1938 Vater Jakob verhaftet im Novemberpogrom,

12.11.-12.12.1938 Vater in „Schutzhaft“ im KL Dachau; Häftlingsnummer 22795

17.5.1939 mit beiden Eltern und Geschwistern in Adelsdorf bei der Minderheiten-Volkszählung

5.11.1940 Bruder Bernhard bei dänischer Volkszählung in Kundby, Tudse, Holbæk in der Familie Ejner Laursen

Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a

1939 Nach­dem zahl­rei­che, in Bie­le­feld le­ben­de Jü­din­nen und Ju­den in „Ju­den­häu­sern“ zwangs­ein­ge­wie­sen wur­den, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Ko­blen­zer Stra­ße 4 und Paderborn, Grüner Weg 86;

Anfang September ent­stan­d für zu­nächst 36 Praktikanten ein Wohn- und Ar­beits­la­ger in der Ko­blen­zer Stra­ße 4 (heu­te: Ar­tur-La­de­beck Stra­ße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.

23.3.1940 wegen der räumliche Enge Wechsel von 57 Bewohnern in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a, einem ehemaligen Gutshof.

Dort bestand auch eine Un­ter­kunft für alte und kran­ke Jü­din­nen und Ju­den („Sie­chen­heim“) als Ein­rich­tung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.

1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt. Allein am 9. und 10.Juni 1940 kommen 10 Paderborner in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a.

18.12.1942 aus dem Hachscharalager Ellgut, Steinau ins Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld

20.3.1941 abgemeldet aus Bielefeld nach Kersdorf jüdisches Umschulungslager

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager Bielefeld“

29.9.1941 – 19.3.1942 Vater in Adelsdorf Landkreis Forchheim gemeldet

23.3.1942 zusammen mit 9 Mitgliedern der Familie Stühler aus Adelsdorf ins Sammellager nach Nürnberg „verschubt“

24.3.1942 Familie Stühler aus Nürnberg ins Ghetto Izbica deportiert

Keine weiteren Daten

Gedenken

9.6.1966 Pages of Testimony für die Familie Stühler von Nichte Lina Gjelstrup-Stühler

Quellen

Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)

Volkszählung in Dänemark von 1940

http://www.mesusa.de/images/download/Mesusa7/Kindheit_24-29.pdf

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de980103

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de980112

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/69944691

Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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