Aronsohn Heinz

Heinz Aronsohn

*28.5.1921 in Laurahütte; ✡ verschollen in Warschau

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Moritz Aronsohn *27.1.1897 in Sadlinken, Goslevshausen; ✡ verschollen in Warschau

Mutter Ernestine Berger *26.1.1890 in Hamburg; ✡ verschollen in Warschau

Geschwister

Ruth Aronsohn *25.10.1923 in Tarnowitz; ✡ verschollen in Warschau

Cousin

Werner Aronsohn *6.1.1913 in Köln; ✡1977 in Südafrika; Vater Albert Aronsohn)

Beruf Bäcker

Adressen Laurahütte; Guben Salzmarktstraße 15; Bielefeld; Guben, Schlagsdorfer Weg 29

Heirat ledig

Kinder-

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 mit beiden Eltern bei der Minderheiten-Volkszählung

Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a

1939 Nach­dem zahl­rei­che, in Bie­le­feld le­ben­de Jü­din­nen und Ju­den in „Ju­den­häu­sern“ zwangs­ein­ge­wie­sen wur­den, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Ko­blen­zer Stra­ße 4 und Paderborn, Grüner Weg 86;

Anfang September ent­stan­d für zu­nächst 36 Praktikanten ein Wohn- und Ar­beits­la­ger in der Ko­blen­zer Stra­ße 4 (heu­te: Ar­tur-La­de­beck Stra­ße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.

23.3.1940 wegen der räumliche Enge Wechsel von 57 Bewohnern in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a, einem ehemaligen Gutshof.

Dort bestand auch eine Un­ter­kunft für alte und kran­ke Jü­din­nen und Ju­den („Sie­chen­heim“) als Ein­rich­tung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.

1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt. Allein am 9. und 10.Juni 1940 kommen 10 Paderborner in das Lager in der Schloß­hof­stra­ße 73a.

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager Bielefeld“

18.8.1941 von Guben Salzmarktstraße 15 ins Einsatzlager in Bielefeld

31.3.1942 abgemeldet aus Bielefeld nach Guben, Schlagsdorfer Weg 29 wegen der anstehenden Deportation seiner Familie

2.4.1942 Verhaftung und Überführung ins Sammellager in Frankfurt/Oder

2.4.1942 Verhaftung der älteren und der bereits bei der Gestapo zuvor auffällig gewordenen Chaluzim aus Neuendorf und Deportation auf Lastwagen in das Sammellager, eine große Turnhalle am Leipziger Platz in Frankfurt/Oder

3.4.1942 Heinz Aronsohn und Familie abgeschoben aus Guben über Frankfurt/Oder mit 1009 Juden nach Warschau

Gestapobericht der Gestapo Frankfurt/Oder an den OFP Berlin-Brandenburg:

„Aus dem Regierungsbezirk Frankfurt/Oder wurden im April 1942 366 Juden in das Generalgouvernement evakuiert.“

Heinz Aronsohn wird irrtümlich auch auf dem Bielefeld Transport vom 31.3.1942 geführt

Gedenken

15.7.1980 Page of Testimony für den Vater Moritz von dessen Bruder Arthur Ronson

Quellen

Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de833336

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de833371

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/11220895

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420403_Frankfurt6.jpg

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420331_Bielefeld3.jpg

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=de&itemId=1377475&ind=1

Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT430302_1.jpg

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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