Zinnemann Deborah

Doris Zinnemann

*14.4.1893 in Homaczow (??) evtl. Tomoszow; ✡ Tod vor dem 8.5.1945 in Polen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch unbekannt

Vater Adolf Zinnemann; ✡?

Mutter Emilia Krautmann; ✡ ?

Geschwister

Oskar Osjacz Zinnemann *16.4.1907 in Köslin; 28.10.1938 nach Zbaszyn

Beruf Reinigungskraft

Adressen Hagen in Westfalen? bei Gimborn ? NRW;

Heirat

Kinder –

Weiterer Lebensweg

28.10. 1938 Deportation in der ersten Polenaktion aus Hagen Abschiebung von Deborah Zinnemann von ihrer Wohnung Altenhagener Brücke 1 bzw. Polizeigefängnis Hagen gemeinsam mit ihrem Bruder Oskar Osias Zinnemann nach Zbaszyn

Ende 1938/Anfang 1939 Rückkehr nach Hagen um „geschäftliche Angelegenheiten“ zu regeln (vermutlich auf Veranlassung der Gestapo / Gauwirtschafsberater wegen Vermögensfragen etc.). Erneut in ihrer Wohnung Altenhagener Brücke 1.

Ihre verheiratete Schwester Mindel aus Palästina, wohin sie bereits Anfang 1934 emigrierte, ebenfalls nach Hagen zurück, wohnte ebenfalls in der Wohnung Altenhagener Brücke 1. Mindel aber spätestens Anfang 1939 wieder zurück nach Palästina

17.7.1939 Umzug von Deborah Zinnemann in die Karl-Peters-Straße 2, dort wohnte die Familie Kadden.

Deborah Zinnemann wird als Putzfrau für die RVJD Westfalen in Bielefeld angestellt

Februar 1942 erfolgte die Anweisung der RVJD Zentrale in Berlin, aus Kostengründen das Reinigungspersonal abzubauen. Während die Putzfrau der JKV Dortmund, die sowohl die Verwaltungs- als auch die Schulräume reinigte, als „unentbehrlich“ bleiben konnte, wurde Deborah Zinnemann in Bielefeld gekündigt.

Sie lebte bei der Familie Kadden in der Karl-Peters-Straße 2 in Hagen und suchte eine Stelle in einem Haushalt.

Deportation von Deborah Zinnemann (gemeinsam mit der vierköpfigen Familie Kadden) am 28.4.1942 nach Zamosc. Wird auch auf Listen der jüdischen Gemeinde sowie der Stadtverwaltung entsprechend vermerkt.

Vor dem 8.5.1945 Tod von Deborah Zinnemann in Polen

Bruder Oskar überlebt in Polen

Gedenken

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de997534

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de280027

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/121984897

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/69107899

Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)

Hartmann, Jürgen, Die Bezirksstelle Westfalen der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland in Bielefeld 1939-1943, in: Rosenland. Zeitschrift für lippische Geschichte, 25/2021, S. 68-151. URL

Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/ad

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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1 Kommentar

  1. Irgendetwas stimmt hier nicht. In Bielefeld gab es erst ab 1963 eine Karl-Peters-Straße, wohl aber vor 1947 in Hagen, dort auch eine Familie Kadden in der Karl-Peters-Straße 2. Laut Hausbuch ihrer früheren Wohnung bezog Deborah Zinnemann im Juli 1939 die Adresse Karl-Peters-Straße 2 in Hagen. Das würde aber bedeuten, dass die gesamte Biografie nicht stimmig ist, denn sie hielt sich nach ihrer Rückkehr aus Polen, wohin sie im Oktober 1938 bei der Polenaktion deportiert wurde, in Hagen auf. Die Familie Kadden wurde am 28. April 1942 von Hagen aus nach Zamosc deportiert. Möglicherweise war Demorah Dora Zinnemann auf diesem Transport dabei?

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