Sara Sally Rifka Popper geb. Halpern
*3.1.1896 in Kuty, Polen; ✡ Juli 1944 in Riga Strasdenhof
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos
Vater Wolf Halpern
Mutter unbekannt
Geschwister unbekannt
Beruf –
Adressen Leipzig Nordstraße 14
Heirat Joachim Popper *20.8.1902 in Leipzig; Belgien; ✡ in Auschwitz
Kinder
Ruth Hella Popper *29.10.1929 in Leipzig; ✡in Riga Strasdenhof
David Josef Popper *2.3.1930 in Leipzig; ✡in Riga Strasdenhof
Schwägerin
Marie Popper *24.1.1907 in Leipzig; ✡13.11.1942 Suicid in Eidsvoll Norwegen
Weiterer Lebensweg
14.10.1935 Familie Popper in Lepzig, Nordstraße 14 gemeldet
17.5.1939 mit Ehemann und den Kindern Ruth und David in Leipzig bei Minderheiten-Volkszählung
15.7.1939 Ehemann flieht nach Belgien
10.8.1939 Schwägerin Marie flüchtet nach Eidsvoll Norwegen
Jan. 1942 Deportationsbefehl der Gestapo für Riga
21.1.1942 deportiert aus Leipzig über Dresden
24.1.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga;
Unterbringung in der Leipziger Straße, Ludzas Iela
10.8.1942 Sara Popper auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind
13.11.1942 Suicid von Schwägerin Marie Popper in Eidsvoll Norwegen
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga
Sara Popper geht mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee, wo eine Näherei in einer ehemaligen Nähgarnfabrik eingerichtet wird, die wiederum für die Wehrmacht arbeitet. Max Kann als fachlicher Leiter dieser Näherei, die einem Letten namens Johnson unterstand. Für das Lager Strasdenhof war das Reichskommissariat Lettland zuständig. Die Wachmannschaft bestand aber aus SS-Leuten unter dem Kommando von SS-Mann Döring und seinem Stellvertreter dem berüchtigten SS-Scharführer Hoffmann.
Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
24.7.1944 Tod von Sara Popper und ihrer Kinder Ruth und David bei der Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen und unter 15-Jährigen bei der Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.
4.4.1944 Ehemann Joachim ab Kaserne Dossin, Durchgangslager in Mechelen, Belgien auf Transport XXIV nach Auschwitz
Gedenken –
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de945461
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de945480
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de945509
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de945473
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1005605
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420121-Leipzig12.jpg
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017