Renate Miltenberg geb. Katz
*6.4.1885 in Lippstadt; ✡ 2.11.1943 Riga
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Eli Katz *3.2.1852 in Werne; ✡31.1.1935 in Münster
Mutter Adolfine Stern *8.4.1857 in Melle; ✡28.1.1904 in Münster
Geschwister
Julius Katz *24.6.1893 in Münster; ✡23.9.1943 in Auschwitz; Maria Hermannsen
Grete Katz *14.6.1886 in Lippstadt; ✡9.2.1928 in Oberhausen; oo Löwenstein
Halbgeschwister aus der 2. Ehe des Vaters mit Nanny Löwenstein
Emmy Katz *13.8.1910 in Münster; emigriert nach Palästina; oo Levenberger
Walter Katz *27.5.1907 in Münster; ✡1989 in Israel; oo Hildegard Abraham
Beruf Hausfrau
Adressen Lippstadt; Münster, Hannoverstraße 57; Hochstraße 19, Frie-Vendt-Straße 18
Heirat Julius Miltenberg *6.6.1880 in Münster; ✡25.1.1917 in Russland
Kinder
Alfred Miltenberg *10.8.1910 in Münster; USA
Ada Rose Miltenberg *6.9.1911 in Münster; ✡28.4.1934 Suicid in Amsterdam
Schwiegervater Aron Miltenberg *7.7.1848 Amelsbüren; ✡29.8.1941 Clemenshospital
Münster
Schwager Ludwig Miltenberg *15.12.1886 in Münster; Juli 1944 in Riga Rumbula
Weiterer Lebensweg
25.1.1917 Ehemann Julius kriegsgefallen in Russland, 12. Komp. des Grenadierregiments 4
21.2.1917 gemeldet in den Preußische Verlustlisten Seite 17636; sie bezieht eine dürftige Kriegerwitwenrente
1921 eröffnet sie eine Agentur für Packpapier und Drucksachen
1921-1923 Kinder im jüdischen Kinderheim in Köln
25.7.1933 Tochter Ada nach Amsterdam
28.4.1934 Suicid von Tochter Ada in Amsterdam
10.-18.9.1938 Sohn Alfred auf der SS STATENDAM von Rotterdam nach New York; Heimatadresse
Zieladresse des Sohnes in Chicago
Umzug von Renate M. zu Schwiegervater Aron Miltenberg in Münster Hochstraße 19
17.5.1939 als Witwe in Münster bei Minderheiten-Volkszählung
1941 Wohnadresse Münster, Frie-Vendt-Straße 18
November 1941 Deportationsbefehl der Gestapo
13.12.1941 Renate Miltenberg mit Schwager Ludwig Miltenberg, dessen Ehefrau und beiden Töchtern von Münster über Bielefeld ins Ghetto Riga deportiert
16.12.1941 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga; Unterbringung in der Bielefelder Straße, Bielefelder Haus
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind
10.8.1942 Renate Miltenberg auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga; große Selektion und Deportierung nach Auschwitz
Gedenken
20.1.1956 Page of Testimony für Renate von ihrem Bruder Walter Katz
Quellen
Die jüdischen Gefallenen des deutschen Heeres, der deutschen Marine und der deutschen Schutztruppen, 1914-1918: ein Gedenkbuch, Reichsbund jüd. Frontsoldaten, Verlag Der Schild, 1932
Preußische Verlustlisten Seite 17636Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de931305
https://stolpersteine.wdr.de/web/de/stolperstein/4752
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/131507142
https://collections.arolsen-archives.org/en/document/131507182
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984 Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017