Levy Lucie

Lucie Levy geb. Hope

*9.12.1896 in Gütersloh oder Oelde; ✡ 1944 in Stutthof „Flecktyphus“

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Nathan Hope 1876 in Oelde; ✡1928 in Gütersloh

Mutter Therese „Wolf“ Ruthenberg *1867; ✡1927 in Gütersloh

Onkel Josua Hope *7.7.1878 in Oelde; Gemeindevorsteher; ✡ 17.9.1934 in Oelde

Tante Bertha Hope *1871 in Oelde; ✡20.9.1928 in Aplerbeck: oo Samuel Löwenstein

Cousine Emmi Löwenstein *9.8.1892 in Aplerbeck; ✡ 3.8.1944 in Riga

Geschwister

Paul Hope *24.6.1899 in Gütersloh; ✡14.10.1942 in Auschwitz

Irmgard Hope *1906; oo Dr. Josef Müller, Katholik, Gynäkologe am Marienhospital Osnabrück,

Beruf Hausfrau

Adressen Gütersloh; Lippstadt, Cappelstraße 19; Oelde

Heirat 24.12.1928 Max Levy *25.7.1884 in Lippstadt; ✡12.1.1939 in Lippstadt

Kinder

Georg Levy *3.9.1930 in Lippstadt

männliche Totgeburt Levy 23.2. 1932 in Lippstadt

Ursula Levy *11.5.1935 in Lippstadt

Weiterer Lebensweg

23.2. 1932 männliche Totgeburt

10.11.1938 Ehemann Max und Onkel Ludwig Levy verhaftet im Novemberpogrom

13.11.-22.12.1938 Max und Ludwig Levy in „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen, Erfrierungen, schwere Mißhandlungen

12.1.1939 Max erliegt den in Sachsenhausen erlittenen Verletzungen, stirbt nach Amputation beider Beine;

Kindertransport nach Rotterdam und Verlorener Zug

März 1939 Kindertransport von Ursula und Georg Levy nach Rotterdam; die Mutter bleibt zurück

Unterbringung in Heijplaat, ehem. Quarantäne-Zentrum

Die Geschwister werden katholisch getauft; der katholische Onkel Josef zu ihren Vater gefälscht

Mai 1939 Kinderheim Jacobus Stiftung, von Nonnen betriebener katholischer Konvent in Eersel

Mai 1940 Einmarsch der Deutschen

10.4.1943 alle Kinder aus dem Konvent in Eersel ins KL Vught verbracht

Durch Intervention von Jos van Mackelenbergh von Sobibortransport verschont

20.11.1943 als „Austauschjuden“ mit „amerikanischer Staatsbürgerschaft“ Westerbork

15.2.1944 nach Bergen-Belsen, hier kümmert sich Dr. Joseph Melkmann um die Geschwister

10.4.1945 Evakuation der Austauschjuden aus Bergen-Belsen mit dem Ziel Theresienstadt

23.4.1945 zweiwöchige Irrfahrt endet an der gesprengten Elsterbrücke, Ankunft Tröbitz

Befreiung durch die Rote Armee, General Tschukow

Flecktyphuserkrankung

Amerikanische Militärbasis in Leipzig

1945 Rückkehr in die Niederlande; Jos van Mackelenbergh kümmert sich um die Geschwister

Militärhospital in Südholland

1947 zu Onkel Josef und Tante Irmgard Müller nach Chicago; Adoption

Adoptiveltern Tante Irmgard Hope und Ehemann Dr. Josef Müller, Katholik

Deportation nach Riga

17.5.1939 als Witwe in Lippstadt bei Minderheiten-Volkszählung

Sommer 1939 Umzug nach Oelde zu Familie Hope

November 1941 Deportationsbefehl der Gestapo

12.1941 Verhaftung in Oelde, Verbringung in das Sammellager Gertrudenhof in Münster

13.12.1941 mit der Reichsbahn aus Münster über Bielefeld nach Riga-Skirotawa

16.12.1941 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga; Unterbringung in der Bielefelder Straße, Bielefelder Haus

Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind

10.8.1942 Lucy Levy auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten zusammen mit Cousine Emmi Hoffmann aus Oelde

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

3. 11.1943 Auflösung des Ghetto Riga;

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig

November 1944 Lucie Levy stirbt in Stutthof an Fleckfieber

Gedenken

1.12.2011 Pages of Testimony für die Eltern von Georg Levy

17.12.1921 vier Stolpersteine für die Familie Max Levy in Lippstadt, Cappelstraße 19

Stolperstein für Lucie Levy in Gütersloh, Berliner Straße 19

4 Stolpersteine für die Familie Hope aus Oelde, Ruggestraße 7

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de912840

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1563798

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/131507141

https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/382346/?p=1&s=Georg%20Levy%201930&doc_id=382348

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411213-Muenster7.jpg

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Levy&s_firstName=Lucie&s_place=&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://www.kiz-online.de/kinder-die-durch-die-h%C3%B6lle-gingen

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert