Marx Sophie

Sophie Marx

*4.8.1889 in Remagen; ✡ 5.8.1915 in Recklinghausen

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Aron „Markus“ Marx *25.4.1857 in Aldenhoven, Jülich; ✡19.3.1934 in Remagen

Mutter Regina Berger; 1906 bereits verstorben

Stiefmutter Fanny Aul *3.12.1866 in Gedern, Schotten; ✡14.12.1943 in Theresienstadt

Geschwister (sechs)

Henriette Marx *16.2.1893 in Remagen; ✡14.2.1941 in Hadamar;

Artur Marx * 30.1.1900 in Remagen, Ahrweiler; ✡ Januar 1945 auf Todesmarsch von Tschechowitz

Mögliche Schwester

Ruth Mrozkowiak geb. Marx *8.6.1888; ✡20.7.1952 in Recklinghausen

Halbbruder aus der 2. Ehe des Vaters mit Fanny Aul

Max Marx *16.4.1906 in Remagen; ✡ im Bezirk Lublin

Beruf Haushilfe

Adressen Remagen, Hauptstraße 37 (heute Marktstraße 59); Recklinghausen

Heirat ledig

Kinder keine

Weiterer Lebensweg

Umzug nach Recklinghausen, wo auch die Familie Fassbender aus Remagen lebte

5.8.1915 in Recklinghausen im Knappschaftskrankenhaus

T4-Euthanasie Sonderaktion gegen Juden in Heilanstalten und Pflegeeinrichtungen 1940/1941

Schwester Henriette Marx aus Remagen eingewiesen in die Provinzial-Heil-and Pflegeanstalt Galkhausen, Solingen (heute LVR-Klinik Langenfeld)

In Galkhausen als Zwischenanstalt wurden Patientinnen und Patienten aus dem Rheinland gesammelt, um sie im Rahmen der T4-Euthanasie, dem staatlich organisierten Massenmord an Psychiatrie-Patienten zumeist in die Landesheilanstalt Hadamar zu transportieren. Die Tötungsanstalt Hadamar war die sechste und letzte T4-Mordstätte im Deutschen Reich.
12.2.1941 Verlegung in die Sammelanstalt Düsseldorf-Grafenberg, Heil-and Pflegeanstalt
14.2.1941 von aus der Provinzialanstalt Düsseldorf mit 42 Patienten in den „Grauen Bussen“ nach Hadamar, Tötungsanstalt, wo die Opfer unmittelbar durch CO-Gas ermordet wurden.

Foto USHMM

Die Familie erhielt T4 Trostbriefe und Sterbeurkunden aus einem nicht existenten Standesamt Chelm oder Cholm II gefälscht, per Kurier in den Kreis Lublin gebracht und von dort verschickt; laut Sterbeurkunde Todesdatum „16.4.1941 in Cholm“.

Bruder Arthur Marx

Sportfunktionär des Tus Hakoah in Essen, Recklinghausen, Dortmund

Wohnt bei Schwester Ruth Mrozkowiak geb. Marx *8.6.1888 in Recklinghausen, Börster Weg

Januar 1945 Tod des Bruders Arthur Marx auf Todesmarsch von Tschechowitz

 im „veewaggon“ auf dem Transport nach Sachsenhausen „Oranienburg“ oder Buchenwald

Gedenken/Beisetzung

Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof Nordcharweg Recklinghausen, Reihe E, 15

Hebräische Grabinschrift: –

Deutsche Grabinschrift:

Hier ruht unsere liebe Tochter und unvergeßliche Schwester

Sophie Marx 4.8.1889 -5.8.1915

Ein Schatz von Hoffnung sank in diese Erde

Großer Gedenkstein in der LVR-Klinik Langenfeld für die Euthanasie-Opfer

Quellen

Jewish Gen Online Worldwide Burial Registry Germany

Werner Schneider, Jüdischer Friedhof Recklinghausen (Nordcharweg); Typoskript 1985

Gedenken und nicht vergessen, Stolpersteine in Remagen,2012 Link:

https://www.yumpu.com/de/document/read/4745308/gedenken-und-nicht-vergessen-stolpersteine-mahnen-und-erinnern

https://klinik-langenfeld.lvr.de/de/nav_main/ueber_uns/geschichte/geschichte_1.html

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de925904

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de926118

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1660644

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de926383

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de925860

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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