Marx Arthur

Arthur Marx

* 30.1.1900 in Remagen, Ahrweiler; ✡Januar 1945 auf Transport vom Auschwitz Außenlager Tschechowitz nach Sachsenhausen oder Buchenwald

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Aron „Markus“ Marx

Mutter Regina Berger; ✡ vor 1905

Stiefmutter Fanny Aul *3.12.1866 in Gedern, Schotten; ✡14.12.1943 in Theresienstadt

Geschwister (sechs)

Sophie Marx *4.8.1889 in Remagen; ✡ 5.8.1915 in Recklinghausen

Henriette Marx *16.2.1893 in Remagen; ✡14.2.1941 in Hadamar, T4-Tötungsanstalt;

Halbbruder aus der 2. Ehe des Vaters mit Fanny Aul

Max Marx *16.4.1906 in Remagen; im Bezirk Lublin

Beruf Kaufmann, Verkauf von Nahrungsmitteln

Adressen Remagen; Essen; Recklinghausen, Bruchweg 20, Mieter bei Mrozkowiak; Herner Straße 41 c; Dortmund, Herbert-Norkus-Straße 36

Heirat Lina Betti Linz *30.8.1900 in Dortmund; ✡6.10.1944 in Auschwitz

Schwiegereltern

Josef Linz *14.12.1875 in Rotenburg; ✡27.8.1935 in Dortmund;

Sophie Kleeberg *5.3.1875 in Salzkotten; ✡ 1944 Treblinka

Schwager Erwin Linz *28.10.1902 in Dortmund; oo Hertha Salomon *1902 in Bochum; ✡4.7.1961 in Detroit

Kinder

Hannelore Regina Marx *6.9.1930 in Dortmund; ✡6.10.1944 in Auschwitz

Helga Fanny Marx *28.4.1935 in Dortmund; ✡6.10.1944 in Auschwitz

Weiterer Lebensweg

5.8.1915 Tod der Schwester Sophie Marx in Recklinghausen; Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof Recklinghausen Nordcharweg

August 1924 Schriftführer beim TuS Hakoah Esssen

29.5.1925 von Essen nach Recklinghausen, wo auch die Familie Fassbender aus Remagen lebte

Meldekarte Recklinghausen

März 1927 Jahreshauptversammlung des VINTUS, Dr. Fischbein als Mitglied des Fußballausschusses, Arthur Marx als Vertreter des J.J.V. Recklinghausen

März 1928 Vorsitzender des TuS Hakoah Recklinghausen; Fußballschiedsrichter

1927/28 Fußballrundenspiele: Hakoah Recklinghausen nach 7 Spielen auf dem letzten Platz. „Als Schiedsrichter fungierte Marx.“

10.11.1929 Heirat in Dortmund

21.12.1929 von Recklinghausen nach Dortmund

14.10.1934 bei der Tagung des Landessportverbandes Westdeutschland im RjF in Köln Arthur Marx (Remagen) zum Verbandsobmann für den Handball ernannt

Nov 1938 im Novemberpogrom in Sachsenhausen

10.12.1939 Flucht nach Holland

20.12.1938 Arthur im Männerlager für „illegale vluchtelingen“ Langeweg Hoek van Holland bei Rotterdam, ehemaliges Fort und Kaserne zusammen mit Erich Gottschalk und Ernst Alexander aus der Bochumer Meistermannschaft von 1938

Frauen haben keinen Zutritt; von ndl. Reichspolizei bewachter Eingang des Vluchtelingenkamp Hoek v. Holland Dezember 1938

Im April 1939 wird das R.V.S. (Regierungs-)Kamp in Hoek van Holland von holländischen Marinesoldaten im Rahmen der „voormobilisatie“ belegt.

Von den 250 Internierten kommen 100 Flüchtlinge nach Hellevoetsluis, 50 nach Reuver und 100 in die früheren Fabrikhallen der „exportslachterij Vianda“.

7.4.1939 Beesel, Kamp Reuver, Dominicanaplein 385 (kamp Reuver voor illegale vluchtelingen) zusammen mit Erich Gottschalk

28.8.1939 wieder im Männer-Flüchtlingslager Langeweg Hoek van Holland bei Rotterdam zusammen mit Erich Gottschalk und Ernst Alexander

21.4.1940 Internierung im Kamp Westerbork, „oude kampbewoners“

6.5.1940 Tochter Hannelore auch nach Westerbork

7.11.1942 noch in Westerbork

18.1.1944 mit Frau und Kindern Transport XXIV/2 Westerbork nach Theresienstadt mit 15 Männern des Ordedienst (OD) und anderen „Fußballern“ aus Westerbork wie Heimann Magnus

1.10.1944 Transport Em von Theresienstadt nach Ausschwitz; nach Selektion in Auschwitz ins Lager Tschechowitz zur Arbeit in der Raffinerie der Vacuum Oil Company

4.10.1944 Transport En der Ehefrau von Theresienstadt nach Ausschwitz

20.8.1944 allierter Luftangriff auf die Raffinerie Vacuum Oil Company in Tschechowitz

September 1944 bis 18.1.1945 Tschechowitz Außenlager Auschwitz, Organisation Todt zusammen mit Erich Gottschalk

18. 1.1945, 19 Uhr ca. 450 Häftlinge Marsch ab Tschechowitz, bewaffnete SS-Wachen; ebenfalls auf dem Todesmarsch Erich Gottschalk aus Bochum, der – von Wachen unbemerkt – sich aus der Marschkolonne absetzen kann. Die Notiz auf der Karte stammt vom Auschwitz-Überlebenden Werner Bloch, Wachhabender in Ordedienst (OD) in Westerbork

20. 1.1945 Ankunft  Bahnhof Wodzislaw in Schlesien  Marsch über Dziedzice, Goczalkowice, Pszczyna Transport in offenen Güterwaggons nach Buchenwald mit Häftlingen aus anderen Nebenlagern. Von 450 Männern, die Tschechowitz verlassen hatten, überlebten ungefähr 300 die Verlegung.

Januar 1945 Tod im „veewaggon“ auf dem Transport von Tschechowitz ins KL Sachsenhausen (?) „Oranienburg“

T4-Euthanasie Sonderaktion gegen Juden in Heilanstalten und Pflegeeinrichtungen 1940/1941

Schwester Henriette Marx aus Remagen eingewiesen in die Provinzial-Heil-and Pflegeanstalt Galkhausen, Solingen (heute LVR-Klinik Langenfeld)

In Galkhausen als Zwischenanstalt wurden Patientinnen und Patienten aus dem Rheinland gesammelt, um sie im Rahmen der T4-Euthanasie, dem staatlich organisierten Massenmord an Psychiatrie-Patienten zumeist in die Landesheilanstalt Hadamar zu transportieren. Hadamar war die sechste und letzte T4-Tötungsanstalt im Deutschen Reich.
12.2.1941 Henriette Marx in die Sammelanstalt Düsseldorf-Grafenberg, Heil-and Pflegeanstalt
14.2.1941 Henriette Marx aus der Provinzialanstalt Düsseldorf mit 42 Patienten in den „Grauen Bussen“ nach Hadamar, Tötungsanstalt, wo die Opfer unmittelbar durch CO-Gas ermordet wurden.

Hadamar 1941

Die Familie erhielt T4 Trostbriefe und Sterbeurkunden aus einem nicht existenten Standesamt Chelm oder Cholm II gefälscht, per Kurier in den Kreis Lublin gebracht und von dort verschickt; laut Sterbeurkunde Todesdatum „16.4.1941 in Cholm“.

Gedenken

Quellen

Stadtarchiv Recklinghausen, Meldekarte, Einwohnermeldedatei

Jewish Gen Online Worldwide Burial Registry Germany

Gedenken und nicht vergessen, Stolpersteine in Remagen,2012 Link:

https://www.yumpu.com/de/document/read/4745308/gedenken-und-nicht-vergessen-stolpersteine-mahnen-und-erinnern

https://westerborkportretten.nl/westerborkportretten/heiman-magnus

https://klinik-langenfeld.lvr.de/de/nav_main/ueber_uns/geschichte/geschichte_1.html

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de925904

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de926118

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1660644

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de926383

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de925860

Lorenz Peiffer, Arthur Heinrich, Juden im Sport und in der Weimarer Republik, Wallstein, 2019

https://www.joodsmonument.nl/en/page/496225/arthur-marx-and-his-family

www.dokin.nl/deceased_children/hannelore-marx-born-6-sep-1930/

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Linz%201900%22%7D

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de925904

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/130338546?s=Arthur%20MArx%201900&t=532852&p=1

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/5010799?s=Marx%20Arthur&t=6937&p=0

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/130338554?s=Betty%20Marx%201900&t=532852&p=1

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/130338584?s=Hannelore%20Marx%201930&t=532852&p=1

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/130338590?s=Helga%20Marx%201935&t=532852&p=1

https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/150873-arthur-marx/

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=4269979&ind=2

Historische Kommission für Westfalen (Hrsg.), Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe, Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Münster, E-Book 2021

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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