*12.12.1877 in Hoof, Kassel; ✡ 1942-44 in Riga
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Mordechai Rosenbach
Mutter Rosa
Geschwister
Henriette Rosenbach *9.2.1891 in Hoof; oo Rachmil Petrakowski (1890-1870)
Toni Rosenbach *25.5.1889 in Hoof; ✡ 1942-44 in Riga
Beruf Schneiderin
Adressen Hoof; Breitenbach; Kassel, Kölnische Straße 51 zuletzt Judenhaus Schillerstraße 7 in Kassel
Heirat ledig
Kinder keine
Verwandte aus Hoof
Ruth Rosel Rosenbach * 10.11.1923 in Hoof; befreit in AEL Nordmark; ✡9.10.2008 in New Jersey Weiterer Lebensweg
10.11.1938 Schwager Rachmil Petrakowski verhaftet im Novemberpogrom,
10.11.1938 Rachmil Petrakowski in „Schutzhaft“ in Buchenwald; Häftlingsnummer 21799
23.12. 1938 Rachmil Petrakowski entlassen aus dem KL Buchenwald
2.6.1939 -28.11.1940 Emma Rosenbach in Kassel, 3. Polizeirevier gemeldet
8.12.1941 über Nacht im Sammellager Turnhalle Wörthschule, Schillerstraße
9.12.1941 Deportation Kassel-Riga mit zahlreichen Familienmitgliedern, u.a. den Schwestern Toni und Jettchen Petrakowski und deren Tochter Elfriede
Bahnfahrt über Berlin, Breslau, Posen, Königsberg, Riga- Skirotawa mit 1022 Juden
12.12.1941 Ankunft Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto Riga bei 40 Grad minus
Verzeichnis der Personen, die am Montag, dem 10.8.42 im Gewerbebetrieb eingestellt sind
10.8.1942 Emma Rosenbach auf der Liste der im Gewerbebetrieb im Ghetto Riga Beschäftigten
Max Kann aus Köln leitet die Näherei im Gewerbebetrieb, die Wehrmachtsuniformen flickte.
Juli-2. 11. 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
3. November 1943 große Selektion zur definitiven Auflösung des Ghetto Riga;
Außenkasernierung Strasdenhof des KL Kaiserwald in Riga
Max und Johanna Kann gehen mit der gesamten Näherei aus dem „Gewerbebetrieb“ unter Umgehung des KL Kaiserwald direkt in die Außenkasernierung in Riga Strasdenhof in der Widzemer Chaussee, wo eine Näherei in einer ehemaligen Nähgarnfabrik eingerichtet wird, die wiederum für die Wehrmacht arbeitet. Max Kann als fachlicher Leiter dieser Näherei, die einem Letten namens Johnson unterstand. Für das Lager Strasdenhof war das Reichskommissariat Lettland zuständig. Die Wachmannschaft bestand aber aus SS-Leuten unter dem Kommando von SS-Mann Döring und seinem Stellvertreter dem berüchtigten SS-Scharführer Hoffmann.
Einer der zwei Lagerältesten im Strasdenhof war Ludwig Miltenberg
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli 1944 Selektion in Riga- Strasdenhof aller über 30-Jährigen vor Liquidierung des KL Kaiserwald. 300 Männer und Frauen über 30 zunächst in einem ausgeräumten Saal der Kabelfabrik gesammelt, dann auf LKW verladen und vermutlich im Juli 1944 im Wald von Rumbula ermordet. Strasdenhof war das einzige Außenlager des KL Kaiserwald, in dem alle über 30-Jährigen ermordet wurden.
6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig
Gedenken
1956 Pages of Testimony für die drei Schwestern Emma, Henriette und Toni von Schwager Yerachmiel Petrakowski, der nach Shanghai geflüchtet war
Quellen
https://objekte.jmberlin.de/object/jmb-obj-116601
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1489478
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-15.jpg
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-16.jpg
https://www.alemannia-judaica.de/hoof_synagoge.htm
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70443377
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5278303
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Exile and Destruction, The Fate of the Austrian Jews 1938-1945; Praeger 1995
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017