Josef Abrahams
*6.10.1921 in Gladbeck; ✡ 20.9.1941 in Mauthausen
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Hermann Abrahams * 12.5.1892 in Rhede; ✡ 16.10.1944 in Auschwitz
Mutter Else Goldstein * 28.4.1896 in Rheydt; ✡ 16.10.1944 in Auschwitz
Geschwister
Margot Abrahams *30.1.1929 in Gladbeck; ✡ 16.10.1944 in Auschwitz
Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Gladbeck; Bad Lippspringe, Mühlenflössstrasse 8; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Vater ist Bergmann in Gladbeck
1929 Umzug der Familie von Gladbeck nach Lippspringe
4.1.1939 mit Schwester auf einem Kindertransport nach Eindhoven ins Dommelhuis
Arbeit bei den Philips-Werken in Eindhoven
4.12.1939 zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen Barsingerhorn
2.1.1938 Ummeldung aller Bewohner von Barsingerhorn nach Wieringen (formaler Akt)
Schwester Margot in verschiednen Kinder- und Waisenhäusern, auch im Burgerweeshuis Amsterdam
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:
„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“
Lebt in einer Wohngemeinschaft mit 11 anderen „Werkdorpern“ in der Jekerstraat 5
14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle
11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ in Schoorl inhaftiert, 4 werden freigelassen,
22.6.1941 Deportation der 57 „Werkdorper“ in das KL Mauthausen; dort erwarten sie harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente; keiner überlebt das Jahr 1941
16.9.1941 Tod in Mauthausen
Schicksal der Schwester Margot
5.12.1941 Margot geht zurück nach Lippspringe zu den Eltern
31.7.1942 Margot mit den Eltern von Münster nach Theresienstadt
16.10.1944 mit den Eltern von Theresienstadt nach Auschwitz
Tod in Auschwitz
Gedenken
Stolpersteine in Bad Lippspringe, Mühlenflössstraße für die Familie Abrahams
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de827984
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de827980
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de827968
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de827966
https://www.joodsmonument.nl/en/page/226387/josef-abrahams
www.dokin.nl/deceased_children/margot-abrahams-born-30-jan-1929/
https://www.statistik-des-holocaust.de/XI1-1.jpg
Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938
https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer