Grünewald Hans Günther

Hans Günther Grünewald

*28.12.1919 in Düsseldorf; ✡ 17.9.1941 in Mauthausen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Heinrich Grünewald, Düsseldorf; ✡ ?

Mutter Erna Brunhilde Frank; ✡ ?

Geschwister unbekannt

Beruf Landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen ; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam, Schubertstraat

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Privates jüdisches Internat Herrlingen, jüdisches Landschulheim Herrlingen bei Ulm

August 1938 Hans Günter zur Haschara in das Lehrgut Schocken Gut Winkel Spreenhagen

14.7.1939 zur Hachschara Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen)

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform (Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam) und Barbie in Zivil (Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam). Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

13.5.1941 in der Pflegefamilie Isay, Schubertstraat 66 in Amsterdam

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.

22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941

17.9.1941 Tod in Mauthausen, „auf der Flucht erschossen“

Quellen

Hessisches Staatsarchiv, Hessisches Sterberegister, 1850-1958

https://collections.arolsen-archives.org/en/document/130299163

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880642

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880677

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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