Günther Simons
*1.11.1921 in Rheydt ; ✡ 12.8.1942 Tod in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Siegfried Simons 28.4.1886 in Rheydt; ✡ 22.10.1942 in Auschwitz
Mutter Johanna Lehmann * 24.1.1885 in Wiesloch; ✡ 16.4.1943 in Sobibor
Geschwister –
Beruf Tischler
Adressen Rheydt; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam,
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
13.11.1933 Vater Siegfried in Amsterdam, Zuider Amstellaan (Rooseveltlaan) 110-hs
6.1.1934 Günter aus Sankt Wendel mit der Mutter nach Amsterdam,
19.1.1934 die Familie wohnt jetzt Biesboschstraat 26-I
24.10.1939 zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen
Lehre als Polsterer und Tischler
Auflösung des Werkdorp und die zweite große Razzia in Amsterdam
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:
„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform und Barbie in Zivil.
Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam; Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam
Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“
Unterbringung der 210 Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“
27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten; Günter geht zu den Eltern zurück.
14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam auf der Bernard Zweerskade ist Anlass für Verhaftungswelle
Juni 1941 Zweite große Razzia in Amsterdam; der SD geht bei dieser Razzia anders vor als bei der ersten Razzia im Februar 1941, bei der Juden wahllos auf der Straße aufgegriffen und festgenommen wurden; bei der zweiten Razzia nutzen die Deutschen Adresslisten und gehen gezielt zu den Häusern von dem sie wissen, dass dort Juden leben.
11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.
22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941
15.7.1942 Günter Simons auf der ersten Transportliste nach Auschwitz, erhält aber einen Tag Aufschub.
16.7.1942 Bahnfahrt zum Bahnhof Hooghalen, Fußmarsch nach Westerbork, dort nur Registrierung, keine Aufnahme; Weitertransport nach Auschwitz
16.7.1942 mit dem 2. Transport nach Auschwitz; er bekommt die Häftlingsnummer 48358 in den linken Unterarm tätowiert
12.8.1942 Tod in Auschwitz
Vater Siegfried im Arbeitslager Rouveen
Januar 1942 Eröffnung eines Arbeitslager in Roveen
April 1942 zwei große Gruppen von Juden aus Amsterdam nach Rouveen, auch Vater Siegmund
5.10.1942 Räumung des Lagers Rouveen geräumt, Verbringung nach Westerbork
19.10.1942 Vater Siegfried nach Auschwitz deportiert
22.10.1942 Tod des Vaters Siegfried in Auschwitz
Gedenken –
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de2033049
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de962531
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de962558
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130582456
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130374249
Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938
https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer