Ruth Simons
* 17.11.1924 in Bochum;
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Hermann Simons *30.4.1887 in Anrath; ✡ nach dem 3.5.1942 Region Zamosc
Mutter Sofie Wertheim *6.1.1895 in Naumburg, Hessen; ✡ nach dem 3.5.1942
Großvater Kalonimus Karl Simons *24.4.1857 in Anrath; ✡20.1.1927 in Krefeld; oo Fanny Schwarz
Schwester
Ellen Simons *15.11.1921 in Bochum; ✡ nach dem 3.5.1942 Region Zamosc
Beruf
Adressen Bochum, Friedrichstraße 8, Kortumstraße 51, Wilhelmstraße 7, Ehrenfeldstraße 9;
Heirat Helmut Mordechai Levy *5.7.1915; ✡5.11.1993 in Haifa
Kinder
Weiterer Lebensweg
1917 Vater Hermann im 1. WK schwerverwundet
Preußische Verlustlisten vom 25.9.1917 Seite 19309: Hermann Simons schwer verwundet gemeldet
Vater Hermann hatte 1930/31 eine Farben- und Lackvertretung in der Kortumstraße 97.
Oktober 1935 Tante Billa nach Palästina ausgewandert
1934/36 Schwester Ellen in der Mädchengymnastikgruppe des Schild im RjF Bochum, 2. Reihe 5. v. re.
17.5.1939 mit den Eltern und Schwester Ellen in Bochum bei Minderheiten-Volkszählung
21.10.1939 Passausstellung in Bochum
21.11.1939 Ankunft von Ruth in Haifa mit Studenten-Zertifikat B (III)
Ab Februar 1941 Vater als Sekretär der jüdischen Gemeinde
April 1942 zunächst steht nur Schwester Ellen auf der Gestapo-Transportliste für Zamosc; die Eltern Hermann und Sofie melden sich freiwillig, um sie zu begleiten
Siegbert Vollmann in einem Brief vom 2.7.1950 an die Tante Billa Speier:
„Ellen war zu diesem Transport bestimmt, mit der Tochter von Jakobs, Davids und Detektiv Mayer und Ihr Bruder mit Frau hat sich dem Transport damals freiwillig angeschlossen, um Ellen nicht allein
gehen zu lassen. Wie wir später hörten, sind die älteren Leute doch von den jüngeren getrennt worden, also war es umsonst.“ (Thea Jakob; Inge, Else und Sally Davids; Detektiv Mayer; Ellens Eltern freiwillig)
28.4.1942 Deportation der Eltern und Schwester in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund
30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc
3.5.1942 Ankunft in Zamosc
Tod der Eltern und Schwester nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt
4.8.1944 Einbürgerung in Palästina
5.11.1993 Tod des Ehemanns in Haifa
Gedenken
1993 Grabstein für Ehemann Mordechai Levy auf dem Haifa Sde Yehoshua (Kfar Samir) Cemetery
13.5.1999 Pages of Testimony für Hermann und Sofie sowie Ellen von Ruth Levy, Haifa
18.11.2005 Stolpersteine für Hermann und Sofie sowie Ellen in Bochum, Ehrenfeldstraße 9
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Mandat zur Einbürgerung in Palästina 1937-1947
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de962504
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de962596
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de962476
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997