Helmut Bloch
*11.12.1922 in Lübbecke; ✡ 1972 in Lübbecke
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Leopold Bloch *14.6.1881 in Sulingen; ✡3.2.1932 in Lübbecke
Mutter Eva Kleinschmidt *1.6.1886 in Soest ; ✡ 1943 in Auschwitz
Geschwister –
Beruf –
Adressen Lübbecke, Lage Straße 17; Ahlem;
Heirat
Kinder
Weiterer Lebensweg
Ostern 1928 – 1932 private jüdische Volksschule Max Lazarus
1932-1936 städtische evangelische Volksschule in Lübbecke; die letzten jüdischen Schulkinder in Lübbecke waren Helmut Bloch, Ernst Neustädter und Lore Weinberg
23.4.1936 Umzug nach Hannover
1936-37 Mittelschule in Hannover
1.12.1938- 1940 Zur Hachschara Gärtnerausbildung in die israel. Gartenbauschule Hannover Ahlem; die Mutter Eva arbeitete hier als Hauswirtschafterin
17.5.1939 in Ahlem bei Minderheiten-Volkszählung
1940 -1941 als Gärtner auf dem jüdischen Friedhof Hamburg in Ohlsdorf
27.10.1941 Rückkehr nach Hannover Ahlemer Straße 1
1942 -1943 als Gärtner auf dem jüdischen Friedhof Hamburg
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung der noch bestehenden in „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“
Juli -September 1941 Auflösung des Hachscharalagers Ahrensdorf; Verlegung in das Lehrgut Neuendorf im Sande;
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
Abgemeldet aus Ahlem nach Hannover
2.3.1943 Helmut Bloch zusammen mit der Mutter auf Deportation von 38 Juden aus dem Raum Hannover/Braunschweig, die in Bielefeld an den Koppelzug nach Auschwitz angehängt wurden zusammen mit der Mutter
3.3.1943 Ankunft und Selektion der ‚Alten Rampe‘ am Güterbahnhof von Auschwitz;
Ernst Michel berichtet:
„Es gab nun zwei Reihen, beide rückten langsam voran. Männer an eine Seite, Frauen an die andere. … Issy schlurfte neben mir. Er war in Paderborn einer der charismatischen und zuverlässigsten Leiter. Er war dynamisch, optimistisch und stets hilfsbereit. Er war stark wie ein Stier. Er hatte Lilo in Paderborn geheiratet einige Wochen vor unserer Deportation. Sie war bereits auf der anderen Seite. Tränen rannen sein Gesicht hinunter. Ich berührte ihn. Er nickte nur.“
Helmut Bloch eingewiesen in Auschwitz III zum Aufbau des IG-Farben Werkes Buna Monowitz, auf LKW in die Quarantäneblöcke des „Arbeitslager Buna“ gebracht; Tätowierung der „nichtarischen“ Häftlinge, Helmut bekommt die Auschwitz-Häftlingsnummer 104904 in den linken Unterarm tätowiert; er gibt Lotte Münzer in Ahlem als Freundin an
Kalendarium von Auschwitz vom 3.3.1943
„Reichssicherheitshauptamt Transport, Juden aus Berlin. Nach der Selektion lieferte man 535 Männer als Häftlinge ins Lager ein, sie bekamen die Nr. 104 890 – 105 424; 145 Frauen bekamen die Nr. 36 9035 – 37 079. Die übrigen wurden vergast.“
2.2.1945 von Dora nach Nordhausen
Befreit in Dora/Boehlke-Kaserne Nordhausen
1945-1948 zurück nach Lübbecke
1972 Tod in Lübbecke
Gedenken
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_43a.html
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130831866
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78944564
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de844001
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316