Hirsch Walter

Walter Hirsch

*16.3.1914 in Burgsteinfurt; ✡ 1.7.1990 in Mar del Plata

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Hermann Hirsch *24.2.1885 in Wettringen; ✡ 25.3.1961 in Mar del Plata

Mutter Karoline Hirsch *3.3.1884 in Aachen; ✡ ca. Mitte der 1950er in Argentinien

Cousin/e

Margot Hirsch *26.9.1917 Burgsteinfurt; 3.9.1929 nach Düsseldorf; 2.1.1996; oo Heinz Hillel Simon

Karl Hirsch *8.12.1913 in Burgsteinfurt; 17.1.1982 in SA; ✡oo 1951 in Johannesburg Anita Lewis

Beruf Metzger

Adressen Burgsteinfurt; Coesfeld; Gütersloh; Meschede;

Heirat 18.2.1938  in Warstein mit Lotte Cohn *21.8.1918 in Warstein

Kinder drei

Roberto Claudio Hirsch; oo Morgenstern

Schwager Walter Cohn * 18.5.1913 in Warstein; ✡ 25.3.1975 in Lakewood California

Weiterer Lebensweg

Ostern 1923-1928 Bruder Karl Hirsch am Gymnasium Arnoldinum in Burgsteinfurt

Ostern 1925 Walter in die Sexta des Arnoldinums

Ostern 1928 Walter versetzt von der Quarta in die Tertia

1928 Umzug der Familie von Burgsteinfurt nach Coesfeld

Metzgerlehre im väterlichen Betrieb

18.12.1933 Walter als Geselle in der Metzgerei Herzberg in Gütersloh

1934 Walter aus Gütersloh abgemeldet nach Meschede

12.12.1935 Bruder Karl aus Coesfeld nach Johannesburg

10.11.1938 Verwüstung des väterlichen Geschäftes in Coesfeld verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen

Walters Vater Hermann Hirsch war nach dem Pogrom 1938 für neun Tage in „Schutzhaft“ im Coesfelder Walkenbrückentor, kam dann aber wieder frei.

Aus Coesfeld zur Hachschara ins Übersee-Auswanderer- Lehrgut Groß Breesen

Februar 1938 Walter Hirsch emigriert von Coesfeld nach Argentinien.

Juni 1939 beide Eltern folgen im nach Argentinien

Walter und seine Eltern sind zeit ihres restlichen Lebens in Argentinien geblieben.

1956 Vater Hermann Hirsch hat in Mar del Plata ein zweites Mal geheiratet. 25.3.1961 Tod des Vaters in Mar del Plata an Herzinsuffizienz

Gedenken

Grabstein auf dem Cementerio Israelita De Mar Del Plata, Mar Del Plata, Argentina

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://www.gedenkportal-korbach.de/1-10.html

Karl Friedrich Herhaus, Juden im Arnoldinum, Burgsteinfurt, Münster, 2013

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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2 Kommentare

  1. Sehr geehrter Herr Wittstamm,
    die biographischen Angaben für Walter Hirsch und auch für seine Eltern Hermann und Lina stimmen nur zum Teil. Ich nehme an, dass hier verschiedene Familienzweige der (zahlreichen) Hirschs aus Burgsteinfurt vermischt wurden. Walter Hirsch hatte keine Geschwister, er war das einzige Kind seiner Eltern Hermann und Lina. Die genannten Margot und Karl Hirsch müssen Cousine und Cousin gewesen sein. Walter floh im Februar 1938 von Coesfeld nach Argentinien. Seine Eltern Hermann und Lina folgten ihm im Juni 1939. Walter und seine Eltern sind zeit ihres restlichen Lebens in Argentinien geblieben. Lina Hirsch muss etwa Mitte der 1950er Jahre dort gestorben sein, ihr letztes überliefertes Lebenszeichen ist ein handschriftlich unterzeichnetes Schreiben an das Amt für Wiedergutmachung des Kreises Coesfeld von 1953. Hermann Hirsch hat 1956 in Mar del Plata ein zweites Mal geheiratet. Er ist am 25.3.1961 in Mar del Plata an Herzinsuffizienz gestorben. Ich habe die Biographien der Familienmitglieder für unsere Stolpersteine-Initiative Coesfeld recherchiert und habe dafür sämtliche vorhandene Quellen im Stadtarchiv Coesfeld und vor allem im Landesarchiv NRW, Abt. Westfalen in Münster ausgewertet (Signaturengruppen K204, L331 und Q121). Wir werden die Stolpersteine für die Familie Hirsch aus der Hinterstraße 13 (dazu gehörte neben den drei genannten auch noch Hermanns Mutter Karoline, geb. Vasen, die 1935 gestorben ist) im Juni 2025 verlegen und dann auch die Lebensläufe auf unserer Homepage http://www.coesfelder-stolpersteine.de veröffentlichen. Dort finden Sie bereits eine größere Anzahl transparent recherchierter Biographien (mit ausführlichen Fußnoten/Quellenangaben).
    Freundliche Grüße
    Wolfgang Jung
    Stolperstein-Initiative Coesfeld
    stolpersteine-coesfeld@gmx.de

  2. Nachtrag zu meinem ersten Kommentar:
    Walters Vater Hermann Hirsch war nach dem Pogrom 1938 für neun Tage in „Schutzhaft“ im Coesfelder Walkenbrückentor, kam dann aber wieder frei. Im KL Sachsenhausen war er nicht.

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