Cohn Felix

Felix Cohn

*29.1.1900 in Merzig; ✡ 31.10.1970 in New York

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Simon Cohn * 20.12.1868 in Ostrau; ✡18.4.1935 in Venlo

Mutter Marie Marcus *26.2.1869 in Ostrau; ✡14.5.1943 in Sobibor

Geschwister

Alfred Cohn *15.2.1899 in Merzig; ✡29.9.1971 in Albuquerque, Bernalillo, New Mexico; oo

verheiratet mit Ilse Hirschberg *6.12.1907 in Bochum; ✡20.3.2009 in El Paso

Sophie Cohn *17.11.1901 in Bochum; ✡15.10.1942 in Auschwitz; oo 15.12.1930 in Venlo Louis Goudsmit

Martin Cohn ?; 1938 in Stuttgart

Beruf Arzt

Adressen Bochum, Elsaßstraße 7, Königstraße 4, Rottstraße 62, zuletzt Humboldtstraße 12

Heirat 1.4.1929 Hedwig Blumenthal *2.2.1901 in Heesen; ✡15.8.1966 in New York

Kinder

Hans John Cohn *11.2.1930 in Bochum; ✡12.10.2013 in New Jersey; oo Dr. Marcia Yarmus

Marianne Cohn *9.4.1932 in Bochum; ✡10.6.2015 oo 1953 Myron Taube (1929-2017)

Weiterer Lebensweg

1900 Umzug der Familie nach Bochum; wechselnde Adressen

1917 Bruder Alfred Notabitur in Bochum

1918(Not-?) Abitur vermutlich in Bochum

1918 noch eingezogen im 1. Weltkrieg; Einheit in Münster stationiert

Medizinstudium in Münster und Würzburg

1925 Niederlassung als Arzt in Bochum

1929 Übernahme der Praxis Dr. Mosbacher

U.a Ausbilder der Sanitätskolonnen des Reichsbanner

Bruder Alfred Vorsitzender der Ortsgruppe Bochum des „Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens.“

1.April 1933 April Boykott, mit Hausdurchsuchung, Posten vor seiner Praxis

1933 Umzug der Eltern Simon und Marie zur Tochter Marie nach Venlo

18.4.1935 Tod des Vaters in Venlo; die Leiche wird nach Bochum überführt und auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt

1936 Verhör im Bochumer Polizeipräsidium wegen einer Verleumdungsanzeige

12.1936-6.1.1937 Bruder Dr. jur. Alfred Cohn mit Frau Ilse und Sohn Frederik nach Lancaster, PA

1937 Bereits vor der Ausreise des Mannes verließ seine Frau mit den Kindem das Haus in der Humboldtstraße 12 und zog in eine kleine Wohnung in der Diekampstraße 27, die meiste Zeit verbrachte sie aber bei ihrem Vater David Blumenthal in Heessen bei Hamm

1.12.1937 Felix Cohn auf der SS WASHINGTON von Hamburg nach New York; Ziel Bruder Alfred, der auch das Affidavit übernahm

Heimatadresse Ehefrau Hedwig mit ihren Kindern von Bochum in ihren Geburtsort Heesen

1938 Bruder Dr. Martin Cohn wohnte in Stuttgart, Seestraße I 04

1938 Sohn Hans in Heesen bei den Verwandten der Mutter; besucht die dortige Stephanusschule

13.-25.8.1938 Ehefrau Hedwig mit beiden Kindern auf der SS Königstein von Antwerpen nach New York

Ziel Ehemann Felix Cohn in New York

Heimatadresse ihr Vater David Blumenthal

Felix Cohn arbeitet zunächst in einem Kinder Camp als Lager-Arzt, nach bestandenem US-Examen in einer Klinik, 1939/40 eröffnet er eine eigene Pravis

9.4.1943 Mutter Marie in Venlo verhaftet und ins KL Vught verbracht

9.5.1943 Mutter Marie von Vught ins Judendurchgangslager Westerbork

11.5.1943 Mutter Marie von Westerbork ins Vernichtungslager Sobibor

1949 vermutlich am 20. Hochzeitstag der EheleuteFelix Cohn, die vor Kopf sitzen, rechts von ihnen Schwägerin Ilse und Bruder Alfred; rechts außen stehend Hans und Marianne Cohn

Sohn Hans studiert nach Kriegsende in Basel Medizin

1957, 1961 und 1962 werden ihm „Wiedergutmachungszahlungen“ anerkannt

Juni 2001 Dr. John Hans Cohn mit Frau Marcia auf Einladung der Stadt Bochum in Bochum

Gedenken

Stolpersteine für Bruder Alfred, Frau Ilse und Sohn Frederik in Bochum Voedestraße 29

Grabstein des Vaters Simon auf dem jüdischen Friedhof in Bochum; Grabstelle V E 5 12/35

Quellen

https://www.bochum.de/C125830C0042AB74/vwContentByKey/W2CGXCQL012BOCMDE/$FILE/309_Alfred_Cohn.pdf

Hubert Schneider, Schicksale der Ärzte jüdischer Herkunft aus Bochum, in: Zeitpunkte Nr. 27 (2011); Link: https://www.kortumgesellschaft.de/zeitpunkte.html

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben; LIT-Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1602047

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de878397

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5147988

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6087); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6203); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Manfred Keller/Gisela Wilbertz (Hg.), Spuren im Stein. Ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, Essen 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert