Anselm Adolph Friedländer
*19.7.1920 in Hamburg.; ✡25.6.1941 in Mauthausen
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Ludwig Friedländer *2.7.1877 in Hamburg; 1953 in St. Marylebone, London
Mutter Hedwig Gertrud Roth *28.1.1888 in Breslau;
Onkel Otto Roth *9.11.1887 in Hamburg
Großeltern Adolph Friedländer und Sara Berling
Großeltern Moritz Roth und Elfriede Gassmann
(Auf der Website „Werkdorp Wieringer Meer“ irrtümlich als Eltern angegeben: Raphael Ludwig Friedländer 27.6.1892 in Hamburg; ✡9.7.1942 in Lodz und Jeannette Ruben*28.9.1899 in Hamburg)
Geschwister –
Renate Friedländer *1.6.1912; oo Schlesinger
Beruf Kaufm. Lehrling; Elektrotechniker-Lehre im Werkdorp
Adressen Hamburg, Werderstraße 46; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam,
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Vater Ludwig ist Besitzer der Buchdruckerei „Adolph Friedländer“
Sein Schulfreund ist Gert Beschütz
1937 Schwester Renate als geschiedene Schlesinger aus Hamburg abgemeldet „auf Reisen“
8.9.1938 Anselm F. flieht aus Hamburg nach Holland
5.11.1938 Anselm Friedländer zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen
Februar 1939 die Eltern aus Hamburg nach England abgemeldet
29.9.1939 Eltern Schwester Renate sowie Onkel Otto Roth in Chiswick bei britischem Census
2.1.1940 Anselm F. in die Pflegefamilie Dingfelder in Amsterdam, Tintorettostraat 2/II
4.6.1940 in die Familie Lehmann, Euterpestraat 71-hs, laut Einwohnermeldedatei bei Kahn
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht
Zweite große Razzia in Amsterdam, Deportation der Juni Groep nach Mauthausen
14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam auf der Bernard Zweerskade ist Anlass für Verhaftungswelle
Juni 1941 Zweite große Razzia in Amsterdam; der SD geht bei dieser Razzia anders vor als bei der ersten Razzia im Februar 1941, bei der Juden wahllos auf der Straße aufgegriffen und festgenommen wurden; bei der zweiten Razzia nutzen die Deutschen Adresslisten und gehen gezielt zu den Häusern von dem sie wissen, dass dort Juden leben.
11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.
22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941
25.6.1941 Anselm Friedländer stirbt nach Ankunft in Mauthausen, laut Sterbeurkunde „auf der Flucht erschossen“
Gedenken
1993 Schulfreund Gert Beschütz recherchiert beim Staatsarchiv Hamburg
12.7.1999 Page of Testimony für Anselm Friedländer von Schulfreund Gert Beschütz
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=de&itemId=14184573&ind=2
1939 Register von England und Wales
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de870172
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de870327
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de870135
https://www.joodsmonument.nl/nl/page/204532/anselm-friedl%C3%A4nder#intro
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5148764
Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938
https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer