Friedländer Werner

Werner Friedländer

*4.6.1923 in Breslau; ✡12.9.1941im KL Mauthausen

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Eduard Friedländer *31.5.1888 in Pless; unbekannter Deportationsort ✡ ?

Mutter Gertrud Berta Weiss *24.8.1889 in Breslau; unbekannter Deportationsort ✡ ?

Geschwister

Beate Friedländer *24.3.1929 in Bresalau; unbekannter Deportationsort ✡ ?

Beruf Lehre als Schmied im Werkdorp

Adressen Breslau Hardenbergstraße 23; Werkdorp Wieringen Nieuwesluizerweg 42, Slootdorp (Wieringen); Amsterdam,

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Vater verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen

6.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen mit der Auflage, Deutschland zu verlassen

17.5.1939 beide Eltern und Schwester Beate in Breslau bei Minderheiten-Volkszählung

Werner mit Kindertransport in die Niederlande

30.3.1939 Rotterdam, Quarantaine Beneden Heijplaat, Quarantainestraat 1

12.4.1939 Rotterdam, Achterklooster Hoogstraat 79

24.4.1939 Gouda, Burgerweeshuis Spieringstraat 1

2.9.1939 Amsterdam, Quarantaine Zeeburgerdijk 321

24.2.1940 zur Hachschara ins Werkdorp Wieringen

Auflösung des Werkdorp und die zweite große Razzia in Amsterdam

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform und Barbie in Zivil.

Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam; Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam

Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

Unterbringung der 210 Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“

27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten; Werner F. lebt bei der Familie Rosengarten in Amsterdam, Tuijl van Serooskerkenstraat  

14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam auf der Bernard Zweerskade ist Anlass für Verhaftungswelle

Juni 1941 Zweite große Razzia in Amsterdam; der SD geht bei dieser Razzia anders vor als bei der ersten Razzia im Februar 1941, bei der  Juden wahllos auf der Straße aufgegriffen und festgenommen wurden; bei der zweiten Razzia nutzen die Deutschen Adresslisten und gehen gezielt zu den Häusern von dem sie wissen, dass dort Juden leben.

11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“

11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 vorwiegend Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ im Durchgangslager Schoorl inhaftiert; von ihnen werden vier, die keine vier jüdischen Großeltern haben, freigelassen.

22.6.1941 Deportation der 296 in Schoorl Inhaftierten in das KL Mauthausen; dort werden sie durch extrem harte Arbeit im Steinbruch und oftmals tödliche medizinische Experimente ermordet; keiner überlebt das Jahr 1941

2.4.1943 Eltern fraglich ab Sammellager Breslau auf dem Transport IX/4 nach Theresienstadt (laut Bundes-Gedenkbuch, aber nicht auf der Transportliste, nicht in Theresienstadt verzeichnet)

Gedenken

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Werner Friedlander (born 4 June 1923)

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1715084

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de870179

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de870206

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de870304

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Friedl%C3%A4nder%201923%22%7D

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5148765

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130289445

Niederlande, Bevölkerungsregister, 1810-1936; Bron: boek, Deel: 146, Periode: 1912-1938

www.werkdorpwieringermeer.nl/

https://www.oorlogsbronnen.nl/mensen?personterm=Ontruiming%20Joods%20Werkdorp%20Wieringermeer

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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