Szmuel Samuel Merenstein
*1890 in Izbica bei Lublin; ✡ Ort und Datum unbekannt
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos
Vater Gerris Josef Merensztajn; ✡ während des Ersten Weltkrieges
Mutter Anna Leiber; ✡ während des Ersten Weltkrieges
Verwandte aus Izbica
Moishe Merenstein *in Izbica: oo Rifka Chatynik
Neffe (?) Berek Merenstein *27.6.1920 in Izbica
Beruf In den Adressbüchern der Stadt Rheine von 1930 und 1937/38 wird als Beruf „Arbeiter“ genannt
Adressen Rheine, Neuenkirchener Straße 104
Heirat ?
Kinder ?
Weiterer Lebensweg
1912 eingezogen als Rekrut in die russische Armee
August 1914 verlegt mit der 23. Infanteriedivision an die westliche Front, Ostpreußen
Weihnachten 1914 seine Division gerät mit 20000 Soldaten in Kriegsgefangenschaft
Aussage Szmuel Merensteins vor der Polizeiverwaltung Rheine:
„Meine Eltern sind der Landwirt Gerris (gleich Josef) Mierenstein und Anna geb. Leiber. Sie wohnten zuletzt in Ispitza und sind beide während des [I. Welt-] Krieges gestorben. Dies ist mir von Verwandten mitgeteilt und vom Feldwebel an der Front vorgelesen worden.
Ich selber kann weder lesen noch schreiben, da ich niemals Schulunterricht gehabt habe.
Ich wohnte dauernd in Ispitza und wurde mit 21 Jahren Soldat. Ich weiß dies daher, weil die jungen Leute in Rußland mit 21 Jahren zum Militärdienst eingezogen wurden. Somit mußte ich s. Zt 21. Jahre alt [gewesen] sein.
Ich stand im 3ten Militärdienstjahr, als der Krieg ausbrach. Ausgebildet wurde ich bei den Sibirischen Truppen, und zwar beim 23. Infanterie-Regiment, 6. Division, zu Gabarosk an der sazanischen [?] Grenze. Nach Ausbruch des Krieges kam unsere Division zur ostpreußischen Grenze bei Braesil [Brest?], Station Louvitsch (Lodz?) geriet ich mit 24ooo Russen kurz vor Weihnachten 1914 in Gefangenschaft. Unsere Division war erst 2-3 Tage an der Front, als wir auch schon in deutsche Gefangenschaft gerieten.“
27. 8.1919 Zuzug von Szmuel Merenstein von Settrup nach Rheine
27.8. bis November 1919 Wohnadresse in Rheine, Thiemauer 19, später noch zweimal ein paar Monate hier gemeldet. Insgesamt wohnte er in Rheine an 11 verschiedenen Stellen in Kost und Logis.
Arbeiter bei verschiedenen Firmen in Rheine z.B. auch bei Simon Goldstein und bei den Geschwistern Anschel.
7.8.1929 -28.10.1938 gemeldet als Kostgänger/Untermieter bei Morzink, Neuenkirchener Straße 104
28.10.1938 reichsweite ‚Polenaktion‘; aus Rheine werden die beiden „Ostjuden“ – Szmuel Merenstein aus der Neuenkirchener Straße 104 und Simon Goldstein, auf dem Thie 18 – von der Gestapo Recklinghausen abgeholt und nach Polen abgeschoben.
Ofizielles nachträgliches Abmeldedatum
Oktober 1939 Lager Zbaszyn wird aufgelöst, viele werden in die Ghettos von Krakau und Warschau transferiert; Szmuel Merenstein ging vewrmutlich zu Verwandten nach Izbica bei Lemberg
Neffe (?)Berek verhaftet in Zamosc, KL Auschwitz, 1944 KL Sachsenhausen;
April 1945 befreit im Dachau Außenlager Kaufering duch die US Army
Gedenken –
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1442746
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Liste der in Zbaszyn registrierten abgeschobenen Flüchtlinge, Typoskript Krakau, 1939
Stadtarchiv Rheine
Persönliche Mitteilungen von Gertrud Althoff, Rheine
https://www.lwl.org/hiko-download/OA_MS/Rheine_(Althoff)_606-620.pdf