Goldstein Simon

Simon Goldstein

*10.8.1866 in Wola Batorska; ✡ 27.11.1942 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit österreichisch, polnisch

Religion jüdisch

Vater Jacob Goldstein ✡24.8.1920 in Warfleth, Berne

Mutter Gietel Rimpel ✡1897(?)

Zweite Ehefrau des Vaters Jacob: Rosi Zernick ; ✡11.4.1919 in Warfleth, Berne

Geschwister

unbekannt

Beruf Händler, Altwaren

Adressen Bremen; Rheine, Münsterstraße 41, Auf dem Thie 18; Zutphen, Torfstraat 35 A

Heirat 2.12.1891 in Nentershausen mit Sara „Sarchen“ Katz * 4.4.1862 in Nentershausen; ✡ im März 1922 in Rheine

Kinder

Wolff Wilhelm Goldstein *6.12.1892 in Bremen; ✡10.4.1979 in Los Angeles

Julius Goldstein *1.12.1894 in Bremen; ✡19.9.1916 in Würzburg

Jenny Goldstein *1.3.1896 in Bremen;

oo 1920 in Essen Aron Goldschmidt *17.5.1886 in Weener; beide ✡30.4.1943 in Sobibor; Sohn Leo Werner Goldschmidt (*24.7.1924-10.4.1945)

Frieda Grünberg-Goldstein

Frieda Goldstein *8.10.1897 in Bremen; ✡1944 in Stutthof; oo Aron Grünberg *24.11.1881 in Jemgum

Aron Grünberg

Kinder von Aron und Frieda Grünberg:

Tochter Senta oo Hermann Graff;

Sohn Arnold Grünberg Green *10.12.1921 in Weener

Max Goldstein *21.3.1904 in Rheine; August 1882 in Miami; oo Jetty Fussmann

Weiterer Lebensweg

1899 Umzug der Familie Goldstein von Bremen nach Rheine

Sohn JuliusOpfer des 1. Weltkrieges

19.9.1916 Tod von Sohn Julius, Musketier der 12. Kompagnie des 1. Westfälischen Infanterieregimentes Nr. 13 im Reservelazarett in Würzburg Julius-Spital „infolge seiner am 13. Juni 1916 vor Verdun erhaltenen Verwundung verstorben“

Julius Goldstein wird in den Preußischen Verlustlisten dreimal erwähnt

21.4.1915 (leicht verwundet), 11.7.1916 (schwer verwundet), 25.10.1916 (tot)

Preußische Verlustlisten vom 25.10.1916

Sohn Wolf Wilhelm flüchtet nach Mailand; 1939 über Marseille nach Brasilien

Weitere Lebensdaten

Simon Goldstein lässt in den 1920er Jahren wegen der rigorosen Ausweisungspolitik gegen „Ostjuden“ in Rheine Sohn Max, der als 14 -Jähriger nicht als Soldat „gedient“ hatte, vom Bruder seiner Frau adoptieren, um damit dessen Ausweisung nach Galizien zu verhindern.

Simon Goldstein verhaftet im Nachgang der Polenaktion vom 28.10.1938, vermutlich in Recklinghausen im Polizeigefängnis inhaftiert

28.1.1939 von der Gestapo Recklinghausen zusammen mit Shmuel Merenstein aus Rheine nach Polen abgeschoben

17.5.1939 Simon Goldstein wieder in Rheine, registriert bei der Minderheitenzählung

17.5.1939 Tochter Frieda mit Ehemann Aron und Tochter Senta in Rheine bei der Minderheitenzählung

Emigration von Simon Goldstein in die Niederlande in Küstennähe

10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande

8.9.1940 die jüdischen Flüchtlinge müssen das Küstengebiet verlassen; Umzug von Simon Goldstein nach Zutphen, Torfstraat 35 A

18.11.1942 Verhaftung in Zutphen und Verbringung in das Judendurchgangslager Westerbork

24.11.1942 unmittelbar auf dem nächsten nach Auschwitz abgehenden Transport

27.11.1942 Tod von Simon Goldstein in Auschwitz

Palästinapionier Enkel Leo Werner „Uri“ Goldschmidt, Verlorener Transport

Familie der Tochter Jenny Goldsmit/Goldschmidt emigriert von Duisburg nach Rotterdam, Beatrijsstraat 38 b

Anzeige in Het Joods Weekblad 2.5.1941

13.10.1941 Leo Werner Goldschmidt auf Hachschara in das „Jeugd-Alijah tehuis“ in Elden, Huize Voorburg, Drielsche Dijk 1.

Leo Goldschmidt in Huize Voorburg, Obere Reihe 6. Von links

Dieses Ausbildungsstätte südlich von Arnheim bereitete Palästinapioniere (Chaluzim) im Alter von 16 bis 19 Jahren auf die Jugendalijah nach Palästina vor

Oktober 1942 Auflösung von Huize Voorburg; Verhaftung von 36 der 40 Chaluzim in Elden und Verbringung ins Judendurchgangslager Westerbork, Baracke 58, zusammen mit seiner späteren Ehefrau Clara und Kurt Pollack aus Bochum

18.11.1942 „niet aanwezig“ im Judendurchgangslager Westerbork; vermutlich gehörte er zu den vier Chaluzim, die im Huize Voorburg noch aufräumen mussten.

18.12.1942 wieder in Westerbork, Baracke 64

11.7.1943 Leo Goldschmidt erhält die ersehnte Palästina-Erklärung, die ihn als Austauschjuden zunächst vor Deportation schützt

22.11.1943 Leo heiratet in Westerbork Chaluza Clara Helena Leefsma *15.9.1924 in Utrecht, ✡10.4.2016 Israel

11.1.1944 Leo mit seiner Ehefrau Clara und einer Gruppe von Chaluzim über den „Boulevard de miseres“ zur Bahnstation des Kamp Westerbork nach Bergen-Belsen, Sternlager für Austauschjuden

 nach Bergen-Belsen ins Sternlager für „Austauschjuden“ deportiert.

10.4.1945 Leo Goldschmidt stirbt im Sternlager des KL Bergen-Belsen, einen Tag vor dem geplanten Transport der Austauschjuden mit drei Transportzügen nach Theresienstadt

Ehefrau Clara auf dem 3. Transport („trein BB“) von Bergen-Belsen mit dem Ziel Theresienstadt („Verlorener Zug“); der Zug kommt nach zweiwöchiger Irrfahrt an der gesprengten Elsterbrücke in Tröbitz zum Stehen; Befreiung durch die Rote Armee, General Tschukow

Juni 1945 Clara Goldschmidt als Witwe zurück in Utrecht

Deportation von Tochter Frieda und Ehemann Aron Grünberg ins Ghetto Riga

Aron Grünberg

10.12.1941 Verbringung in das Sammellager Gertrudenhof in Münster

13.12.1941 Tochter Frieda mit Ehemann Aron Grünberg aus Rheine ab Münster über Bielefeld nach Riga

13.12.1941 Ankunft des Transports aus Münster in Bielefeld; Aron Grünberg rechts mit hellem Hut aus dem Waggonfenster schauend

16.12.1941 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

1942 wird Aron Grünberg bei der Rückkehr in Ghetto von einem Außenkommando beim verbotenen Schmuggeln von Lebensmitteln „erwischt“; er soll zur Strafe auf dem alten jüdischen Friedhof im Ghetto erschossen worden sein

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

3. November 1943 Auflösung des Ghetto Riga

November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8-9.8.1944 Frieda Grünberg auf dem 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

28.11.1944 Tod der Tochter Frieda in Stutthof an Typhus

Gedenken

Page of Testimony für Simon Goldstein von Enkelin Senta Graff in Beverly Hills

2.10.2011 Page of Testimony für Simon Goldstein von Enkel Arnold Green

2.10.2011 Pages of Testimony für sein Eltern Aron und Frieda Grünberg von Arnold Green

Stolpersteine ein Rheine

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Preußische Verlustlisten vom 21.4.1915, 11.7.1916, 25.10.1916

http://www.denkmalprojekt.org/2023/rjf_wk1.html

F. van der Straaten, Om nooit te vergeten. Herinneringen en belevenissen aan/van Palestina-Pioniers gedurende de oorlogsjaren 1939-1945

https://www.lwl.org/hiko-download/OA_MS/Rheine_(Althoff)_606-620.pdf

https://www.openarchieven.nl/dar:f8fa9662-1a34-402b-b907-c0809310ab1f/de

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de879955

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de877168

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de879864

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de880066

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411213-Muenster5.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5149063

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130295104

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130295113

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/131507139

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130294749

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130294884

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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2 Kommentare

  1. Lieber Herr Dr. Wittstamm,
    Frau Graffs Enkel macht mich darauf aufmerksam, dass Sie unter der Überschrift „Gedenken“ die noch immer gültige Adresse seiner Großeltern Senta (dire 100jährige) und Hermann Graff veröffentlicht haben. Er bittet Sie dringend, die Adresse zum Personenschutz seiner Großeltern umgehend zu entfernen.
    Ich denke, den wunsch können Sie sicher erfüllen.
    Herzlich << Gertrud Althoff

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