Heinrich Harry Herz Schartenberg
*26.11.1898 in Witten; ✡ vor 1945
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Levi Schartenberg *22.2.1850 in Zierenberg; ✡ 1907 in Witten
Heirat der Eltern 29.1.1886 in Kassel
Mutter Ida Jettchen Lieberg *10.8.1891 in Wolfshagen; ✡10.11.1938 in Dortmund
Großvater Herz Heinz Schartenberg *1815 ✡1874 und Zerline Hammerschlag (*1828)
Geschwister
Elisabeth Schartenberg *11.5.1889 in Witten; ✡1945; oo Paul Rosenberg (1883-1943)
Käthe Schartenberg *10.8.1891 in Witten; ✡3.6.1942 in Köln Müngersdorf
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Witten, Bahnhofstr. 16; Dortmund, Dreihüttenstr. 8; Lobitten; Neuendorf; Hangelsberg
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Vater Levi führt ein Schuhgeschäft in Witten
1907 Tod des Vaters; die Mutter führt das Geschäft weiter
1928 Harry Schartenberg führt in den Geschäftsräumen der Mutter ein Sportgeschäft (Schuhe und Kleidung)
Ummeldung nach Dortmund Dreihüttenstr. 8
10.11.1938 Tod der Mutter in der Pogromnacht in Dortmund
Februar 1939 Harry Schartenberg abgemeldet nach Lobitten
17.5.1939 im Lehrgut Lobitten in Ostpreußen, ‚freies‘ jüdisches Lehrgut (1934–1939) im heutigen Lugowskoje (Kaliningrad)
1939 Wechsel nach ?
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung der noch bestehenden in „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“
Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Lehrgut Neuendorf im Sande und Paderborn;
Zur Hachschara ins Umschulungslager Landwerk Neuendorf
1941 zum Arbeitseinsatz auf das Gut Wulkow in Hangelsberg bei Fürstenwalde
März 1942 und April 1943 wurden die noch in Neuendorf Verbliebenen gruppenweise deportiert.
2.4.1942 Verhaftung von gut 60, besonders der älteren, staatenlosen oder zuvor bei der Gestapo auffällig gewordenen Bewohner des Landwerks Neuendorf; Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder, wo noch 100 Juden aus den Forst- und Ernteeinsatzlagern in Beerfelde, Hangelsberg, Hasenfelde, Jakobsdorf, Kaisermühl, Kersdorf, Pillgram, Schönfelde und Treplin hinzustoßen. Die älteren Deportierten sind zumeist 1940 aus dem Regierungsbezirk Schneidemühl nach Neuendorf, Pillgram, Treplin und anderen Lagern verbracht worden.
Clara Grunwald schreibt in einem Brief vom 3.4.1942:
„Ich muss dir etwas sehr trauriges mitteilen: einige 60 Menschen, ein knappes Drittel haben gestern fortfahren müssen und werden heute Karfreitag, um Mitternacht, nach Polen verladen..“
3.4.1942 Deportation von Heinrich Schartenberg auf dem XII. Transport von Berlin ins Ghetto Warschau; Transport nach Frankfurt/Oder; Abfahrt aus Frankfurt/Oder um Mitternacht; Adam Czerniaków, Vorsitzender des Warschauer Judenrats, verzeichnete in seinem Tagebucheintrag vom 5.4.42: „Um 8 trafen 1025 Deportierte aus Berlin ein.“
Tod von Harry Schartenberg vor dem 8.5.1945, Ort und Datum unbekannt
Die Schwester Elisabeth Rosenberg
17.5.1939 Elisabeth Rosenberg mit Ehemann Paul und Sohn Hans in Dortmund bei MInderheitenzählung
1939 Sohn Hans Hermann emigriert nach England
28.4.1942 Elisabeth Rosenberg mit Ehemann Paul von Dortmund deportiert ins Ghetto Zamosc
Gedenken
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de963835
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot12.html
A. Czerniaków, Im Warschauer Getto, München 1986
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316