Manfred Mordechai Rosenblum
*1.12.1916 in Breslau; ✡ vor 1945 in Polen
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos
Religion jüdisch
Vater Mordechai Rosenblum; ✡ 1942 in Treblinka
Mutter Pesach Rachel Ryfka; ✡ nach
Geschwister
Moshe Rosenblum *1908 in Kock
Ychiel Rosenblum *1910 in Kock
Abraham Rosenblum
Beruf Zahnarzt; landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Breslau bei Minderheitenzählung
1939 Manfred Rosenblum zur Hachschara ins Umschulungslager Landwerk Neuendorf
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung in „Jüdisches Forst-und Ernteeinsatzlager“; Einsatz im Staatsforst durch Arbeitsamt Fürstenwalde
Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Lehrgut Neuendorf im Sande und Paderborn;
2.4.1942 Verhaftung von 62 Bewohnern des Landwerks Neuendorf, besonders der älteren, staatenlosen oder zuvor bei der Gestapo auffällig gewordenen; Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder, wo noch 100 Juden aus den Forst- und Ernteeinsatzlagern in Beerfelde, Hangelsberg, Hasenfelde, Jakobsdorf, Kaisermühl, Kersdorf, Pillgram, Schönfelde und Treplin hinzustoßen. Die älteren Deportierten sind zumeist 1940 aus dem Regierungsbezirk Schneidemühl nach Neuendorf, Pillgram, Treplin und anderen Lagern verbracht worden.
3.4.1942 Deportation von Manfred Rosenblum mit der 1. Welle auf dem XII. Transport von Berlin ins Ghetto Warschau; Abfahrt aus Frankfurt/Oder um Mitternacht
Clara Grunwald schreibt in einem Brief vom 3.4.1942
„Ich muss dir etwas sehr trauriges mitteilen: einige 60 Menschen, ein knappes Drittel haben gestern fortfahren müssen und werden heute Charfreitag , um Mitternacht, nach Polen verladen..“
5.4.42 Adam Czerniaków, Vorsitzender des Warschauer Judenrats, hält in seinem Tagebuch fest:
„Um 8 trafen 1025 Deportierte aus Berlin ein.“
Tod von Manfred Rosenblum vor dem 8.5.1945, Ort und Datum unbekannt
Gedenken
3.5.1999 Pages of Testimony für Max, die Eltern und Geschwister von Bruder Abraham
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de952373
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11253891
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot37.html
Clara Grunwald, „Und doch gefällt mir das Leben“ Briefe aus Neuendorf; Hentrich & Hentrich, 2015
A. Czerniaków, Im Warschauer Getto, München 1986
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316