Seligmann Adolf

Adolf Abraham Seligmann

*24.10.1907 in Hamburg; ✡ 27.3.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Beni Isachar Seligmann

Mutter Chana Heckscher

Geschwister

ein jüngerer Bruder

Beruf Religionslehrer, landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Berlin; Hamburg; Steckelsdorf

Heirat 29.4.1942 in Steckelsdorf Hanne Horowitz *24.11.1913 in Karlsruhe

Kinder

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 bei  Minderheiten-Volkszählung

Besuch einer Jeshiva in Berlin; Ausbildung zum Religionslehrer

5.6.1939 Hanne Horowitz zur Hachschara in das vom BACHAD getragene Lehrgut Gehringshof

19.2.1940 Adolf Seligmann als Madrich in das vom BACHAD getragene Lehrgut Gehringshof

21.5.1941 Schließung der Büros des Hechaluz, Palästinaamt und Bachad; Verlegung von der Meinekestraße 10 in die Kantstraße 158; Kurt Silberpfennig nach Steckelsdorf

5.10.1941 Hanne Horowitz wechselt als „Madricha“ wegen der Auflösung des Gehringshofs in das jetzt Einsatzlager genannte Landwerk Steckelsdorf zusammen mit Adolf Seligmann

Adolf Seligmann als Madrich, Religionslehrer zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD

29. 4.1942 Heirat in Steckelsdorf mit Hanna Horowitz

Die Schließung des Landwerks

21.5.1942 schriftliche Ankündigung der Schließung für den 24.5.1942

24.5.1942 offizielle Schließung, nur die Stammbelegschaft des Landwerks verbleibt und 15 Zwangsarbeiter der optischen Industrie in Rathenow

11.7.1942 52 Chawerim kamen aus dem ehemaligen jüdischen Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow II unter Leitung des Steckelsdorf-Madrich Kurt Silberpfennig auf Transport Magdeburg – Dessau-Berlin nach Auschwitz;

13.7.1942 Ankunft und Selektion der Chaluzim aus Steckelsdorf in Auschwitz

24.5.1942 offizielle Schließung, nur die Stammbelegschaft des Landwerks verbleibt und 15 Zwangsarbeiter der optischen Industrie in Rathenow, so auch das Ehepaar Seligmann

28.5.1942 Antrag des Oberfinanzpräsidenten von Berlin, das Deutsche Reich als

Eigentümer der Grundstücke des Landwerkes Steckelsdorf einzutragen.

15.6. 1942 das Deutsche Reich eingetragen als Eigentümer der Liegenschaften Steckelsdorf

26. 2.1943 endgültige Schließung des Landwerks; Verbringung der letzten sieben jüdischen Bewohner in ein Sammellager in Magdeburg: Ehepaar Leo und Toni Kutzwor, Ehepaar Adolf und Hanne Seligmann, Lotte Stern, Käthe Grünbaum und Max Hammelburger

26. 2.1943 Betriebsleiter Leo Kutzwor mit Ehefrau mit 67 Juden aus Magdeburg kurz vor der Berliner Fabrikaktion auf dem 30. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

Nach der Selektion an der Rampe von Auschwitz bekommt Adolf Seligmann die Auschwitz- Häftlings-Nr. 104510 in den linken Unterarm tätowiert

27.3.1943 Tod in Auschwitz

Für Hanna Seligmann sind keine weiteren Daten bekannt

Gedenken

16.4.1912 Pages of Testimony von Nichte Hanna Prokotzimer Seligmann

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1159492

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70385341

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212350

Franziska Decker und Christoph Kalisch, Familie Horowitz-Im Andenken an Samuel und Gitel Horowitz und ihre Tochter Hanna, Juni 2018; link: https://gedenkbuch.karlsruhe.de/namen/1829

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024] Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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