Siegfried Shmuel Sam Baer
*3.8.1914 in Halberstadt ; ✡ 27.1.1996 in Israel
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Josef Hirsch Bär *5.3.1883 in Halberstadt; 1972
Heirat der Eltern in Frankfurt 10.11.1913
Mutter Betty Wormser *8.11.1893 in Dinslaken; ✡13.10.1918 in Halberstadt
2. Ehe des Vaters am 17.8.1920 in Halberstadt
Stiefmutter Frieda Löwenthal *4.1.1894 in Ronsdorf; 1.11.1981 in Haifa
Geschwister
Mordechai Baer *11.6.1916 in Halberstadt; 31.3.1938
Halbgeschwister
Betty Baer *8.7.1923 in Halberstadt; 11.9.2011 in Tel Aviv; oo Rudolf Nathanson
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant, Gärtner
Adressen Halberstadt; Hattenhof
Heirat Ruth Doris Wertheim *16.8.1917
Kinder zwei Töchter
Baer oo Zamir
Baer oo Katz
Weiterer Lebensweg
Vater Josef ist Handelsvertreter
25.1.1937 Einreise der Eltern in Haifa als Reisende, später eingebürgert über ein Kapitalistenzertifikat Kategorie A (I)
27.3.1938 Ankunft von Ruth Doris Wertheim in Haifa mit Kapitalistenzertifikat Kategorie A (I)
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
Siegfried Baer zu einem unbekannten Zeitpunkt zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen bei, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennungen in „Jüdisches Arbeitseinsatzlager“ oder „Forst-und Ernteeinsatzlager“; der Einsatz erfolgte auf Weisung lokaler Behörden/Arbeitsämter.
Juli -September 1941 Auflösung der Hachscharalager z.B von Ahrensdorf, Gut Winkel. Havelberg; Verlegungen in das Landwerk Neuendorf und Steckelsdorf oder in Westfalen die Arbeitseinsatzlager Paderborn und Bielefeld.
Die Auflösung des Gehringshofs erfolgte im Verlauf des Sommers 1941 auf Druck der Behörden. Die letzten Chaluzim zumeist Madrichim wurden am 5. Oktober 1941 abgemeldet
Siegmund Bähr gelingt die Emigration nach Palästina, wo er mit Doris Wertheim eine Familie gründet.
27.1.1996 Tod in Israel
Gedenken
Pages of Testimony
Stolpersteine
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Joseph Walk, Kurzbiografien zur Geschichte der Juden, Leo Baeck Institute
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf