Valk Felix

Felix Wolf Valk, später Jerachmiel  „Rachim“ Valk

*2.11.1916 in Emden; ✡ 24.8.2000 im Kibbuz Sde Eliyahu, Israel

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Wolf Benjamin Valk *21.10.1880 in Emden; ✡1960 in Israel

Heirat der Eltern 27.10.1905 in Frankfurt

Mutter Gendel Oppenheimer *9.4.1879 in Frankfurt; ✡27.2.1965

Geschwister

Isaak Issi Valk *15.9.1906 in Emden; ✡1.5.1994

Theodor Moses Falk *10.1.1908 in Emden; ✡17.11.1996

Hermann Naftali Valk *25.3.1910 in Emden; ✡ 2

Jacob Wolf Valk *18.11.1914 in Emden; ✡5.4.1941 in Lublin

Cousin Iwan Valk *16.5.1910 in Emden; Paderborn; ✡ März 1943 in Auschwitz

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Emden, Große Osterstraße 10/11; Hattenhof; Petach Tikwa

Heirat Hanna Kerzner *3.7.1921 in Karlsruhe; ✡29.10.1982 im Kibbuz Sde Eliyahu

Kinder fünf

Weiterer Lebensweg

Vater Wolf Valk und seine Söhne waren aktive Mitglieder des zionistischen Jüdischen Wanderbundes Blau-Weiß.

1929 und 1931 emigrieren die Brüder Isaak, Hermann und Theodor nach Palästina

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

Felix Valk 1931-34 zur Hachschara nach Dänemark und in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

1934 Vater Wolf Valk befürchtet seine Verhaftung in Aurich; er flüchtet mit Felix und Ehefrau Gendel über die Schweiz nach Palästina.

31.12.1934 Ankunft von Felix mit den Eltern in Haifa; sie können als Einwanderer der Kategorie D (Angeforderte) einreisen.

Die Familie wohnt dann bei den bereits ausgewanderten älteren Brüdern in Petach Tikwa

1935 Felix Valk grünet mit einer Jugendalijah-Gruppe den Kibbuz Tirat Zevi im Bet Shean-Tal, südlich des Sees Genezareth. Dort engagiert er sich im Aufbau der Landwirtschaft, später wird er Leiter des Schulwesens im Kibbuz.

14.3.1944 Einbürgerung der Eltern in Palästina

1982 Besuch von Rachim Valk in Emden

T4 Euthanasie des Bruders Jakob in der Tötungsanstalt Hadamar

Jacob wurde 1932 wegen einer psychischen Erkrankung in die Heilerziehungsanstalt Kalmenhof bei Idstein im Taunus eingewiesen.

Hier gab es eine rituelle Abteilung für jüdische Kinder unter der Leitung des Lehrers und Schochet, Josef Hes, der 1908 an der Oberschule in Emden seinen Schulabschluss gemacht hatte; seine Frau Betty war eine geborene von der Wall aus Norden. Die gemeinsame Tochter Margot Hes war zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf gegangen.

Die rituelle Abteilung wurde 1935 auf behördliche Weisung aufgelöst.

Zur Täuschung wird Jakob zunächst in die als Sammellager dienende Landesheil- und Pflegeanstalt in Weilmünster verlegt

7.2.1941 Verlegung aus Weilmünster in die Anstalt Hadamar, wo Jacob Valk im Rahmen der T4-Aktion ermordet wird

Nach Recherchen von Silvia Berger-Hönge ergibt sich folgender Ablauf:

Von Weilmünster wurde Jakob Valk am 7.2.1941 in einem mit ausschließlich als jüdisch identifizierten Personen besetzten Transport von über 100 Personennach Hadamar überstellt und wohl sofort nach Ankunft im Keller vergast. In diesem Transport waren auch zirka 20 Personen, die aus dem Kalmenhof kamen. Neben den acht relativ jungen Stammbewohnern befanden sich wesentlich ältere Männer und drei Frauen.“

Gedenken

23.4.2016 Stolpersteine für die Familie Valk in Emden, Osterstraße 56-58

Quellen

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://www.emden.de/fileadmin/media/stadtemden/PDF/Stolpersteine/neu/april_16/valk_o_wolf.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

Auskunft Silvia Berger-Hönge, Idstein, 31.3.2024

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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