Lupoliansky Rosa

Rosa Shoshana Lupolianski

*2.4.1912 in Karlsruhe; ✡ nach Januar 1942 in Riga

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Vater Josef Lupoliansky *14.12.1876 in Golovansk; ✡  3.5.1937 in Karlsruhe

Mutter Sara Landau *28.3.1882 in Dukla ; ✡  nach Jan 1942 in Riga

Geschwister

Jakob Lupoliansky *2.12.1906 in Brody; ✡12.2.1977

Dora Helene Lupoliansky *9.8.1913 in Karlsruhe; ✡29.5.2003 in Maryland; oo Nathan Zeller

Johanna Hella Lupoliansky *21.6.1916 in Karlsruhe; ✡4.2.1961 in Haifa

Selma Lupoliansky *29.3.1922 in Karlsruhe; ✡10.9.2004 in Baltimore

Beruf landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen Karlsruhe, Zähringerstr. 28, Kriegsstr. 122, Karl-Friedrich-Str. 16; Hattenhof; Leipzig

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Bruder Jakob verhaftet im Novemberpogrom

Schutzhaft im KL Dachau

5.12.1938 Entlassung des Bruders aus dem KL Dachau unter der Unterlage, Deutschland zu verlassen;

Februar 1939 Bruder Jakob über Triest nach Haifa; auch die Schwestern Dora Helene, Johanna Hella und Selma L. emigrieren nach Palästina

17.5.1939 mit der Mutter in Karlsruhe bei Minderheiten-Volkszählung

11.6.1939 Umzug der Mutter nach Leipzig, untergebracht von der Jüdischen Gemeinde in ehemaligen Jüdischen Schule, Gustav-Adolfstraße 7

19.10.1939 Mutter Sara schreibt aus Leipzig eine Postkarte an ihre Kinder:

„Mein Herz soll weiter erfreut werden, mit Euch meine Lieben zusammen zu sein. Ich hoffe, dass der lb. Nathan(Verlobter der Schwester Dora) bald bei Euch sein wird. Er hat mir hierher nach Leipzig geschrieben, dass er sein Visum und Schiffskarte schon hat. Er wird sich am 14. s. G. w. einschiffen, über Holland. Gebe Gott er soll mit viel Glück zu Euch kommen, ich soll noch viel Freude an Euch haben. Rosch Haschona war ich schon in Leipzig, wurde hierher deportiert.
Viele Grüsse & Küsse von Eurer Mutter“

Wagner-Bürckel-Aktion

22.10.1940 Rosa und ihr mUtter Sara irrtümlich auf der Gestapotransportliste von insgesamt 5600 Juden aus Baden, sowie 900 Juden aus der Pfalz und dem Saarland nach Gurs deportiert; zu diesem Zeitpunkt sind sie aber nicht mehr in Karlsruhe gemeldet

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

Rosa Lupoliansky am 9.9.1940 zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

9.10.1941 Rosa Lupoliansky aus Hattenhof abgemeldet nach Leipzig

21.1.1942 mit der Mutter deportiert von Leipzig nach Riga

24.1.1942 Ankunft in Riga Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto

Tod in Riga

Gedenken

11.4.1956 Pages of Testimony für Rosa und die Mutter Sara von Bruder Jakob

2014 Stolpersteine für Rosa und ihre Mutter in Karlsruhe, Kriegstraße 122

Beisetzung des Vaters auf dem orthodoxen jüdischen Friedhof in Karlsruhe

YAD SARAH, die größte private Hilfsorganisation in Israel, wurde von ihrem Gründer Uri Lupolianski nach seiner Großmutter Sara benannt. Uri Lupolianski war 2003 Bürgermeister von Jerusalem.

Quellen

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de921198

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de921199

https://gedenkbuch.karlsruhe.de/namen/2602

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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