Spier Ruth

Ruth Ben-David, geb. Spier

*27.7.1921 in Geisa; ✡ ?

Staatsangehörigkeit polnisch

Vater Gustav Gabriel Spier (Safir) *16.3.1892 in Zwesten; ✡ 1942 in Riga Jungfernhof

Heirat der Eltern 1920 in Geisa

Mutter Hertha Bloch *22.6.1888 in Konitz; ✡ 1942 in Riga Jungfernhof

Geschwister

Julius Spier *12.12.1925 in Tübingen; ✡27.3.1943 im Ghetto Riga

Beruf landwirtschaftliche Praktikantin

Adressen  Geisa; Haigerloch; Hattenhof;

Heirat Benno David *12.6.1927 in Dresden; ✡28.9.1997 in Tirat Zvi

Kinder zwei

Weiterer Lebensweg

1913 Vater als Mitbegründer des jüdischen Wanderbundes „Blau-Weiß“.

1913 Als Vertreter von „Blau-Weiß“ bei dem berühmten Treffen auf dem Hohen Meißner.

Die Versammlung von 13 „deutschpatriotischen“ Jugendverbänden verkündete die „Meißnerformel“:

„Die freideutsche Jugend will ihr Leben in eigener Verantwortung nach eigener Bestimmung in innerer Wahrhaftigkeit selbst gestalten. Für diese innere Freiheit tritt sie unter allen Umständen geschlossen ein.“

Oktober 1914 Gustav Spier als Musketier der 3. Kompagnie des Infanterie-Regiment 69 Trier „vermisst“ gemeldet

1915 Vater im 1. WK als Musketier der 7. Kompagnie des IR 69 „leicht verwundet“ gemeldet

1.10.1919 Gustav Spier Lehrer an der Jüdischen Volksschule in Geisa,  Sachsen.

1920 Heirat des Vaters mit Hertha Bloch, zuvor Erzieherin in Breslau

1924 -10/1939 Vater Gustav Lehrer an der jüdischen Volksschule in Haigerloch

10.11.1939 Verwüstung der Lehrerwohnung; Vater inhaftiert

1939 Vater im KL Dachau, Häftlingsnummer 22989

5.12.1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Dachau

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

1938 Ruth Spier zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

Ruth David berichtet:

„Ich war in der Nähe von Fulda auf einem Gut. Dort waren alle, die nach Israel gehen wollten und Landwirtschaft lernen wollten. Ich war dort während der Kristallnacht.“

Februar 1939 Ruth Spier abgemeldet aus dem Gehringshof,  Hattenhof nach England

vermutlich das Abschiedsfoto 1939

29.9.1939 bei britischem Census in Througham Manor, Stroud, in der Familie Richmond

10.12.1946 Ankunft in Haifa auf der SS OCEAN VIGOR von Zypern nach Palästina; vermutlich zuvor im britischen Internierungscamp (Famagusta?)

Deportation der Eltern und des Bruders nach Riga-Jungfernhof

November 1941 Ankündigung der „Evakuierung in den Osten“

Die Eltern rufen den Bruder von einem Hachschara/Alija-Kurs zurück

21.11.1941 Rückkehr des Bruders in Haigerloch

26.11.1941 Beginn der Internierung in den Ausstellungshallen auf dem Killesberg Stuttgart

27.11.1941 Verbringung von Haigerloch nach Stuttgart

1.12.1941 Transport vom Inneren Nordbahnhof Stuttgart nach Riga

4.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Lager Jungfernhof

Tod der Eltern und des Bruders in Riga

Gedenken

Pages of Testimony für die Eltern und den Bruder von Rut David Spier

Quellen

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

Fotos Ruth Ben-David

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://schuldekan-schorndorf.de/fileadmin/_migrated/content_uploads/Arbeitsblatt_Familie_Spier.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/10757743

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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