Julius Löb
*11.8.1921 in Hamburg; ✡ März/April 1945 in Bergen-Belsen
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Jakob Löb *8.7.1890 in Steinbach/Glan, Kusel; ✡ 26.3.1942 Riga
Mutter Frieda Ascher *24.6.1888 in Neuwied; ✡ 26.3.1942 Riga
Geschwister
Hilde Löb *6.3.1923 in Hamburg; ✡ USA; oo Herbert Simon (3.8.1915 Hamburg,9/1983 NY)
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Hamburg, Steubenweg 36, Dillstraße 1, Hansastraße 55; Hattenhof;
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Vater Jakob ist Buchhalter
1930 Leistenbruch-OP links
17.5.1939 in Hamburg bei den Eltern bei Minderheiten-Volkszählung
Das jüdische Umschulungslager Gehringshof
27.10.1940 Julius Löb zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.
Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash
Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.
21.6.1941 reichsweite Mitteilung, dass die Hachscharalager im Sommer 1942 aufgelöst werden müssen; Umstrukturierung der großen Lager wie Neuendorf, Bielefeld, Paderborn in Arbeitseinsatzlager unter Kontrolle der örtlichen Behörden
8.6.1941 Julius Löb abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof
Deportation der Familie Löb nach Riga
Schwester Hilde meldet sich freiwillig zum Transport mit den Eltern nach Riga
6.12.1941 Julius mit den Eltern und Schwester Hilde auf dem Transport Hamburg nach Riga Skirotawa
9.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Lager Jungfernhof
26.3.1942 „Dünamünde-Aktion“ im Jungfernhof; 1800 Juden im Wald von Bikernieki erschossen, dazu gehören auch die Eltern
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft von Julius Loeb mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“, Code „Z“; Buchenwald-Häftlingsnummer 82775
8.9.1944 Verlegung einer großen Gruppe von Riga-Häftlingen ins Arbeitskommando „Wille“, Hydrierwerke in Tröglitz, Braunkohleverflüssigung der BRABAG
27.2.1945 „überstellt“ von Tröglitz in das KL Bergen Belsen
12.3.1945 Ankunft von Julius Löb in KL Bergen Belsen
März/April 1945 Tod in Bergen-Belsen
Befreiung der Schwester in Lauenburg
Febr. 1945 Hilde Löb im Außenlager Gotendorf / Lanz/ Lauenburg
März 1945 befreit in Lauenburg, Pommern
19.-30.9.1946 auf dem US-Marinetransportschiff Ernie Pyle von Bremen nach New York
Gedenken
9.10.1977 Pages of Testimony für Julius und die Eltern von Schwester Hilde Simon
Stolpersteine für Julius, die Eltern und Schwester Hilde in Hamburg, Dillstraße 1
Stolperstein für die Mutter in Neuwied, Langendorfer Straße 133 (früher: Luisenplatz 47)
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70385340
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_nwd_411206.html
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de917753
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de917642
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de917720
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf