Weber Ludwig

Ludwig Weber

*27.1.1909 in Ipplendorf, Wormersdorf, Rheinbach; ✡ 24.7.1942 in Maly Trostenec

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater David Weber *26.2.1875 in Ipplendorf; ✡ 24.7.1942 in Maly Trostenec

Mutter Jeanette Hahn *21.7.1884 in Kleinlangheim; ✡ 24.7.1942 in Maly Trostenec

Geschwister

Adele „Thea“ Weber *27.10.1910 in Wormersdorf; ✡ in Haifa; oo Seemann

Caecilia Weber *12.4.1912 in Wormersdorf; ✡ 1915 in Rheinbach

Alfred Weber *18.5.1913 in Wormersdorf; ✡ 24.7.1942 in Maly Trostenec

Gertrude Weber *28.8.1915 in Wormersdorf; ✡ 18.2.1994 in Harrow; oo 1946 John Wolf

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Wormersdorf, Rheinbach, Ipplendorf Nr. 6; Hattenhof;

Heirat

Kinder

Weiterer Lebensweg

3.2.1935 Ankunft von Schwester Adele auf der SS ITALIA in Haifa

10.11.1938 Ludwig und Bruder Alfred verhaftet im Novemberpogrom

Marlen Dietrich, eine Nachbarin, berichtet als Zeitzeugin:

 „Am nächsten Morgen erschien Wiertz (NSDAP-Bürgermeister Wiertz) persönlich in Begleitung von zwei im Dorf unbekannten SA-Männern in Wormersdorf, erkundigte sich nach der Wohnung von David Weber in der Ipplendorfer Straße, drang mit seinen Kumpanen in dieses Haus ein und warf Möbel und Hausgegenstände durch das Fenster auf die Straße. Das Sofa wurde ebenso wie Bilder und Schränke zerschlagen, die gesamte Wohnung verwüstet.“

15. und 16.11.1938 Ludwig und Bruder Alfred inhaftiert in „Schutzhaft“ im KL Dachau

7.3.1939 Entlassung von Bruder Alfred aus dem KL Dachau

12.5.1939 Entlassung von Ludwig Weber aus dem KL Dachau

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

1939 Schwester Gertrude mit „domestic permit“ nach England

29.9.1939 Gertrude wegen bei britischem Zensus in 52, Warwick Grove, Hackney, London,

Das jüdische Umschulungslager Gehringshof

11.10.1939 Ludwig Weber zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Gehringshof in Hattenhof bei Fulda; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘;  Träger zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD.

Der Gehringshof wurde 1929 erworben von der Kibbuz-Haddati-Bewegung, Mitglied im Bachad, zuvor in Betzenrod und Rodges, ab April 1934 auch Kibbuz Hag Shamash

 Die Ausbildung erfolgte auch auf den umliegenden Bauernhöfen. Neben dem Gehringshof bestanden in Hessen Hachscharalager in Grüsen, Külte bei Volkmarsen und Lohnberghütte bei Weilburg.

21.6.1941 reichsweite Mitteilung, dass die Hachscharalager im Sommer 1942 aufgelöst werden müssen; Umstrukturierung der großen Lager wie Neuendorf, Bielefeld, Paderborn in Arbeitseinsatzlager unter Kontrolle der örtlichen Behörden

7.6.1941 Ludwig Weber abgemeldet aus dem Gehringshof, Hattenhof nach Wormersdorf

Ludwig Weber, 2. Reihe sitzend, 2. von links ca 1941

Ludwig Weber zur Zwangsarbeit verpflichtet

11.2.1942 Ludwig, Bruder Alfred und die Eltern ins Sammellager Kloster Endenich,

Januar und Februar 1942 weitere Juden aus dem Landkreis Bonn in das Sammellager Endenich; in dem ehemaligen (bis 1941) Benediktinerinnenkloster „Zur Ewigen Anbetung“ wurden insgesamt 474 Juden interniert; sie durften das Lager tagsüber unter Einschränkungen verlassen, um nach Bonn zu gehen und zu arbeiten.

19.7.1942 Ludwig Weber und Familieinsgesamt 161 Häftlinge aus dem Kloster Endenich ins Sammellager Westhalle der Messehallen Köln Deutz

Gedenken

Beisetzung

12.10.2000 Pages of Testimony für Ludwig und Alfred Weber von Alex Salm

21.11.2017 Stolpersteine für Ludwig und die Familie Weber in Rheinbach, Ipplendorfer Straße 64

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/70385342

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/10777662

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420720_9.jpg

https://www.rheinbach.de/fileadmin/user_upload/Rheinbach_Entdecken/Erinnerungskultur/Stolpersteine/text_weber_stolpersteine_mit_bild.pdf

Zeitzeugenbericht einer Nachbarin der Webers in Horst Mies, Sie waren Nachbarn, Zur Geschichte der Juden in Rheinbach; 2008

http://www.tenhumbergreinhard.de/transportliste-der-deportierten/bericht-transport/transport-20071942-koeln.html

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de986512

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de986566

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de986523

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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