Doris Löwenberg
*13.9.1924 in Stettin; ✡ 1942 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater unbekannt
Mutter unbekannt
Geschwister unbekannt
Beruf Landwirtschaftliche Praktikantin
Adressen Stettin; Neuendorf
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
10.11.1938 verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen
Dezember 1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen mit der Auflage, Deutschland zu verlassen
17.5.1939 in Stettin bei Minderheiten-Volkszählung
Mai bis September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Jessen, Havelberg; Verlegung der Chaluzim in das Lehrgut Neuendorf im Sande; nur ein kleiner Teil darf noch im Landwerk selbst arbeiten, die meisten werden zur Zwangsarbeit bei Unternehmen in Fürstenwalde verpflichtet.
zur Hachschara ins Landwerk Neuendorf im Sande
2.4.1942 Verhaftung der älteren und der bereits bei der Gestapo zuvor auffällig gewordenen Chaluzim aus Neuendorf und Deportation auf Lastwagen in das Sammellager, eine große Turnhalle am Leipziger Platz in Frankfurt/Oder
3.4.1942 Deportation dieser Neuendorf-Gruppe mit 1009 Personen nach Warschau
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
24. Osttransport nach Auschwitz

9.12.1942 Doris Löwenberg von Neuendorf auf dem 24. Osttransport Nr. 740 nach Auschwitz¸ auf diesem Transport befanden sich zwei Chaluzoth aus Neuendorf: Doris Löwenberg und Marlit Rehfeld (*17.12.1924 in Lyck) sowie einer aus Radinkendorf: Jakob Kuttner (*7.2.1889 in Koschmin). Unter den Berliner Deportierten befanden sich 11 der im Zusammenhang mit der „Gemeindeaktion“ vom 20.10.42 (vgl. Hinweise zum 22. Osttransport) verhafteten leitenden Mitarbeiter der JKV Berlin und der RV, wie Bernhard Adler, Marta Henschke, Bruno Mannheim, Johanna Karminski, Robert Bielschowsky, Kurt Rosenberg und Walter Sprinz (siehe Transportnummern 829-839), sowie Angehörige der nach dem 20.10. Verhafteten, einschließlich der im Konzentrationslager Sachsenhausen Erschossenen, wie Herta Blumenthal (Transportnummer 696), Helene Lamm (Nr. 791), Margot Mendelsohn (Nr. 691), Erika, Emma und Heinrich Selbiger (Nr. 686, 687 und 688), Ilse Looser (Nr. 682), Herta und Ruth Joseph (Nr. 700 und 701) sowie Edith Wolff (Nr. 699).

Darauf deuten die Notizen auf der Karteikarte von Margit Rehfeld.
Gedenken
–
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11245936
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1111823
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019
Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996
Wiehn Erhard (Hrsg) Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2
Esther Bejarano, Man nannte mich Krümel, Curio Verlag 1989
Esther Bejarano, Erinnerungen, Laika Verlag, 2013
Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940 – 1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970
Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386
Video-Interview mit Issy Philipp 1994
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013