Anneliese Alice Levi
*21.4.1922 in Neustadt, Marburg; ✡ Tod in Riga oder Stutthof, unbekannter Zeitpunkt
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Hermann Levi *20.2.1881 in Neustadt; ✡27.8.1942 in Sachsenhausen
Mutter Jettchen Rosenblatt *7.2.1887 in Binsförth; ✡in Riga
Geschwister
Gerda Levi *23.6.1914 in Neustadt; ✡1942/43 in Auschwitz; oo Sternfels
Alfred Artur Levi *Febr. 1919 in Neustadt; ✡26.4.1919 in Marburg
Gertrude Levi *1.11.1920 in Neustadt; ✡ New Jersey; oo Kirchheimer
Brunhilde Levi *1.11.1920 in Neustadt; ✡4.11.1920 in Neustadt
Edith Levi*23.11.1923 in Neustadt; ✡in Stutthof
Ruth Levi *1921 in Neustadt; ✡17.8.2016 in Israel; oo Martin Wallach
Beruf landwirtschaftliche Praktikantin
Adressen Neustadt;; Frankfurt; Steckelsdorf bei Rathenow; Roth, Hauptstraße 8
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
Der Vater war Shochet
5.8.1938 Ankunft von Schwester Gertrud in New York
10.11.1938 Vater verhaftet im Novemberpogrom; „Schutzhaft“ in Buchenwald
14.12.1938 Entlassung aus Buchenwald
17.5.1939 Anneliese Levi in Frankfurt bei Minderheiten-Volkszählung
17.5.1939 beide Eltern mit Schwester Edith in Neustadt bei Minderheiten-Volkszählung
13.8.1941-27.8.1942 Vater in Sachsenhausen
Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau
Anneliese Alice Levi zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf-Ausbau bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch: ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger war zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD. Das Anwesen gehörte als Jagdvilla einem Berliner Industriellen, der es einschließlich der dazugehörigen Gärtnerei 1936/37 seiner Jüdischen Gemeinde zur Einrichtung eines Erholungsheims schenkte.
20.5.1941 Eltern und Schwester Edith abgemeldet aus Neustadt
20.5.-9.12.1941 wohnt die Familie in Roth, Haupstraße 8
Deportation nach Riga
Edith ist vermutlich erst kurzfristig nach Zustellung des Deportationsbescheides nach Roth
8.12.1941 Verhaftung von insgesamt 23 Juden aus Roth; Verbringung nach Kassel Turnhalle Wörthschule Schützenstraße
9.12.1941 Transport Kassel nach Riga Skirotawa mit der Mutter und Schwester Edith
Fahrtroute über Berlin, Breslau, Posen, Königsberg, Skirotawa
12.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga bei 40 Grad minus
Tod in Riga oder Stutthof, unbekannter Zeitpunkt
Schwester Edith ist noch in Stutthof angekommen
Gedenken
20.9.1956 Pages of Testimony von Schwester Ruth Wallach
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006344
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de912280
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de914109
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de912033
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-11.jpg
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
Einreiselisten Israel
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]
Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989
Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328
Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988
Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020