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Manfred Michel
*27.3.1918 in Breslau; ✡ 31.3.1944 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Ferdinand Michel
Mutter Helene Bodländer *21.10.1881 in Breslau
Geschwister –
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant
Adressen Breslau; Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung
Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau
Sept. 1939 Manfred Michel zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Landwerk Steckelsdorf-Ausbau bei Rathenow im Landkreis Jerichow II; Träger ist der Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; Träger war zuletzt die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland RVJD. Das Anwesen gehörte als Jagdvilla einem Berliner Industriellen, der es einschließlich der dazugehörigen Gärtnerei 1936/37 seiner Jüdischen Gemeinde zur Einrichtung eines Erholungsheims schenkte.
Manfred Michel arbeitet hier drei Jahre als Lagerkoch
März 1942 Manfred Michel abgemeldet aus Steckelsdorf
März 1942 Flucht nach Holland in den Kibbuz Laag en Keppel
Der Kibbuz Laag en Keppel bei Hummelo
29.8.1939 Flucht in die Niederlande
Zunächst gesperrt wegen seiner Funktion als Koch im Kibbuz
1941 Erwin Heinemann und Ernst Hartmann nach Hummelo in den Kibbuz Laag Keppel; der Kibbuz bestand von 1941 bis zur Räumung im März 1943
8.4.1941 Edith Bravmann (1939-1940 in Steckelsdorf) kommt in den Kibbuz Laag-Keppel
1.5.1941 Edith arbeitet als Küchenhilfe im Kibbuz
Dez. 1941 Karola Frohmann (mit Tochter Eva) als Hauswirtschaftsleiterin tätig; sie war bis Juni 1939 Hauswirtschafterin in Steckelsdorf
1942 die Chaluzim des Kibbuz Beverwijk kommen hinzu
29.3.1943 Ankündigung der „Evakuierung“
10.4.1943 Festnahme aller Kibbuzbewohner, Verbringung nach Vught
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2.7.1942 Verlegung vom KL Vught in das Judendurchgangslager Westerbork
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Verlegung einer Gruppe ua. Manfred Michel mit Ernst Hartmann nach Moerdijk, ein Außenlager des KL Vught beim Hafen von Rotterdam in alten Lagerhallen; es bestand vom 27.3.1943-Ende Februar 1944;
29.5.1943 Manfred Michel mit der Nr. 957 /Baracke 8 auf der Belegungsliste von Moerdijk
2.7.1943 Verlegung der Kibbuz-Gruppe von Moerdijk in das Judendurchgangslager Westerbork, Unterbringung in Baracke 57
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4.7.-Ende August vergebliche Versuche eine „Palestina verklaring“ zu bekommen; deshalb zunächst vom Transport zurückgestellt
Abschiebung auf den nächsten, jeweils dienstags abgehenden Wochentransport
31.8.1943 auf dem wöchentlichen Dienstag-Transport von Westerbork nach Auschwitz
31.3.1944 Tod in Auschwitz
Gedenken
–
Quellen
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de930985
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.joodsmonument.nl/nl/page/226587/manfred-michel
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/385179
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130342329
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]
Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989
Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328
Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988
Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020