Nemlich Isidor

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Samuel Sigi Nemlich *4.1893 in Rozniatow; nach Nov. 1938

Heirat der Eltern am 15.4.1921 in Magdeburg

Mutter Anna Chaje Mania Silberschein; *17.1.1903 in Kolomea; ✡ nach Juli 1939 in Polen

Geschwister

Jakob Jack Nemlich *15.7.1925 in Magdeburg; ✡ nach Juli 1939 in Polen

Leopold Arie Nemlich *14.7.1926 in Magdeburg; ✡ nach Juli 1939 in Polen

Beruf „Schlosserlehrling“, landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Magdeburg, Tischlerkrugstraße 11 a; Hamburg, Klosterallee 9; Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Vater Samuel betreibt mit Bernard Herz eine Großhandlung für Kurz- und Galanteriewaren „ Posamentierwaren“

Schlosserlehre Hachschara in Hamburg

19.5.1937  Mai 1937 Beginn eines Kurses in der Schlosserei Lehrwerkstatt der jüdischen Gemeinde Hamburg in Harvestehude; in der Klosterallee bestand ab Mai 1937 ein Wohnheim für Teilnehmer der Mittleren-Hachschara; der Jüdische Religionsverband betrieb hier eine Schlosserei mit 60 Ausbildungsplätzen;

24.6.1938 nach Halberstadt

Die erste Polenaktion 28.10.1938

27.10.1938 Vater Samuel mit über 100 anderen aus dem Osten stammenden Magdeburger Juden

verhaftet und im Polizeigefängnis festgesetzt.

28.10.1938 Abschiebung des Vaters Samuel Nemlich von Magdeburg nach Zbaszyn.

Nachdem seine Frau Reisegeld nach Zbaszyn geschickt hat, kann er zu Verwandten nach Rozniatow reisen

Das jüdische Umschulungslager Steckelsdorf-Ausbau

10.11.1938 Novemberpogrom in Steckelsdorf, am Abend wurde das Landwerk gestürmt und verwüstet. Alle männlichen Funktionsträger Alle männlichen Funktionsträger wie Betriebsleiter Werner Hoffbauer, Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald verhaftet ins Polizeigefängnis Magdeburg und später als „Schutzhäftlinge“ nach Buchenwald gebracht.

21.11.1938 Entlassung der Steckelsdorf Madrichim Simon Berlinger, Adolf Frohmann, Friedrich Löwenthal und Herbert Schönewald aus dem KL Buchenwald

1939 Instandsetzung und Übernahme von Steckelsdorf durch die RVJD

17.5.1939 Isidor Nemlich in Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung

11.7. 1939 Isidor mit der Mutter und beiden Brüdern trotz deutscher Staatsangehörigkeit nach Polen ausgewandert; die Umzugsliste enthält u.a.:

“3 Bände 5 Bücher Mose, 1 kleine Bibelrolle, 10 Festtagsgebetbücher und 20 Gebetbücher”

1.9.1939 Überfall der Deutschen Wehrmacht auf Polen

Nach dem Einmarsch der Deutschen wird die Familie in das Ghetto Lemberg eingewiesen

1943 Auflösung des Ghetto Lemberg

Tod in Polen vor 1945, keine weiteren Daten

Gedenken

27.3.1957 Pages of Testimony für die Familie Nemlich vom Bruder der Mutter Zwi Silberstein

Stolpersteine für Isidor Nemlich und seine Familie in Magdeburg

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/12666076

https://www.magdeburg.de/PDF/Nemlich_Ehepaar_und_S%C3%B6hne_Isidor_Jak_und_Leo.PDF?ObjSvrID=37&ObjID=7608&ObjLa=1&Ext=PDF&WTR=1&_ts=1561620973

https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf

Stadtarchiv Magdeburg; Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt, Magdeburg;

Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.

<https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]

Ezra BenGershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989

Bettina Götze, Rathenow, in: Irene Annemarie Diekmann (Hrsg.), Jüdisches Brandenburg. Verlag für Berlin-Brandenburg 2008. S. 304–328

Jizchak Schwersenz: Die versteckte Gruppe. Ein jüdischer Lehrer erinnert sich an Deutschland. Berlin: Wichern Verlag 1988

Michael Wermke: Ein letztes Treffen im August 1941. Kurt Silberpfennig und die Praxis religiös-zionistischer Pädagogik, Jüdische Bildungsgeschichte in Deutschland. Münster: Waxmann 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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