Oskar Tisser
*21.11.1914 in Dresden; ✡2004 in Haifa
Staatsangehörigkeit polnisch
Religion jüdisch
Vater Sina Tisser *5.4.1884 in Lisko, Galizien; ✡ 16.1.1938 in Dresden
Heirat der Eltern am 7.9.1916 in Dresden
Mutter Chawa Garfinkel *29.10.1883 in Baligrod, Lesko; ✡ 12.12.1933
Geschwister
Naftali Tisser *16.12.1904 in Baligrad; ✡ 1943 in Krakau
Sara Tisser *21.11.1908 in Lesko; ✡ 1996 in Kiriat Ata, Haifa
Moses Tisser *31.1.1910 in Harburg; ✡ ? in Israel
Leopold Tisser *1911 in Dresden; ✡ ?1943 in Trblinka
Gittel Tisser *25.7.1916 in Dresden; ✡ 5.9.1997 in Seattle; oo Jakob Farber; oo Carl Stern
Cipra Zipora Tisser *4.5.1920 in Dresden; ✡ ?
Beruf landwirtschaftlicher Praktikant; Gärtner
Adressen Dresden; Steckelsdorf bei Rathenow im Landkreis Jerichow;
Heirat in Dänemark Irma Klonower*24.5.1920 in Brackel (Dortmund);
Kinder –
Weiterer Lebensweg
20.1.1938 Ankunft von Cipra Tisser in Haifa mit Studentenzertifikat Kategorie B(III)
17.5.1939 Irma Klonower in Steckelsdorf bei Minderheiten-Volkszählung
1939 Emigration nach Dänemark zur Hachschara auf einzelnen Bauernhöfen
Ausnahmezustand in Dänemark 1943
9.4.1940 Einmarsch der Deutschen in Dänemark; Dänemark bleibt in Teilen autonom bis zum Oktober 1943
5. 11.1940 Oskar Tisser als Mieter erfasst bei der Volkszählung in Tikøb, Lynge Kronborg, Frederiksborg; zusammen mit Irma Klonower , Otto Reiter, Martin Leopold, Siegfried Schuss, Moritz Isaak, Bruno Schmitz; zuvor wohnten hier auch Ludwig Strauss, Nathan Königshöfer und Ernst Samosch; zumeist Bachad- Mitglieder
Heirat mit Irma Klonower in Dänemark; letzte Wohnadresse Birkeröd, Nyvey 5
29.8.1943 Die deutschen Besatzer verkünden den „Ausnahmezustand“ wegen zunehmender Widerstandaktionen
17.9.1943 Adolf Hitler befiehlt die Endlösung in Dänemark
September 1943 Anordnung von Werner Best, SS-Obergruppenführer und Generalbevollmächtigter für Dänemark
„Die Festnahme der zu evakuierenden Juden erfolgt in der Nacht vom 1. zum 2.10.43. Der Abtransport wird von Seeland zu Schiff (ab Kopenhagen), von Fünen und Jütland mit der Bahn Sonderzug durchgeführt“.
28.9.1943 der deutsche Diplomat Georg Ferdinand Duckwitz verrät die geplante Deportation bei einem Treffen mit dänischen Sozialdemokraten.
Oktober 1943 7700 Juden können sich mit Hilfe der dänischen Bevölkerung in einer Massenflucht über den Øresund (Ostsee) nach Schweden retten.
8.10.1943 Irma und Oskar Tisser fahren auf einem Motorboot ab Ålsgårde in Dänemark
8.10.1943 19:30 Uhr Ankunft in Viken in Schweden
Bruno Schmitz ist auf der Überfahrt ertrunken.
Die aus Dänemark geflüchteten Chaluzim wurden zumeist auf dem Jugendalija-Hof in Hälsinggården in der Nähe der Stadt Falun untergebracht.
Gedenken
3.12.1956 Pages of Testimony für ihre Eltern von Irma Tisser
6.2.2007 Stolpersteine für die Eltern von Irma in Brackel, Brackeler Hellweg 116
Kantor Ben Tisser erinnert :
„Unsere Dresdner Großfamilie bestand aus 20 bis 30 Mitgliedern. Mein Urgroßvater kam nach dem ersten Weltkrieg aus Polen nach Dresden. Seine zukünftige Frau, meine Urgroßmutter, lebte schon seit ihrer Kindheit in der Stadt. Sie heirateten um 1920 und ihr erstes Kind, mein Großvater, (Leon Tisser) kam 1922 zur Welt. Zwei weitere Brüder folgten jeweils im Abstand von zwei Jahren. Ihre Wohnung lag in der Nähe der Sempersynagoge und sie lebten vom Handel mit Tuchwaren.“
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Volkszählung in Dänemark von 1940
http://juedisches-dortmund.de/klonower/
https://www.mappingthelives.org
Volkszählung in Dänemark von 1940
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127-Dortmund32.jpg
https://safe-haven.dk/fileadmin/user_upload/Uppgift_Tisser__Irma.pdf
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13.pdf
Bettina L. Götze, Landwerk Steckelsdorf-Ausbau, in: Hachschara als Erinnerungsort.
https://hachschara.juedische-geschichte-online.net/ort/13> [24.03.2024]
Ezra Ben Gershôm David. Aufzeichnungen eines Überlebenden, Evangelische Verlagsanstalt 1989