Forscher Motek

Mordechai Motek Moshe Forscher

*11.3.1912 in Auschwitz ✡4.1.1974 in Netzer Sereni

Staatsangehörigkeit Polen, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Zwi Hersz Forscher *25.3.1885 in Wielicka; ✡ ?

Mutter Miriam Zaifter; ✡ ?

Großeltern Peretz und Sarah Forscher

Großvater Abraham Zeev Weifter

Geschwister

Haim Pinchas Forscher; ✡ in Auschwitz

Bayla Gittel Forscher *11.1.1915 in Chranzow; ✡ mit 25 Jahren

Pola Forscher *1918 ?; ✡ mit 23 Jahren

Tsila Forscher *15.3.1921 in Chranzow; ✡ mit 19 Jahren

Peretz Forscher *Oktober 1923; ✡ 15.11.1944 in Arezzo, Soldat der Jewish Brigade

Beruf Angestellter, landwirtschaftlicher Arbeiter

Adressen Auschwitz; Krinow, Kattowicer Straße 1; Hattenhof Nr. 36;

Heirat

1.Ehe Tova Orenstein *1915 in Chrzanow; ✡ 1943 mit 33 Jahren

2. Ehe Esther Nachumowicz geb. Landgarten *11.12.1920 in Osiek; ✡ 2014 in Netzer Sereni

Kinder

Tochter aus 1. Ehe Chaya Bachanov; ✡ 1943 mit 2 Jahren

Kinder aus 2. Ehe

Rachel Forscher *8.8.1951 in Netzer Sereni; oo Rabbi Bruce Ginsburg

Miriam Forscher ; oo Rosenberg

Efrat Forscher; oo Shoham

Weiterer Lebensweg

Dezember 1942 Inhaftiert im KL Auschwitz, Häftlingsnummer 84864; im Dezember wurden die Häftlingsnummern 78 979 bis 85 264 vergeben

10.2.1945 aus Groß-Rosen mit dem Zug zusammen mit Israel Lerner, Benjamin Weichselbaum und Icchak Jucker, Spitzname „Papa Jucker“ ins KL Buchenwald; zweiwöchige Quarantäne

Buchenwald-Außenlager Schwalbe V

13.11.1944 Lagereröffnung, max 3.400 überwiegend jüdische Häftlinge, mehr als 300 Tote

26.2.1945 Motek Forscher zusammen mit Israel Lerner und Benjamin Weichselbaum nach zweiwöchiger Quarantäne verlegt in das Buchenwald-Außenlager Schwalbe, Tunnelbau in Berga a.d. Elster für unterirdische Hydrieranlagen für die BRABAG in Zeitz

11.4. 1945 1.767 überwiegend jüdische Häftlinge. Etwa 200 von ihnen, die nicht mehr marschfähig waren, brachte die SS per Zug nach Dachau. Die anderen etwa 1.500 Häftlinge wurden auf einen Todesmarsch getrieben.

21.4.1945 nur noch 850 Menschen auf dem Todesmarsch, die Marschkolonne zerfällt, eine Gruppe erreicht Theresienstadt

Der Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof

Aharon Bacia verbleibt als Organisator der Alija für NOHAM in Bergen Belsen.

22.11.1945 auf dem Gehringshof Beratung mit Aharon Bacia mit vier Soldaten der Jewish Brigade kommen (u. a. Naftali Unger, Chaim Ben Asher) mit dem Ergebnis: die illegale Ausschleusung von 60 Ma’apilim über Bergen-Belsen , Eindhoven nach Antwerpen; Aharon Bacia bereitet in Bergen Belsen die Unterbringung der 60 Gehringshöfer Chaluzim vor, bevor es nach etwa zwei Wochen Wartens gelingt, die in Uniform gesteckten Chaluzim  mit Militär-LKW nach Antwerpen zu schleusen.

Dezember 1945 nach Abreise der Chaluzim nach Bergen-Belsen kommt eine dritte NOHAM-Gruppe aus dem DP-Lager Landsberg auf den Geringshof;

Aus dem Tagebuch der dritten NOHAM-Gruppe:

„Landsberg/Inn: Dezember 1945. Abgesandte kommen aus dem Kibbuz Buchenwald, Gehringshof, Hilde Grynbaum, Rivka Kuperberg und anderen, mit der frohen Nachricht: Sie wandern in den kommenden Tagen nach Israel aus (Alija Bet) aus und müssen sofort eine große Gruppe von Leuten aus den Reihen von NOHAM schicken, um sie zu ersetzen. Mehrere Tage lang bereiten wir uns auf die Abreise vor. Wir fahren mit vielen Gegenständen, die wir vom Komitee in Landsberg erhalten haben, zum Gehringshof.“

Motek Forscher gehörte zu der dritten Gruppe

Alija Beth

Ende 1946 Ein von der jüdischen Brigade organisierter illegaler Grenzübertritt nach Eindhoven scheitert an der niederländischen Grenze. Kurze Zeit später gelingt 40 Chawerim die „Bricha“ ab Frankfurt über Österreich nach Italien. Über Mailand und Turin kommen sie in das DP-Camp Via Unione in Rivoli, Camp-Leiter Ari Avisar aus Jerusalem.

Verlegung in ein Lager in Aqua Santa in den Abruzzen

Anfang Mai 1947 Verlegung der 40 Buchenwalder in den kleinen Adriahafen Mola di Bari

13.5.1947 Alija beth, Einschiffung von 1457 Ma’apilim auf der SS AGHA ORIETTA/MORDEI HA GETAOT (GHETTO REBELS) in Mola di Bari

23.5.1947 wird die GHETTO REBELS vor Rafah von britischer Marine aufgebracht, nach Haifa geleitet und nach Zypern in das britische Internierungslager 55 verbracht. Das Lager 55 gehörte zum Komplex der fünf Sommerlager bei Famagusta. Die Sommerlager bestanden aus Zeltstädten.

Moshe Alter eröffnet hier zusammen mit Mordechai Forscher eine Schule, Benjamin Weichselbaum fungiert als „Hausmeister“

1948 wird eine weitere Schule für das Lager 62 eröffnet.

14.5.1948 Unabhängigkeits-Proklamation durch David Ben Gurion, Staatsgründung Israel und Beginn des Unabhängigkeitskriegs

20.8.1948 Ankunft der Buchenwald Gruppe aus Zypern auf der SS THEODOR HERZL in Haifa

Sie kommen als Einzelpersonen in das Einwandererlager Binyamina, da die NOHAM-Gruppe inzwischen auseinandergefallen ist; zunächst nach Haifa und Tel Aviv, dann gehen sie in den Kibbuz Buchenwald. Itka Alter berichtet:

„Wir kamen später in Israel an… Wir haben uns mit den Menschen im Kibbuz Buchenwald in Verbindung gesetzt.

Zuerst lebten wir in Zelten in der Nähe von Beit Allenby. Ich komme in mein Land, in die Wärme, in die Schönheit – und auch hier lebe ich in einem Zelt.

Als ich schwanger war, haben sie uns in einem Zimmer bei MK Berliner-Blau wohnen lassen. Er war Single und hatte ein kleines Zimmer, also schlief er auf der einen Seite im Bett und ich auf der anderen im Bett. Mein Mann blieb zum Schlafen im Zelt.“

Esther und Motek Forscher unten rechts,
Tochter Rachel oben Mitte, Efrat darunter, Miriam oben rechts

Eintritt in den Kibbuz Buchenwald -Netzer Sereni

Gedenken

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5877248

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5877247

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67069124

Commonwealth Kriegsgräber, 1914-1921, 1939-1947

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

Home – Deutsch

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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