Szyje Dawidowicz
*1.8.1919 in Przedecz; ✡ ?
Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos
Religion jüdisch
Vater Benjamin Dawidowicz; ✡ ?
Mutter Chawa Raichmann; ✡ ?
Geschwister
Beruf Mechaniker
Adressen Przedecz, Halera 2; Hattenhof Nr. 36;
Heirat –
Weiterer Lebensweg
1.1.1938 registriert in Przedecz, Halera 2
August 1943 Deportation in das KL Auschwitz, nach der Selektion bekommt er die Auschwitz-Häftlingsnummer 144217; im August wurden die Nummern 132253-144462 vergeben
1.8.43 Eintreffen von 3 Transporten aus dem KL Bedzin mit je 2000 Gefangenen im KL Auschwitz
1.8. bis 12.8.1943 weitere 11 Transporte aus dem KL Sosnowiec mit insgesamt 26000 Gefangenen ins KL Auschwitz
Die Todesmärsche von Auschwitz
15.1.1945 die Häftlinge in Auschwitz hören den russischen Kanonendonner 30 km aus dem Osten
18.1.1945 Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca. 60 000 Häftlinge; 10000 Männer aus Monowitz
Die Funktionshäftlinge aus dem Krankenbau marschieren in einem Block, u.a. die Brüder Tannenbaum, Posnanski, Walter Strass, Benno Reifeld, Ernst Michel
Auschwitz-Überlebende berichten von der Brutalität der SS-Leute während des Todesmarsches:
Asher Aud:
„Wenn wir sind gegangen Totenmarsch, da sind keine Menschen gegangen, da sind nur Skelette gegangen.“
Sigmund Kalinski:
„Wer nicht konnte oder wer zur Seite war, wurde erschossen, bei ungefähr 15 bis 20 Grad minus in unseren Kleidern.“
Isidor Philipp berichtet:
„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“
18./19.1.1945 Übernachtung in einer stillgelegten Ziegelei in Nicolai
19.1.1945 Ankunft im Eisenbahnknotenpunkten Gleiwitz Von Gleiwitz in Güterwaggons zu westlich gelegen Konzentrationslager wie Buchenwald, Ravensbrück, Sachsenhausen
Isidor Philipp berichtet:
„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“
Nach Schätzungen starben bei diesen Räumungstransporten von Auschwitz insgesamt zwischen 9.000 und 15.000 Häftlinge.
26.1.1945 nach Evakuierung und Todesmarsch von Auschwitz mit den Brüdern Manfred und Arthur Tannenbaum, Arthur Posnanski, Curt Posner
Buchenwald Häftlingsnummer 120 484; Unterbringung in Block 47
16.2.1945 nach Ende der Quarantäne Überstellung in die Adler-Werke
16.2.1945 Verlegung Adler Werke in Frankfurt; Rüstungsproduktion im Werk I im Gallusviertel; Unterbringung im dritten und vierten Stock des Fabrikgebäudes an der Weilburger Straße.
Eintreffen von 225 Häftlingen aus Buchenwald mit langjährigen Häftlingen hauptsächlich aus dem KZ-Außenlager Auschwitz-Jawischowitz. Mit ihnen kamen noch einige deutsche Häftlinge, die kurz zuvor aus Strafgefängnissen nach Buchenwald eingeliefert worden waren. Die bis dahin homogene Häftlingsgruppe bildete jetzt eine Hierarchie aus: angeführt von wenigen »Reichsdeutschen« folgten die polnischen, russischen und jüdischen Häftlinge. Dazwischen gab es vereinzelt Häftlinge aus anderen Ländern. Acht Nationen waren im Lager vertreten.
12.3.1945 letzter Eintrag in der Häftlingsstatistik der Adlerwerke mit »Bestand«: 874.
13.3.1945 Ungefähr 500 sterbende, kranke und marschunfähige Häftlinge wurden in Güterwaggons gepfercht. Die SS verschloss sie, und drei Tage und Nächte standen sie auf den Gleisen bevor sich der Zug nach Bergen-Belsen in Bewegung setzte. Am 23. März 1945 erreichte er sein Ziel. Lediglich acht Häftlinge überlebten den Transport und das KZ Bergen-Belsen.
März 1945 Die Produktion im gesamten Werk stand still.
24.3.1945 Der Evakuierungsmarsch nach Buchenwald mit den restlichen etwa 400 Häftlingen begann.
30. 3.1945 Ankunft von 280 Häftlingen aus den Adler-Werken in Buchenwald
Das Ende des KL Buchenwald
5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);
6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.
6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenburg in Marsch gesetzt
7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca. 7000 Häftlingen
10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.
Evakuierung des KL Buchenwald in Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
27.4.1945 Knapp 40 Häftlinge aus den Adlerwerken erreichen das KL Dachau
29.4.1945 Befreiung in Dachaudurch die US Army, Colonel Sparks mit dem 3. Bataillon des 157. Infanterie-Regiments der 45. US- Infanterie-Division
Kibbuz Buchenwald I auf Hof Egendorf
3.6.1945 eine erste Gruppe von 16 Chaluzim zieht auf den Hof Egendorf bei Blankenhaim, den sie „Kibbuz“ Buchenwald nannten
Kibbuz Buchenwald II auf dem Gehringshof
24.6.1945 Wechsel von 53 Chawerim aus Egendorf auf den Gehringshof in Hattenhof bei Fulda
August 1945 auf der Belegungsliste des Gehringshofs
17.8.1945 Szyje Dawidowicz auf der Antragsliste für französische Transfervisa nach Marseille
27.8.1945 Szyje Dawidowicz mit insgesamt 80 Chaluzim der Gründergruppe – 53 Männer, 27 Frauen – vom Gehringshof über Baden nach Marseille
4.9.1945 Abfahrt der SS MATAROA aus Marseille
Kibbuz Buchenwald III in Palästina – Netzer Sereni
8.9.1945 Ankunft der 78 Chaluzim in Haifa auf der SS MATAROA mit Arbeiterzertifikat C/L
Nach kurzem Aufenthalt im britischen Internierungscamp Atlith gehen viele in den Kibbuz Afikim.
Gedenken
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/66853585
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/79023031
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5284399
Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009
Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994
Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998
https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald
https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni
Home – Deutsch
BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)
https://www.mappingthelives.org
http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf
http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof
https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374
Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch
Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz
Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947