Lin Sussman

Sussman Lin

*5.9.1920 in Dwinsk, Daugavpils Lettland; ✡ ?

Staatsangehörigkeit lettisch

Religion jüdisch

Vater Moshe Mordechai Motel Lin; ✡ ?

Mutter Pesia Hasan; ✡ ?

Geschwister

Abraham Lin

Benzion Lin

Theodor Lin

Chaim Lin

Beruf landwirtschaftlicher Arbeiter

Adressen Dwinsk, Daugavpils; Kibbuz Netzer Sereni

Heirat Gita Press *24.12.1921 in Preili; ✡17.8.2012 in Netzer Sereni

Kinder

Weiterer Lebensweg

Familie Lin führt einen Lebensmittelladen

10 Jahre hebräische Schule

Sussmann Lin Mitglied in der zionistischen Jugend „Netzach“ mit den Brüdern Theodor und Chaim

1.9.1939 Überfall der Wehrmacht auf Polen; Polenteilung

Bis Juni 1940 Sussmann Lin zur Hachschara (Nachib-Bewegung) auf einem Bauernhof bei Windau an der Ostsee

Juni 1940 Einmarsch der Roten Armee in Lettland

22.6.1941 Überfall der Wehrmacht auf die Sowjetunion; beim Abzug brannte die Rote Armee große Teile von Dwinsk nieder.

28.6.1941 Sussmann Lin flieht aus Riga und schließt sich der Lettischen Division der Roten Armee an

Herbst 1941 Vater, Mutter und die Brüder Ben-Zion und Chaim ermordet bei Massenerschießung im Pogolanka-Wald bei Daugavpils

1941-1945 als Unteroffizier mehrfach verletzt, mit langen Lazarettzeiten

26. Juni 1944 Einnahme von Daugavpils durch die Rote Armee

8.5.1945 Kriegsende, Rückkehr nach Daugavpils/Dwinsk in Lettland

Dort lernt er seine zukünftige Frau Gita Prass kennen.

Jekutiel Szur (*8.12.1918 in Riga; ✡27.7.1990 im Kibbuz Kinneret), der Bruder von Bonia Szur überzeugt die beiden von der Möglichkeit mit der organisierten „Bricha“  über Polen, Tschechien, Österreich, Deutschland auf Alija nach Palästina zu gehen.

März 1946 wird er aus der Roten Armee entlassen; in Militäruniform und mit Hilfe gefälschter Papiere zusammen mit seiner Frau Gita gelingt die „Bricha“ über Warschau nach Legnica; Gründung einer NOHAM-Gruppe in Legnica/Liegnitz

Bricha über Tschechien, DP Camp Ebensee in Österreich nach München

Sussmann Lin führender Funktionär der „NOHAM“-Organiation

Gita mit der TEL HAI von Marseille nach Haifa

Von München bringt er eine „Kibbuz-Gruppe“ auf einen Bauernhof bei Teublitz, 30 km nördlich von Regensburg

4-5 Monate in Teublitz, dann Wechsel nach Zeckendorf Kibbuz „Njer Chaim“ bei Bamberg

Herbst 1947 Bricha  mit Chaluzim aus den Kibbuzim Zeckendorf und Losau über Österreich nach Italien; eine Woche in Mailand; von Mailand nach Ladispoli, einem Hafen nordwestlich von Rom

3.4.1948 nach Monaten des Wartens Alija beth mit 798 Ma’apilim auf der SS TIRAT TZVI (RINA VIVARE)

Britisches Internierungslager auf Zypern

Die fünf „ Sommercamps“ (Nr. 55, 60, 61, 62, 63)  bestanden aus Zeltstädten in  Kraolos bei Famagusta

Die sieben „Wintercamps“ (Nr. 64-70) in Dekalia aus Nissen -huts (Wellblechhütten)

Die Briten führten die Detentioncamps auf Zypern wie POW-Camps: Umzäunung, Wachtürme, ständige Bewachung.

12.4.1948 in Haifa von britischer Marine geentert und in das Winterlager auf Zypern gebracht. Dort ist Sussmann Lin Koordinator für alle dem MAPAI nahestehenden Kibbuzim.

Den Winter 1948 verbringen sie auf Zypern

14. Mai 1948 Unabhängigkeitserklärung, Staatsgründung Israel

März 1949 Einreise aus Zypern nach Haifa; er geht in den Kibbuz Afikim

Zweieinhalb Monate in Tel Aviv Sekretär des HAPOEL, Arbeitersport-Verband

Konferenz von Resten von Netzach (Pionier-Jugendpfadfinder) aus Lettland und Litauen, die in der Kinneret-Gruppe stattfand

Juni 1949 Eintritt von Gita und Sussmann Lin in den Kibbuz Buchenwald (später Netzer Sereni) mit einer Reihe anderer Familien litauischer Herkunft

Dodik Pur schreibt später über die Gruppe der Letten:

„Ich kam mit Esther zum „Kibbuz Buchenwald“, als der Großteil meiner Gruppe in Afikim wohnte. Dann kam die lettische Gruppe hinzu: Chasia, Gershon, Yehuda Bakhmet, Elka, Bonya, Sussman und Gita, und diese Chaya und Tadik diversifizierten die Gruppe und beeinflussten ihren Charakter.“

Gita Lin leitet 59 Jahre lang die Buchhaltung des Kibbuz

Gedenken

Quellen

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

Home – Deutsch

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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