Naucziciel Sara

Sara Manzi Naucziciel geb. Laufer

*19.9.1928 in Breaza, Kampulung, Bukowina; ✡ 29.6.2004 in Netzer Sereni

Staatsangehörigkeit rumänisch

Religion jüdisch

Vater Avi Abraham Isaak Laufer * 1895; ✡ 1942 in Mogiljow

Mutter Miriam Graf; ✡ 1942 in Mogiljow

Geschwister

Jakov Laufer * 1924; ✡1943

Beruf landwirtschaftlicher Praktikant

Adressen Breaza;Tel Aviv; Netzer Sereni

Heirat 4.5.1950 mit Israel Naucziciel *21.1.1924 in Warschau; ✡ 21.8.2008 Israel

Kinder drei Töchter

Weiterer Lebensweg

Besuch einer rumänischen Schule

Juni 1940 Sommer 1940 Besetzung der Bukowina durch die Rote Armee entsprechend dem Hitler-Stalin-Pakt von 1939

Nach der Besetzung werden sie aus Breaza verwiesen

Sechs Monate verbleiben sie in der Bezirksstadt Kampulung

September 1941 Transnistrien fällt an Rumänien

Rumanien baut hier fünf große Durchgangsghettos nördlich des Dnjestr, das größte in Mohyliw-Podilskyj (russisch: Mogiljow-Podolskij)

15.9.1941 – Herbst 1942 Die Juden werden nach Transnistrien umgesiedelt

Sara Naucziciel schreibt:

„Eine große Anzahl blieb in Mogiljow. Dann fingen sie an, uns zu jagen und weiterzuschicken. Wir wurden mit einer großen Gruppe von Menschen in ein russisch-ukrainisches Dorf geschickt. Dort lebten wir mit Nichtjuden. Mein Vater und mein Bruder arbeiteten in Kolchos, also hatten wir etwas zu essen. Die Ukrainer haben uns grausam behandelt.“

Im Winter 1942 kehren sie nach Mogiljow zurück

1942 die Familie erkrankt an Typhus; Vater Avi stirbt in Mogiljow, kurz darauf auch die Mutter

Sara Laufer kommt in das Jüdische Waisenhaus im Ghetto.

Bruder Jakob wird mit anderen gefangen und zur Zwangsarbeit nach Karsopol deportiert. Hier reißt der Kontakt ab.

1943 Sara Laufer flüchtet aus dem Waisenhaus um nach Scharhorod zu kommen, weil dort die Familie eines Onkels lebt.

In Scharhorod geht sie wieder in ein Waisenhaus.

5.3.1944 Die Rote Armee erreicht Transnistrien; die Kinder aus dem Waisenhaus werden wieder nach Mogiljow geschickt.

Nach der Befreiung der Bukowina gelingt es ihr, nach Czernowitz zu kommen. Mit einem Vetter kann sie nach Serres kommen und fährt dann weiter nach Kampulung. Sie macht sich auf den Weg nach Bukarest; dort wird sie wieder in ein Waisenhaus gebracht.

Alija nach Palästina; Sara Naucziciel berichtet:

Nach etwa zwei Wochen (in Bukarest) sollte ein Kindertransport illegal nach Israel auswandern. Ich konnte nicht in diesen Transport einsteigen. In Bukarest fand ich übrigens alle Kinder, mit denen ich zusammen war, in Scharhorod. Ich hatte das Glück, dass zufällig ein Junge oder Mädchen nicht reiste, und ich fuhr in ihrem Namen. Wir verließen Bukarest mit dem Zug nach Constanţa und von Constanţa aus mit dem Schiff „Toros“, das vielleicht 500 Menschen besteigen durften.  Und wir waren 1.500 Menschen – wie Sardinen. Von Constanţa kamen wir nach Istanbul, stiegen dort in ihr Auto und fuhren durch Syrien. Wir fuhren durch ganz Syrien und sahen die Kamele und die Araber, und wir erreichten Haifa.

Wir kamen am 11. November 1944 in Haifa an. Wir wurden in Atlit gebracht, wo sie uns desinfizierten und all das Zeug. … Ein Cousin kam nach Atlit und nahm mich aus Atlit heraus, und ich war bei ihnen, und er arrangierte für mich ein junges Mizrahi-Haus in Jerusalem.

Ich blieb zwei Jahre lang im Mizrahi Young Women’s Home in Jerusalem, wo ich allgemeine Studien und einen Beruf studierte: Nähen.

Ich beendete die Schule, ging nach Tel Aviv und machte mich selbständig.“

4.5.1950 Heirat in Tel Aviv mit Israel Naucziciel

Gedenken

Quellen

Nurit Cohen Bacia, Die Geschichte eines Ortes, 1948-2009; O-Sonic-Press, 2009

Judith Tydor Baumel, Kibbuz Buchenwald, Hrsg. Kibbuz HaMeuhedet, Tel Aviv 1994

Zeugnisse aus dem Tal des Todes, Veteranen des Kibbuz Netzer-Sereni erzählen; Oranit Verlag, 1998

https://newrepublic.com/article/151061/road-buchenwald

https://www.jewiki.net/wiki/Netzer_Sereni

https://de.wikipedia.org/wiki/Netzer_Sereni

Home – Deutsch

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://www.mappingthelives.org

http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdf

http://www.fuldawiki.de/fd/index.php?title=Gehringshof

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/78790374

Arolsen Archives, Arolsen Signatur DE ITS 2.1.1.1 HE 016 JÜD 7 ZM

https://yvng.yadvashem.org/ad

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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